SOS-Kinderdorf Uvira

Uvira liegt in einer Region, die in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Konflikten durchlebt hat und immer noch von Gewalt gekennzeichnet ist. Infolgedessen ist die Zahl der notleidenden Kinder nach wie erschreckend hoch.

Schwierige Bedingungen für viele Kinder in dieser Konfliktregion

Eine SOS-Mutter hilft den Kindern mit den Hausaufgaben (Foto: SOS-Archiv)

Die Stadt Uvira liebt am nördlichen Ufer des Tanganjika-Sees in der Provinz Süd-Kivu der Demokratischen Republik Kongo. Durch die burundische Hauptstadt Bujumbura genau auf der gegenüberliegenden Seeseite und den Wasserstraßen nach Tansania und Simbabwe hat sie seit langem eine strategisch wichtige Lage. Genau deshalb war Uvira auch Ausgangspunkt und Schauplatz zahlreicher Konflikte.

Die Bergregion ist reich an mineralischen Ressourcen und war der ideale Stützpunkt für Milizen und bewaffnete Gruppen. Obwohl nach dem brutalen Krieg wieder Frieden in die Demokratische Republik Kongo eingekehrt ist, zählt die Provinz Süd-Kivu nach wie zu den gefährlichsten und instabilsten Regionen des Landes. Allzu häufig folgte auf die Auflösung einer bewaffneten Gruppe die unmittelbare Formation einer neuer Miliz.

In dieser Region, die so viel Elend und Konflikte erdulden musste, gehören Frauen und Kinder zu den größten Opfern. Der weit verbreitete schändliche Einsatz von Vergewaltigung als Kriegswaffe hat zu einer großen Zahl von Kindern geführt, die in Folge einer Vergewaltigung geboren wurden. Diese Kinder zählen häufig nicht als vollwertige Mitglieder ihrer Familie und der Gemeinde. Die große Armut und das schlechte öffentliche Gesundheits- und Bildungssystem haben zur Folge, dass Tausende von Kindern an Unterernährung leiden und keine Schule besuchen können.

Die Zahl der Waisenkinder ist sehr hoch. Häufig haben sie gar keine andere Wahl, als ein Leben voller Gefahren auf der Straße zu verbringen, wo sie Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind. Darüber hinaus leiden viele Familien an HIV/AIDS und anderen Krankheiten und sind deshalb kaum in der Lage, ausreichend für sich und ihre Kinder zu sorgen.

Vom Nothilfeprogramm zum vollwertigen SOS-Kinderdorf

Das SOS-Kinderdorf Uvira wurde ursprünglich als Nothilfeprogramm für Kinder ins Leben gerufen, die Opfer der schweren Konflikte des Jahres 1996 geworden waren. Der steigende Bedarf an Unterstützung wurde jedoch bald offensichtlich, und daher wurden Maßnahmen ergriffen, um die Nothilfe in ein langfristiges Programm umzuwandeln. Der Schwerpunkt unserer Organisation hat sich seither zunehmend auf die Stärkung der von Zerrüttung bedrohten Familien verlagert, während wir gleichzeitig nach der besten Lösung für schutzlose Kinder ohne Fürsorge suchen.

Die Arbeit in Uvira ist aufgrund fehlender Infrastrukturen voller Herausforderungen. Beispielsweise wird die Strom- und Wasserversorgung immer wieder unterbrochen. Dennoch setzt sich SOS-Kinderdorf durch den Ausbau der regionalen Infrastruktur in den Bereichen Bildung und Gesundheit weiter für den Schutz der Kinderrechte und für die Verbesserung der Lebensbedingungen notleidender Kinder und Familien ein.

Unsere Arbeit in Uvira

Sträucher pflanzen (Foto: SOS-Archiv)
Sträucher pflanzen (Foto: SOS-Archiv)

In Uvira setzen wir uns für die Stärkung von Familien ein und bieten Kindern ein liebevolles Zuhause. Gemeinsam mit ortsansässigen Partnern leitet unser Sozialzentrum ein Programm für mehr als 400 Kinder. Einige erhalten Nahrungsmittel, andere werden beim Anlegen eines Gemüsegartens unterstützt. Eltern können an Berufsbildungskursen teilnehmen, um eine Arbeit zu finden, die sie und ihre Kinder ernährt.

150 Kinder ohne elterliche Fürsorge haben in einer SOS-Familie ein liebevolles Zuhause gefunden. Unsere Organisation leitet darüber hinaus einen Kindergarten und eine Grundschule, die nicht nur Kindern aus den SOS-Familien, sondern auch Hunderten von Kindern aus der umliegenden Gemeinde eine sichere Lernumgebung bietet. Die Grundlage für eine positive zukünftige Entwicklung der Region ist eng mit der Ausbildung der Kinder von heute verbunden.

Wenn die Kinder in den SOS-Familien zu Jugendlichen heranwachsen, wechseln sie meist in die SOS-Jugendprogramme, in denen sie bei den ersten Schritten in die Selbständigkeit begleitet und unterstützt werden. Für alle Kinder und Jugendlichen in unserer Obhut wird ein umfassender persönlicher Entwicklungsplan erstellt, damit sie die bestmögliche theoretische oder praktische Ausbildung als Vorbereitung auf ein Leben in Unabhängigkeit erhalten.

Das SOS-medizinische Zentrum etwa 12 km vor Uvira liegt in einem Gebiet, das von extremer Armut geprägt ist. Gemeinsam mit anderen Gesundheitseinrichtungen in der Region führt das medizinische Zentrum zahlreiche Kampagnen und Testreihen durch, um die Ausbreitung von HIV/AIDS zu bekämpfen. Auch allgemeinärztliche Behandlungen und Labortests gehören zum Alltag des SOS-medizinischen Zentrums, und Frauen werden bei der Entbindung von medizinischem Fachpersonal betreut.
 



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