Länderinformation über Äquatorialguinea
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Äquatorialguinea steigt in sanften Erhebungen von der Küste an, fast die Hälfte des Landes ist bewaldet. Etwa 60 % des Festlandes sind vom Mbini und seinen Nebenflüssen durchzogen. Bioko, die wichtigste Insel in der Bucht von Biafra, ist vulkanischen Ursprungs, dicht bewaldet, hat eine felsige Steinküste und weist zwei Gebirgsketten auf, in der auch der Pico de Santa Isabel (3008 m), der höchste Berg des Landes, liegt.
Klima
Hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen kennzeichnen das äquatoriale Regenwaldklima des Landes. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt etwa 25°C, die jährliche Niederschlagsmenge liegt in den meisten Gegenden über 2000 Millimetern.
Fauna/Flora
Dank des tropischen Klimas verfügt das Land über eine üppige Pflanzenwelt, in der vor allem Baumarten wie Okoume, Mahagoni, Eiche, Nussbaum, Teak und Rosenholz hervorstechen. In den Wäldern lebt eine vielfältige Tierwelt, wobei hier vor allem Elefanten, Löwen und Gazellen erwähnenswert sind. Durch die Ausweitung der Landwirtschaft kommt es verstärkt zur Abholzung der Wälder, die sich natürlich auch auf die Fauna negativ auswirkt.
Geschichte/Politik
Die Insel Bioko wurde 1471 vom portugiesischen Seefahrer Fernando Pó entdeckt, der dem Eiland damals seinen Namen gab. 1778 tauschte Portugal die Insel mit Spanien gegen Besitzungen in Brasilien. Von 1827 bis 1844 besetzte Großbritannien die Insel, unterhielt einen Marinestützpunkt und begann mit der ersten Kolonisierung. 1844 eroberten die Spanier die Insel zurück. Bis 1956 waren die Inseln Fernando Pó und Annobón Teil des Territoriums Guinea, im August 1956 wurden sie zu den so genannten Provinzen am Golf von Guinea.
Juli 1959 teilte man das Territorium in die zwei Provinzen Fernando Pó und Río Muni auf, die offiziell unter der Bezeichnung Spanisch-Guinea geführt wurden. Diese beiden Provinzen wurden 1963 wieder vereinigt und unter dem Namen Äquatorialguinea zu autonomen Gebieten erklärt.
1968 wurde die unabhängige Republik Äquatorialguinea ausgerufen, Francisco Macías Nguema wurde in den Wahlen vom 22. September 1968 zum ersten Präsidenten des Landes gewählt. Wirtschaftliche Probleme und ethnische Auseinandersetzungen führten im Frühjahr 1969 zu Unruhen im Land. Nguema hob daraufhin die Verfassung auf und regierte als absoluter Herrscher über das Land. Sein Regime stützte sich auf eine rund 2000 Mann starke Miliz, eine Einheitspartei und eine Jugendtruppe. Seine diktatorische Politik veranlasste mehr als 100.000 Menschen dazu, in benachbarte Staaten zu fliehen.
1979 wurde Nguema durch einen Militärputsch gestürzt und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und hingerichtet. Der Putsch wurde von Oberst Obiang Nguema Mbasogo angeführt, der das Präsidentenamt übernahm, das Land aber weiter diktatorisch regierte. 1983 fanden Parlamentswahlen statt, die aber auf einer einzigen Kandidatenliste basierten, ebenso 1988.
Obwohl im November 1993 die ersten Mehrparteienwahlen stattfanden, in denen die Regierungspartei wieder an die Macht kam, wurden sie anfangs von den meisten Oppositionsparteien und fast 80% der Wahlberechtigten boykottiert, nachdem die Regierung von Obiang Nguema Mbasogo es abgelehnt hatte, eine ordnungsgemäße Wahlliste herauszugeben und das Recht auf eine friedliche Wahlkampagne zu garantieren. Obiang konnte sich auch bei den Wahlen 2002 durchsetzen, war jedoch 2004 mit mehreren Putschversuchen konfrontiert.
Wirtschaft
Die Entdeckung von Ölvorkommen hat in den letzten Jahren zu einem beachtlichen wirtschaftlichen Wachstum beigetragen. Eine weitere wichtige Einkommensquelle stellt die Landwirtschaft mit Kakao als Hauptexportgut dar. Auf dem Festland wird vor allem Kaffee angebaut sowie tropische Harthölzer exportiert. Palmöl und Palmkerne sind ebenfalls rentable landwirtschaftliche Produkte.
Als Grundnahrungsmittel dienen Reis, Bananen, Yams und Hirse. Während der spanischen Kolonialherrschaft war die Industrie nur wenig entwickelt, die Siedler betrieben überwiegend Plantagen auf dem Festland, die heute größtenteils verlassen sind. 2003 lag die Inflationsrate bei 6%, die Arbeitslosenrate bei 30%.
Kultur
Die Fang auf dem Festland pflegen weiter ihre Traditionen. Dazu gehört auch die Ausübung schwarzer Magie. Zauberer zählen nach wie vor zu den wichtigsten Mitgliedern der Gemeinschaft. Wie bei fast allen Kulturen werden die wichtigsten Rituale von Gesängen und Tänzen begleitet. Zu den faszinierendsten Feiern gehört die Abira, eine Zeremonie, durch welche die Gemeinschaft vom Bösen befreit wird.
Der traditionelle Tanz Balélé wird auch zu Feiertagen und Weihnachten aufgeführt, wobei die Tänzer von Musikgruppen aus drei bis vier Männern begleitet werden. Die vorherrschenden Instrumente sind Trommeln, Xylophone aus Holz, Daumenklaviere aus Bambus, Bogenharfen und Zithern.