SOS-Kinderdorf Kinshasa

Das SOS-Kinderdorf Kinshasa bietet eine Reihe verschiedener Programme zur Unterstützung der Bevölkerung in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. In dieser Großstadt kämpfen Tausende von Straßenkindern und anderen schutzbedürftigen Kindern jeden Tag ums Überleben.

Tausende von Kindern durch Armut und soziale Probleme von ihren Familien getrennt

Die Kinder feiern ihre Geburtstage im Kindergarten(Foto: SOS-Archiv)

Kinshasa stellt als Hauptstadt gleichzeitig das bei weitem größte Stadtgebiet der Demokratischen Republik Kongo dar und liegt am Kongo-Fluss direkt gegenüber der Hauptstadt der benachbarten Republik Kongo, Brazzaville. In nur knapp über 100 Jahren ist Kinshasa von einem Fischerdorf zu einer Großstadt mit fast zehn Millionen Einwohnern und sowohl zu einem bedeutenden Kulturzentrum als auch zu einem wichtigen Industriestandort herangewachsen.

Die Jahre unter einer korrupten Regierung, der darauffolgende Bürgerkrieg und eine lange Reihe von Konflikten haben die Stadt jedoch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zu Zeiten des Bürgerkrieges suchten viele Menschen Zuflucht in Kinshasa, was zu einer Überlastung der Infrastrukturen, Überbevölkerung und zahlreichen sozialen Problemen geführt hat.

Tausende von Straßenkindern geben Zeugnis über die soziale Not der Stadt. Sie werden häufig als “Shégués” bezeichnet. Ihre Zahl wird allein in Kinshasa auf etwa 20 000 geschätzt und könnte in Wirklichkeit noch weit darüber liegen. Ob diese Kinder nun Waisen sind oder aufgrund ihres armen oder zerrütteten familiären Hintergrundes auf der Straße leben müssen – sie führen alle ein Leben voller Entbehrungen.

Von den Behörden werden sie ebenso schlecht behandelt wie von der Bevölkerung. Gelegenheitsdiebstähle, Prostitution, Bettlerei oder Kinderarbeit stellen häufig die einzigen Überlebenschancen dar. Erschwerend kommt hinzu, dass die Straßen durch den Bürgerkrieg und die bewaffneten Konflikte, die Schusswaffen und Gewalt nach Kinshasa gebracht haben, noch gefährlicher geworden sind.

Der Verlust der elterlichen Fürsorge ist häufig eine direkte oder indirekte Folge der extremen Armut. Viele Familien haben einfach zu wenig Geld, um ihre Kinder zu ernähren. Eine große Zahl von Kindern, deren Eltern an HIV/AIDS oder an anderen Krankheiten leiden, sind ebenfalls vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht, da Medikamente für die Armen oft unerschwinglich sind. Leider werden Kinder in Kinshasa häufig der Hexerei beschuldigt und für die harten Lebensbedingungen der Familien verantwortlich gemacht. Aufgrund solcher Anschuldigungen werden sie aus ihrem Zuhause vertrieben und landen auf der Straße.

Notleidende Familien stärken, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen

Arbeitslosigkeit und Krankheiten treiben viele Menschen in die extreme Armut und gefährden dadurch den familiären Zusammenhalt. Ohne Bildung haben Kinder nur geringe Chancen, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Die Unterstützung gefährdeter Familien, der Zugang zu medizinischer Versorgung und beruflicher Bildung sind daher wichtige Schritte zur Senkung der Zahl der Kinder ohne elterliche Fürsorge. Durch die Stärkung gefährdeter Familien wird es möglich, sie vor der Zerrüttung zu bewahren und dadurch mehr Kindern das Aufwachsen bei ihrer Familie zu ermöglichen. 

Unsere Arbeit in Kinshasa

SOS-Familien zusammen im Garten (Foto: SOS-Archiv)

Das SOS-Kinderdorf Kinshasa wurde im Jahr 2010 eröffnet. Die Stärkung von Familien aus der lokalen Gemeinde durch das Sozialzentrum gehörte zu unseren ersten Aktivitäten. Über 100 Kinder aus der Gemeinde Kimbanseke am Stadtrand von Kinshasa erhalten Zugang zur Grundversorgung im schulischen und medizinischen Bereich.

Das SOS-Kinderdorf Kinshasa umfasst 15 SOS-Familien, einen Kindergarten, eine Grundschule und ein medizinisches Zentrum. Bis zu 150 Kinder haben bislang ein liebevolles Zuhause in einer SOS-Familie gefunden, in der sie glückliche Kindheitserinnerungen sammeln und zur Schule gehen können. Im SOS-Kindergarten werden sowohl Kinder aus den SOS-Familien als auch aus der lokalen Gemeinde betreut. So können Eltern zur Arbeit gehen und wissen ihre Kinder in der Obhut ausgebildeter Fachkräfte. Ebenso bietet die SOS-Hermann-Gmeiner-Schule Kindern aus dem SOS-Kinderdorf und den umliegenden Gemeinden den wichtigen Zugang zur Grundschulbildung.

Das SOS-medizinische Zentrum in Kinshasa ergänzt die Leistungen der staatlichen Gesundheitsversorgung, die bei weitem nicht für die wachsende Bevölkerung der Großstadt ausreichen. Der Zugang zu medizinischer Versorgung entscheidet in Kinshasa häufig über Leben oder Tod, da die bestehenden Infrastrukturen wie z.B. Abwassersysteme schon lange überlastet sind. Tausende von Menschen sind an Cholera und anderen Krankheiten gestorben. HIV/AIDS gibt ebenfalls zunehmend Grund zur Sorge in Kinshasa. Das medizinische Zentrum führt daher Aufklärungskampagnen zur Bekämpfung der Ausbreitung von HIV/AIDS durch.
 



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