SOS-Kinderdorf Inhambane

Familiengeführte landwirtschaftliche Kleinbetriebe haben aufgrund externer Faktoren außerhalb ihres Einflussbereichs zunehmend Schwierigkeiten, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anbaumethoden meist veraltet sind. Durch Schulungen und die Bereitstellung von Geräten könnte die Lage deutlich verbessert werden. Die Erhöhung der Ernteerträge ist für die Armutsbekämpfung lebenswichtig.

Bedarf an Unterstützung für familiengeführte landwirtschaftliche Kleinbetriebe

Kinder, die in unserer Obhut im SOS-Kinderdorf Inhambane aufwachsen (Foto: SOS-Archiv) 
Inhambane, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt an der Ostküste von Mosambik in der Inhambane-Bucht und hat etwa 65 000 Einwohner. Die Stadt war in der Kolonialzeit ein wichtiges Handelszentrum für Elfenbein und Sklaven. Die meisten Menschen in der Region leben vom Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Mais, Bohnen und Reis sowie vom Fischfang und vom Tourismus.

Die Armutsrate der Provinz Inhambane wurde von 1996 bis 2009 von 82,6 Prozent auf 57,9 Prozent gesenkt. Aber wie auch in anderen Landesteilen wird das Leben der Subsistenzbauern immer härter, und die Ernährungssicherheit wird durch Dürren, Überflutungen, steigende Weltmarktpreise für Lebensmittel und Brennstoffe sowie fehlende Kenntnisse moderner Anbaumethoden und den Mangel an landwirtschaftlichen Geräten gefährdet. Kinder leiden am meisten an der schlechten Versorgungslage - 34 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt.

Die Mehrheit der Bevölkerung in dieser landwirtschaftlich geprägten Region hat kaum eine Alternative: nur 1,3 Prozent der Einwohner haben eine Sekundarschule abgeschlossen, 62 Prozent haben keinen Berufsabschluss, und etwa 40 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen können weder lesen noch schreiben. Obwohl die Einschulungsrate im Süden mit 85,9 Prozent vergleichsweise hoch ist, besuchen nur 17,2 Prozent der Jugendlichen eine Sekundarschule. Auch die Arbeitslosenrate von Inhambane ist mit circa 40 Prozent sehr hoch.

Kinder brauchen eine gesunde und sichere Kindheit und Hoffnung für die Zukunft

Auch die Wohnsituation spiegelt die schwierige Lage der Menschen wieder: in den ländlichen Gebieten von Inhambane haben nur rund 50 Prozent aller Häuser ein befestigtes Dach, 13 Prozent stabile Wände, 2,4 Prozent Strom und nur 11 Prozent eine Toilette oder Latrine.

Diese Lebensumstände sind gesundheitsschädlich und tragen zur Verbreitung ansteckender wasserbedingter Krankheiten bei. Auch die Malaria ist ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit; jedes Jahr werden über 300 000 Fälle gemeldet. In der Provinz Inhambane leben mehr als 300 000 Menschen mit HIV/AIDS; lediglich 5370 erhalten antiretrovirale Medikamente. Auch die psychische Gesundheitsversorgung ist unzureichend. In der ganzen Provinz gibt es nur fünf medizinische Zentren, in denen psychologische Betreuung angeboten wird. Die Lebenserwartung liegt in der Provinz Inhambane knapp über dem Landesdurchschnitt von 48 Jahren, ist aber mit knapp 50 Jahren immer noch erschreckend niedrig.

Unsere Arbeit in Inhambane

Drillinge mit ihrer SOS-Mutter. (Foto: SOS-Archiv)
SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Inhambane im Jahr 2008.

Familienstärkungsprogramm: Heute leitet das SOS-Sozialzentrum ein Familienstärkungsprogramm für notleidende Menschen in der Gemeinde. Das Programm stellt sicher, dass Kinder ausreichend Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung erhalten.

Betreuung in Familien: Bis zu 150 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Familien haben ihr Zuhause in den lokalen Gemeinden. Das Leben in den Gemeinden ermöglicht den Kindern engere Beziehungen zu Nachbarn und Freunden aufzubauen. Diese Beziehungen werden ihnen beim Aufwachsen hilfreich sein.

Bildung: Kleine Kinder, aus dem SOS-Kinderdorf und der Gemeinde besuchen den SOS-Kindergarten und gehen später in die Grund- und Sekundarschule vor Ort. SOS-Kinderdorf baute die Schule und seit 2008 wurde sie vom Bildungsministerium geführt.

Nothilfeprogramm: Nach dem Zyklon Dineo im Februar 2017 konnte SOS Kinderdorf sofortige Hilfe leisten, indem Notunterkünfte, sanitäre Einrichtungen sowie Unterstützung für ansässige Familien bereitgestellt wurden.

 



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