SOS-Kinderdorf Hawassa

Tausende Menschen in dieser überwiegend landwirtschaftlich geprägten Region Äthiopiens leiden an erdrückender Armut, dem Mangel an Bildung und medizinischer Versorgung und der stark ausgeprägten Ungleichheit der Geschlechter.

Kinder leiden am meisten an Armut und Entbehrungen


Kleines Mädchen auf dem Spielplatz des SOS-Kinderdorfs (Foto: K. Snozzi) 
Awassa (auch Hawassa genannt) ist die Hauptstadt des Bundeslandes Southern Nations, Nationalities and Peoples Region (SNNPR) und hat circa 259 000 Einwohner. Die Stadt liegt an den Ufern des Awassa-Sees. Die meisten Menschen leben von der Subsistenzwirtschaft und vom Fischfang. Für viele von ihnen ist das Leben ein täglicher Überlebenskampf. Die Armut ist groß; die meisten Äthiopier leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Kinder leiden ganz besonders unter den Folgen der Armut. Mütter müssen häufig wieder arbeiten gehen, wenn ihre Babies gerade mal ein paar Monate alt sind. Daher werden viele Säuglinge nicht ausreichend gestillt. 60 Prozent der Kleinkinder zwischen zwölf und 23 Monaten zeigen erste Anzeichen von Kleinwüchsigkeit.

Vor allem in den ländlichen Gebieten mangelt es an medizinischer Versorgung. Nur etwa 20 Prozent der Kinder unter zwei Jahren sind gegen häufige Infektionskrankheiten geimpft. Besonders in der Region SNNPR ist die Säuglingssterblichkeit mit 85 aus 1000 Lebendgeburten sehr hoch. Die Kindersterblichkeitsrate ist noch höher - 142 von 1000 Kindern werden nicht einmal fünf Jahre alt. Ein anderes großes Problem der öffentlichen Gesundheit ist die hohe Prävalenzrate von HIV/AIDS. In Äthiopien leben etwa 1,3 Millionen Menschen mit HIV (Schätzung 2009). Zehntausende Kinder haben ihre Eltern an AIDS verloren. Die Ansteckungsrate ist bei Frauen zwischen 15 und 24 Jahren besonders hoch. In SNNPR haben nur etwa 11 Prozent der Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln.

Umfassende Stärkung der Gemeinde für nachhaltige Verbesserungen

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Awassa im Jahr 1985. Heute leiten unsere Sozialzentren ein Familienstärkungsprogramm für die lokale Gemeinde. Das Programm hilft Eltern bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Erweiterung ihrer Kompetenzen, damit sie Selbstvertrauen gewinnen und wirtschaftliche Unabhängigkeit erlangen können, und sichert den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheit. Wir sorgen dafür, dass Kinder öffentliche Schulen besuchen können, helfen Eltern bei der Einkommensförderung und bieten Beratungen und psychologischen Beistand. Die Sozialzentren leiten auch eine Kindertagesstätte, in der bis zu 150 Kinder Nahrung erhalten, betreut werden und Vorschulunterricht im Lesen und Rechnen erhalten, während ihre Eltern arbeiten. Das übergeordnete Ziel des Programms ist die umfassende Unterstützung von Familien und der Gemeinde, damit Kinder in einer sicheren und betreuten Umgebung aufwachsen können und nicht verlassen werden.

Im SOS-medizinischen Zentrum werden jedes Jahr bis zu 8000 Patienten aus der Umgebung versorgt. Die Angebote umfassen Beratungen und Behandlungen, kleinere chirurgische Eingriffe, Impfungen, Familienplanung, Geburtsvor- und Nachsorge, freiwillige HIV-Tests und Gesundheitserziehung.

Unsere Arbeit in Awassa


Frauen im SOS-Sozialzentrum Awassa (Foto: N. Nassar)
Bis zu 150 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Der SOS-Kindergarten steht sowohl Kindern aus dem Kinderdorf als auch aus der Gemeinde offen. Dadurch sind die Kinder aus den SOS-Familien bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert. Später besuchen sie die SOS-Hermann-Gmeiner-Schule, in der etwa 960 SchülerInnen in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet werden. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, einen international anerkannten IGCSE-Abschluss zu erlangen.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.
Das SOS-Berufsbildungszentrum in Awassa bietet jungen Menschen, auch mit besonderen Bedürfnissen, aus ganz Äthiopien eine Ausbildung in den Fachrichtungen Milchwirtschaft, Geflügel- und Tierhaltung sowie Obst- und Gemüseanbau.



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