Besondere Herausforderungen erfordern besonders kreativer Lösungen - und davon gibt es im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl viele. Die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sind in der aktuellen Situation besonders gefordert und leisten sehr wertvolle Arbeit, um den Kindern und Jugendlichen ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu geben.
SOS-Kinderdorf-Mutter Brigitte erzählt vom Corona-Alltag in ihrer Kinderdorffamilie
„Es ist mir wichtig, dass ich den Kindern auch in dieser besonderen Situation einen geregelten Tagesablauf ermöglichen kann. Wir stehen um 8:00 Uhr auf. Nach dem Frühstück schauen wir alle gemeinsam die Nachrichten. Es ist mir sehr wichtig, dass ich den Kindern die Nachrichten erkläre und ihre Fragen zum Coronavirus beantworte und ihnen so auch Ängste und Sorgen nehme. Danach starten wir mit dem Heimunterricht. Jedes Kind hat jetzt genaue Aufgaben pro Tag. Da ist viel zu tun für uns alle.
Am Nachmittag gehen wir dann raus in unseren Garten vorm Haus, wo wir aber immer unter uns bleiben. Ein kleiner Spaziergang steht auch jeden Tag am Programm. Das ist ja normalerweise nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung von Kindern. Zum Glück kann ich die Kinder gut damit motivieren, dass sie unserem Hund einen Auslauf ermöglichen können. Wir versuchen auch uns ein paar besondere Aktivitäten einfallen zu lassen, damit uns nicht langweilig wird. Die Kinder hatten den Wunsch zu häkeln. Dann haben wir nach einer Anleitung im Internet ein Coronavirus gehäkelt.
Kreativ durch die Corona-Krise
Kreativ ist man auch in der Kinderdorffamilie von SOS-Kinderdorf-Mutter Gotharda. Auch sie hat mit den Kindern schon häkeln geübt und außerdem wird fleißig Kuchen gebacken. In diesem Film verraten uns die zwei Brüder Raphi und Maurice ihr Lieblingsrezept für Zuccini-Kuchen. Gefilmt hat das Ganze ihr Bruder Pascal:
Da hätten wir gern mitgenascht! Viel Spaß beim Nachbacken!
SOS-Kinderdorf-Leiter Thomas Wick über die Situation in der Corona-Krise
"Wir haben uns in vielen Dingen sehr bewusst umgestellt, damit wir das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich halten und auch die zusätzlichen Aufgaben, wie den Heimunterricht bewerkstelligen zu können. Jede SOS-Kinderdorf-Familie und Wohngruppe bleibt für sich. Die Kinder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich nicht besuchen und die Spiel- und Sportplätze nicht gemeinsam nutzen. Wir sind sehr froh, dass wir für alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, ins Freie zu gehen. Die Kinder können zurzeit ihre leiblichen Eltern nicht besuchen. Stattdessen werden viele Telefonate oder Videochats organisiert. Unsere Zivildiener haben den Einkauf für das gesamte Dorf übernommen, so brauchen die Familien und WGs nicht selbst einkaufen und minimieren so nochmals das Ansteckungsrisiko. Es ist bestärkend und berührend wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Verantwortung wahrnehmen und wie toll es den Kindern und Jugendlichen gelingt mit dieser außerordentlichen Situation klar zu kommen."