Länderinformation über Namibia
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Landschaft
Namibia kann in drei Regionen gegliedert werden: die Küste mit der Wüste Namib, das zentrale Hochland mit schroffen Terrassenflächen und einer Höhe von durchschnittlich 1000 bis 2000 Metern (der Moltkeblick erreicht 2484 m) sowie die Kalahari im Osten, die über die Grenze bis nach Botswana reicht. Die Wüste Namib erstreckt sich entlang der Atlantikküste und ist etwa 100 bis 160 km breit. Hier liegt auch der höchste Berg des Landes, der Brandberg, mit 2580 m.
Klima
Obwohl in weiten Teilen Namibias wüstenähnliche Bedingungen herrschen, können regional doch klimatische Unterschiede festgestellt werden. Im Zentrum des Landes ist es am trockensten, die Temperaturen erreichen hier tagsüber im Sommer mehr als 40ºC, können nachts aber unter den Gefrierpunkt fallen. Im hügeligen und nicht mehr ganz so trockenen zentralen Hochland, in dem auch die Hauptstadt Windhoek liegt, sind die Temperaturen etwas niedriger als im Rest des Landes. Der Dezember gilt mit Durchschnittstemperaturen von 30ºC in ganz Namibia als heißester Monat. Von der Regenzeit (Oktober bis April) sind die niedrig gelegenen Gebiete im Osten des Landes kaum betroffen, hier ist es wesentlich heißer als im zentralen Hochland.
Fauna/Flora
Während es in den Wüstengebieten kaum Vegetation gibt, findet man im zentralen Hochland an die Trockenheit angepasste Pflanzen (Büschelgras, Zwergsträucher, Sukkulenten). Namibia war das erste Land der Welt, das Umwelt- und Tierschutz in seiner Verfassung verankerte. Ungefähr 15,5% des Landes wurden als Nationalparks ausgewiesen, wo seltene und von der Ausrottung bedrohte Tierarten und Pflanzen geschützt werden. Nahezu alle afrikanischen Wildtiere (Elefanten, Nashörner, Löwen, Giraffen, Zebras und Kuhantilopen) sind in Namibia heimisch und leben dort vor allem im weltweit anerkannten Etosha National Park. In Namibia gibt es die größte frei lebende Population an Geparden, deren Überleben in Freiheit mit großen Anstrengungen gesichert werden soll.
Geschichte/Politik
Die ersten Siedler im heutigen Namibia waren die San, die bereits im 1. Jahrhundert vor Chr. in der Region heimisch waren. Die Khoikhoi kamen im 5. Jahrhundert n. Chr. in dieses Gebiet, im 16. Jahrhundert folgten die Owambo sowie die Herero im 19. Jahrhundert. Portugiesische Entdecker waren die ersten Europäer, die das Land erforschten, die wüstenähnlichen Bedingungen boten jedoch wenig Anreiz zur Besiedelung. 1884 wurde Namibia von Deutschland in Besitz genommen und blieb unter der Bezeichnung Deutsch-Westafrika, nicht zuletzt wegen seiner strategischen Bedeutung und der reichen Mineralvorkommen, mehr als 30 Jahre lang unter deutscher Herrschaft. .
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die ganze Region Südwestafrika zum Mandatsgebiet des Völkerbundes, die Verwaltung oblag der Südafrikanischen Union. 1947 suchte Südafrika offiziell bei den Vereinten Nationen um die Angliederung des Mandatsgebietes an Südafrika an. Der Antrag wurde abgelehnt und der Region sollte die Unabhängigkeit gegeben werden. Südafrika annektierte daraufhin das Gebiet.
1966 begann die Befreiungsorganisation SWAPO (South West African People's Organization) einen Guerillakrieg gegen die südafrikanische Vorherrschaft, 1968 wurde die Besetzung durch Südafrika von den Vereinten Nationen für unrechtmäßig erklärt und das Land Namibia genannt. Dennoch blieb Namibia bis Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts unter südafrikanischer Kontrolle.
Nach jahrelangen Kämpfen, zähen Verhandlungen und unter starkem Druck der internatonalen Gemeinschaft stimmte Südafrika der Einsetzung einer Übergangsregierung der nationalen Einheit zu. 1988 wurde ein Friedensvertrag ausgehandelt, in dem Namibia die Unabhängigkeit zugesichert wurde.
Geschichte/Politik
Der Anführer der SWAPO, Sam Nujoma, wurde zum ersten Präsidenten des Landes gewählt und 1994 und 1999 im Amt bestätigt. Die Präsidentenwahlen von 2004 gewann der von Nujoma favorisierte Hifikepunye Pohamba, der 2005 vereidigt wurde. Er erklärte, die Reformen seines Vorgängers fortführen und ausländische Investitionen unterstützen zu wollen.
Wirtschaft
In der Wirtschaft Namibias nimmt der Bergbau eine Schlüsselrolle ein und liefert den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Ein wichtiges Standbein ist der Abbau von Diamanten, die größtenteils für den Export bestimmt sind. Weitere wichtige Bergbauprodukte sind Kupfer, Blei, Zink, Wolfram und Uranoxid - Namibia befindet sich unter den fünf größten Uranproduzenten der Welt. In den letzten Jahren gewinnt auch der Tourismus immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft - vornehmlich in der Viehzucht (Rinder, Schafe, Hühner) - tätig. Ackerbau wird vor allem im Norden des Landes betrieben, Anbauprodukte sind z. B. Hirse, Mais und Weizen. Die Küstengewässer Namibias sind reich an Meerestieren, die Küstenstädte Walfischbai und Lüderitz sind wichtige Zentren der Fischfangindustrie. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 35% und die Inflationsrate bei durchschnittlich 9%.
Kultur
Namibische Literatur befindet sich noch in ihren Anfängen, Musik, Tanz, Bildende Kunst und Architektur blicken jedoch auf eine lange Tradition zurück. Die ersten Überlieferungen namibischer Musik stammen aus der Zeit der San, die Tierlaute nachahmten und Tänzer und Geschichtenerzähler musikalisch begleiteten. Der Stamm der Nama verwendete Trommeln, Flöten und Saiteninstrumente, die Bantus fügten Marimbas, Rasseln und Trompeten aus Tierhörnern hinzu. Eine eigenständige Form der bildenden Kunst entwickelte sich zur Zeit der Apartheid: nüchterne Themen werden in farbenfroher und unbeschwerter Weise behandelt; als wichtige Vertreter der so genannten "Township Art" gelten Tembo Masala und Joseph Madisia.