SOS-Kinderdorf Ouagadougou

In den vergangenen zehn Jahren waren die Bewohner dieses kleinen westafrikanischen Landes von politischen Unruhen und Gewalt umgeben. Tausende Flüchtlinge strömten nach Burkina Faso. Aufgrund von Dürren und steigenden Nahrungsmittelpreisen lebt ein Großteil der Bevölkerung unter äußerst prekären Bedingungen.

Das Landleben ist sehr hart, aber auch in den Städten herrscht große Not


Große Schwester passt im Kinderdorf auf ihren kleinen Bruder auf (Foto: SOS-Archiv) 

Ouagadougou ist die Hauptstadt und zugleich die größte und wichtigste Stadt von Burkina Faso und hat über 1,5 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung ist seit den 1950er Jahren in stetigem Wachstum begriffen.

In jüngster Zeit wurde das Land durch den anhaltenden Konflikt in der benachbarten Republik Côte d'Ivoire in Mitleidenschaft gezogen, der zu steigenden Lebensmittelpreisen und Nahrungsmittelknappheit geführt hat - es fehlt unter anderem an Trockenmilch, Zucker und Pflanzenöl. Die jüngsten Gewaltausbrüche nach den Wahlen haben zu einem erneuten Flüchtlingsstrom aus Côte d'Ivoire geführt. Zu Beginn des Jahres 2012 kamen etwa 20 000 Opfer der Gewalt im benachbarten Mali nach Burkina Faso; für die kommenden Monate wird ein weiterer Anstieg der Flüchtlingszahlen erwartet. Durch die Dürre des Jahres 2011 wurden große Teile der Ernte zerstört, was vor allem aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahlen zu Versorgungsknappheit und Spannungen innerhalb der notleidenden Bevölkerung führen könnte. In der Region herrscht großer Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten und Unterkünften und ein dringender Bedarf an Unterstützung.

2011 war Burkina Faso selbst Schauplatz interner Konflikte. Obwohl sich die Lage mittlerweile beruhigt hat, ist der Frieden noch zerbrechlich. Die jüngsten weltweiten Preisanstiege für Lebensmittel haben schwere Folgen für die lokale Bevölkerung.

In einer stetig wachsenden Stadt brauchen junge Menschen Hoffnung für die Zukunft

Die städtische Arbeitslosigkeit ist in Ouagadougou besonders bei der Jugend sehr hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der saisonbedingten und häufig schweren Arbeit in der Landwirtschaft tausende Menschen auf der Suche nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten in die Stadt ziehen – die aber schlichtweg nicht ausreichend vorhanden sind. Die Armutszahlen sind im Anstieg begriffen. Angesichts der prekären sozioökonomischen Umstände gepaart mit den Folgen der Binnenmigration sind zahlreiche Familien extrem gefährdet. Kinder, junge Menschen und Frauen sind in besonderem Maße betroffen.

Rund 46 Prozent der Bevölkerung von Burkina Faso sind junge Menschen unter 15 Jahren. Viele Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang zu Bildung und daher nur düstere Zukunftsaussichten. Familien sind dringend auf Unterstützung angewiesen, damit Kinder zu gesunden und selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen können.

Unsere Arbeit in Ouagadougou


Ein kleines Mädchen findet in den Armen seiner SOS-Mutter Sicherheit (Foto: H. Osswald)

SOS-Kinderdorf begann im Jahr 1997 mit der Unterstützung für gefährdete Kinder in Ouagadougou. Das SOS-Sozialzentrum leitet ein Familienstärkungsprogramm für die lokale Bevölkerung. Wir stellen sicher, dass Kinder ausreichend Nahrung, Bildung, medizinische Versorgung und Zugang zu Sozialleistungen erhalten. Wir helfen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen, damit sie besser für ihre Kinder sorgen können. Das SOS-Sozialzentrum bietet darüber hinaus Gesundheitsfürsorge sowie Beratungen, psychologischen Beistand und Betreuung für Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind. Etwa 250 Menschen werden derzeit durch das Programm begünstigt.

Bis zu 120 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Kinder besuchen zusammen mit den Kindern aus der Gemeinde den SOS-Kindergarten und anschließend die SOS-Grundschule. Sie können Freundschaften schließen und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.
 





 



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