SOS-Kinderdorf Pemba

Mosambik zählt zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften des Kontinents und gehört dennoch zu den ärmsten Ländern der Welt. In Afrikas sogenanntem „Erdgas-Eldorado“ hoffen zahlreiche Menschen, dass die Einnahmen aus der Gewinnung von Erdgas den ärmsten Teilen der Gesellschaft zugute kommen werden.

Tausende Familien leiden an Ernährungsunsicherheit


Kinder auf dem Weg zur Schule  (Foto: SOS-Archiv)
Die Hafenstadt Pemba liegt im Nordosten von Mosambik in der Provinz Cabo Delgado und hat knapp 141 000 Einwohner. Die Mehrheit der Bevölkerung von Cabo Delgado gehört der Volksgruppe der Makonde an. Daneben gibt es einige Macua und Mwani. Die malerische Lage der Stadt, die portugiesischen Kolonialbauten und die Korallenriffe locken zahlreiche Touristen an.
Gegen Ende des Jahres 2011 wurden vor der Küste Pembas große Erdgasvorkommen entdeckt. Die Gewinnung erfolgt durch ausländische Firmen, und es bleibt abzuwarten, ob das makroökonomische Wachstum auch der breiten Bevölkerung zugute kommen wird.

In jüngster Zeit war die Armutsbekämpfung ein erklärtes politisches Ziel der Regierung. Auf dem Bildungs- und Gesundheitssektor sind deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Die Ernährungsarmut ist jedoch weiter sehr groß; besonders Kinder unter fünf Jahren leiden an Mangelernährung. Das langsame Wachstum der landwirtschaftlichen Produktivität, Naturkatastrophen und steigende Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und Brennstoffe gefährden weiterhin die Ernährungssicherheit der Bevölkerung.

Frauen sind aufgrund der Geschlechterungleichheit vom Fortschritt ausgeschlossen

In Cabo Delgado, einer überwiegend landwirtschaftlich geprägten Region, leben viele Menschen vom Ackerbau. Viele Familien arbeiten seit Generationen als Kleinbauern und leben dennoch weiter in Armut. Der Mangel an Kenntnissen über moderne Anbaumethoden verschlechtert die Lage der Betroffenen, vor allem Frauen. Viele Männer ziehen auf der Suche nach Arbeit in die Städte und lassen ihre Frauen zurück, die sich lange Zeit allein um ihr Land kümmern müssen. Viele Frauen und Mädchen werden auf dem Bildungssektor nach wie vor benachteiligt: sie tragen zwar eine große Verantwortung, sind aber von Agrarforschung und Agrarpolitik ausgeschlossen.

Die Ungleichheit der Geschlechter ist stark ausgeprägt. Häusliche Gewalt und Misshandlungen sind weit verbreitet, werden aber nur selten geahndet. Mosambik hat 2009 ein Gesetz gegen häusliche Gewalt verabschiedet, aber nach Angaben der Frauen vor Ort wird es nicht umgesetzt. Es muss ein grundsätzliches Umdenken stattfinden, um Frauen und Mädchen zu schützen.

Unsere Arbeit in Pemba


Der SOS-Kindergarten bietet Betreuung für fast 100 Kinder (Foto: SOS-Archiv)) (Foto: SOS-Archiv)
SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Pemba im Jahr 2000.

Familienstärkungsprogramm: Das Programm stellt sicher, dass Kinder ausreichend Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung erhalten. Familien, die an HIV/AIDS leiden, bekommen in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen Beratungen und Medikamente. Das Zentrum unterstützt die Kindergärten der Gemeinde und bietet Ernährungs- und Schulprogramme für je 120 Kinder. Eltern erhalten Unterstützung bei der Erweiterung ihrer beruflichen Fähigkeiten und bei der Einkommensförderung sowie psychosozialen Beistand.

Betreuung in Familien: Bis zu 165 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Bildung: Der SOS-Kindergarten steht sowohl Kindern aus dem Kinderdorf als auch aus der Gemeinde offen. Später besuchen sie die Schule. SOS-Kinderdorf baute die Schule und seit 2001 wurde sie vom Bildungsministerium geführt, in denen mehr als 2,600 SchülerInnen in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet werden, wodurch ein wichtiger Beitrag zur Bildung in der Region geleistet wird.

Unterstützung für junge Erwachsene: Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.



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