SOS-Kinderdorf Dassa-Zoumé

Obwohl im Kinderschutz und Bildungs- und Gesundheitswesen einige Verbesserungen erzielt werden, wachsen zahlreiche Kinder in äußerst prekären Verhältnissen auf. Sie haben keinen Zugang zu medizinischer Betreuung oder einer regelmassigen Schulbildung.

Ausbau der Infrastruktur für die wachsende Bevölkerung

Glücklich, weil er ein liebevolles Zuhause hat. (Foto: G. Sattler)

Dassa-Zoumé liegt im Zentrum von Benin an der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen dem Süden und dem Norden des Landes. Die Stadt ist von malerischen Hügeln und Wäldern umgeben und lockt zahlreiche Touristen an. Dassa-Zoumé ist auch ein beliebter Wallfahrtsort für katholische Pilger. Der Tourismus hat neue Arbeitsplätze geschaffen und zu einem rasanten Bevölkerungswachstum geführt. Die Infrastruktur ist mittlerweile völlig überlastet: zahlreiche Menschen haben keinen Zugang zu Bildung, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung.
 

Der Kampf gegen Ausbeutung durch Kinderarbeit und Kinderhandel

Die alte Tradition des „Vidomegon“, nach der Kinder aus armen Verhältnissen zu wohlhabenden Familien gegeben werden, ist im Benin weit verbreitet. Früher bekamen die Kinder dadurch die Chance auf eine Bildung, die sich ihre Familien nicht leisten konnten. Im heutigen Benin müssen sie jedoch häufig unter sklavenartigen Bedingungen Hausarbeiten verrichten und sind allen Arten von Missbrauch ausgesetzt. Die meisten stammen aus den ländlichen Gebieten. Mädchen sind in besonderem Ausmaß betroffen, da Söhne für Eltern häufig einen größeren Wert haben. Die Töchter hingegen gehören nach der Hochzeit zur Familie des Ehemannes. Zuweilen stecken auch finanzielle Interessen hinter dem „Vidomegon“ - manche Kinder werden von ihren Eltern als Hausangestellte oder Zwangsarbeiter verkauft.

Die Behörden haben erste Maßnahmen zur Bekämpfung des Kinderhandels ergriffen, der in der Region weit verbreitet ist und das Wohl zahlreicher Kinder gefährdet. Kinder werden in andere Gegenden des Benins oder in die Nachbarländer verschleppt und müssen in Minen, Steinbrüchen und auf den Feldern schwere körperliche Arbeiten verrichten. 

Das „Vidomegon“ und der Kinderhandel sind nur zwei Beispiele dafür, warum die Aufklärung über Kinderrechte in dieser Region so wichtig ist. Um die Lebensbedingungen der Kinder von heute und der zukünftigen Generationen zu verbessern, ist es von größter Bedeutung, Eltern und Betreuungspersonen über Kinderrechte aufzuklären und ihnen Unterstützung zu bieten, damit sie ihre Kinder ausreichend versorgen können.

Unsere Arbeit im Dassa-Zoumé

Nach dem tragischen Tod ihres Mannes unterstützte das SOS-Familienstärkungsprogramm diese Frau, bis sie selbständig wurde. (Foto: SOS-Archiv)

Familienstärkung: Unser Sozialzentrum bietet umfassende Maßnahmen zur Unterstützung gefährdeter Familien, damit Kinder eine faire Chance auf eine bessere Zukunft bekommen. Wir verteilen Nahrungsmittelpakete an notleidende Kinder und Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind. Eltern und Betreuungspersonen erhalten berufliche Bildung, damit sie eine Arbeit finden und ihre Familien ernähren können.

Betreuung in Familien: Kinder ohne elterliche Fürsorge finden in einer der zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause, in dem sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem sicheren und fürsorglichen Umfeld aufwachsen können.

Unterstützung junger Menschen: Die hohe Arbeitslosenrate erschwert den jungen Menschen ihren Weg in die Selbständigkeit. Das SOS-Jugendprogramm ermöglicht jungen Menschen Weiterbildung und unterstützt sie während ihrer Arbeitsuche bis sie selbständig leben können. 

Bildung: Die Kinder aus den SOS-Familien und aus der lokalen Bevölkerung besuchen zusammen den SOS-Kindergarten und die SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule in Dassa-Zoumé. Durch die Teilnahme an außerschulischen sportlichen und kulturellen Aktivitäten können die Kinder nützliche Zusatzkenntnisse erwerben und soziale Kompetenzen entwickeln.


Anwaltschaft: Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit in Dassa-Zoumé ist die Aufklärung über Kinderrechte sowohl in der lokalen Bevölkerung als auch bei Behörden und staatlichen Organisationen, damit mehr Familien ihren Kindern das liebevolle Umfeld bieten können, das sie verdienen.
 



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