Länderinformation über Botswana
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Botswana besteht hauptsächlich aus der Hochebene der Kalahari-Wüste im Südwesten des Landes, im östlichen Teil der Wüste liegen einige Hügel. Der höchste Punkt ist der Tsodilo Hill mit zirka 1.489 m. Im Nordwesten bildet der Okavango, der sich im Kalahari-Becken in viele Wasserarme aufteilt, eine beeindruckende Sumpflandschaft von rund 10.000 km².
Durch die starke Verdunstung und die geringen Niederschläge endet der Fluss in diesem Binnendelta, ohne je das Meer zu erreichen. Nur wenn der Okavango Hochwasser führt, fließt er etwa 200 km weiter nach Osten bis zur Makarikari-Salzpfanne.
Klima
Winter in Botswana können relativ kühl werden, besonders in den trockenen Monaten Mai bis September, wenn die Temperaturen am Abend stark fallen und die Nacht oft Frost bringt. Sommer hingegen sind sehr heiß mit einigen kurzen, aber heftigen Niederschlägen (Oktober bis März).
Die Regenzeit fällt überwiegend in die warme Jahreszeit, die Niederschläge konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf den Norden und Osten des Landes. Die Gesamtniederschlagsmenge bleibt vergleichsweise gering, und durch die hohen Temperaturen (bis 40°C) und die regelmäßig über die Hochflächen wehenden Winde verdunstet der größte Teil der Niederschläge wieder.
Fauna/Flora
Botswana gilt als eines der unberührtesten Naturgebiete Afrikas. Das Okavango-Delta mit seinen Kanälen, Lagunen und hunderten kleinen Inseln ist ein einzigartiges Paradies für Vögel, Pflanzen und kleinere Tiere.
17% des gesamten Landes sind Naturschutzgebiet und fast alle großen Säugetiere sind in den großen Naturreservaten und Schutzgebieten, wie den Moremi und Chobe Nationalparks, vertreten. Im Moremi Wildlife Reserve werden regelmäßig Raubtiere wie Löwen, Hyänen, Geparden und Leoparden gesichtet. Große Herden von Zebras und Impalas, aber auch Giraffen, Löwen und Büffel ziehen durch dieses Gebiet.
Der Chobe National Park ist für seine riesigen Elefantenbestände weltbekannt. Sie besuchen hier mit ihren Jungen regelmäßig Wasserlöcher, Herden von bis zu 500 Tieren sind keine Seltenheit. Die Elefanten halten sich bevorzugt im Flussgebiet des Chobe auf, der die natürliche Grenze zwischen Namibia und Botswana bildet. Auch kleinere Säugetiere wie Paviane und Mungos sind in Botswana anzutreffen, das außerdem durch die enorme Vielfalt (mehr als 500 Arten) und Farbenpracht seiner Vogelarten beeindruckt. Südöstlich von Chobe liegt die riesige Makarikari-Salzpfanne, die zahlreiche Flamingos und Antilopenarten anzieht.
Geschichte/Politik
Das heutige Botswana war ursprünglich von Buschmännern besiedelt, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts von einwandernden Bantu-Völkern, vor allem den Tswana, verdrängt wurden. Angesichts der Bedrohung durch Buren aus dem Transvaal, die immer wieder in das Gebiet vorstießen, wurde die Region auf Ersuchen der Stammesführer der Tswana 1885 zum britischen Protektorat ernannt. Die folgende Kolonialzeit verlief für das Land friedlich.
1961 erlangte das Protektorat Bechuana die Selbstverwaltung und wurde 1966 unter dem Namen Botswana unabhängig. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es keine weiterführenden Schulen gegeben, das Verwaltungszentrum Mafeking befand sich nicht im Land selbst, sondern auf südafrikanischem Territorium.
Sir Seretse Khama wurde zum ersten Präsidenten des Landes gewählt. Er bezog, trotz der wirtschaftlichen Abhängigkeit von seinen Nachbarn, der weißen Allianz aus Rhodesien (heute Simbabwe), Namibia und Südafrika, politisch Position auf Seiten der schwarzafrikanischen Staaten. Nach seinem Tod 1980 übernahm Quett Ketumile J. Masire die Staatsführung. 1994 wurde er erneut in seinem Amt bestätigt, obwohl die Opposition deutliche Stimmengewinne vor allem unter den jüngeren Wählern in den städtischen Zentren erreichen konnte.
Die Verluste der Regierungspartei gingen einher mit der zunehmenden Unzufriedenheit über die sozialen Verhältnisse unter weiten Teilen der Bevölkerung. 1990 betrug die Arbeitslosenquote bereits 25%. 1998 trat Ketumile Masire von seinem Amt zurück. Als sein Nachfolger wurde im April 1998 der bisherige Vizepräsident Festus Mogae vereidigt. Im Jahre 2003 beschloss die Regierung, drei Minderheiten diskriminierende Punkte aus der Verfassung zu streichen, um so die kulturelle Diversität und die Einheit des Volkes zu fördern. Im Oktober 2004 wurde Mogae für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt.
Wirtschaft
Nach der Erlangung seiner Unabhängigkeit im Jahre 1966 galt Botswana als eines der ärmsten Länder der Welt. Doch bereits ein Jahr darauf entdeckte man bei Orapa die bis heute zweitgrößte Diamantenmine der Welt. Der Diamantenexport bildete von nun an die Grundlage für einen außergewöhnlich starken und stabilen Wirtschaftsaufschwung, der das Land zu bescheidenem Wohlstand führte.
Doch ungeachtet der enormen Wachstumsraten blieb die Arbeitslosigkeit hoch, und Botswana war auch weiterhin von Lebensmittelimporten aus dem benachbarten Südafrika abhängig. Ermutigt durch das enorme Wirtschaftswachstum löste sich Botswana 1976 aus der afrikanischen Rand-Währungszone und führte eine eigene Währung, den Pula ein.
Nach einigen Jahrzehnten verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum, die Arbeitslosenrate stieg auf 25%. Ursache war neben Strukturproblemen in der lokalen Wirtschaft vor allem auch die geringe Nachfrage nach Diamanten. Neben dem Abbau von Diamanten, ist die Wirtschaft des Landes heute überwiegend auf Ackerbau und Viehzucht ausgerichtet, mehr als 80% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig, die allerdings nur die Hälfte des Nahrungsmittelbedarfs der Bevölkerung deckt, da der Boden ausgelaugt ist und das Land immer wieder von Dürreperioden heimgesucht wird. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 40%, und die Inflationsrate bei 10,1%.
Kultur
Botswanas Kultur ist reich an traditionellen Tänzen und Festen. Zu den wichtigsten Feierlichkeiten gehört das Go Ntsha Botsesi anlässlich der Geburt eines Kindes. Nachdem die junge Mutter mit dem Neugeborenen einige Zeit nach der Geburt nur in Kontakt mit der Großmutter und anderen älteren Frauen aus dem Dorf war, wird schließlich ein großes Fest veranstaltet. Das Baby wird allen männlichen Familienmitgliedern gezeigt und erhält gleichzeitig seinen Namen. Danach folgt ein großes gemeinsames Essen, das mit traditionellen Tänzen abgerundet wird.
Die wichtigsten Feiertage sind der Unabhängigkeitstag, der Tag des Präsidenten, Weihnachten, Neujahr und Ostern.