Weihnachten zwischen zwei Christbäumen

Wenn sich Eltern trennen, müssen Familienrituale neu gedacht werden. Vor allem zu Anlässen wie Weihnachten. RAINBOWS hat Tipps, wie man mit der Situation gut umgeht.

Weihnachten ist für viele Familien das wichtigste Fest des Jahres. Der kindliche Glaube an das Christkind, die aufregenden Geschichten rundherum und die Bescherung sind tief verankert und werden unvergesslich als geheimnisvoll, warmherzig und spannend gespeichert. Diese Gefühle sind für Kinder stark mit den Eltern verknüpft. Aber was, wenn die sich getrennt haben? Für ein Kinderleben eine schwierige Situation.

Speziell Weihnachten, das Fest der Familie, ist da für Kinder eine Herausforderung. Und wenn Mama oder Papa einen neuen Partner oder eine neue Partnerin gefunden haben, wird diese noch ein Stück größer. Es kann durchaus sein, dass neue PartnerInnen der Eltern positiv erlebt und als "Bonuselternteil" gesehen werden, trotzdem ist das für alle Familienmitglieder eine große Herausforderung, die Gelassenheit, Humor und vor allem Zeit braucht, damit sie gelingt!
 

#1 Gemeinsames Weihnachtsfest trotz Trennung?

Es ist nicht unbedingt sinnvoll, den Kindern zuliebe gemeinsam zu feiern, da die gedrückte Stimmung nicht förderlich ist. Auch schürt man so die Hoffnung, dass die Eltern wieder zusammenkommen könnten. Natürlich – der Wunsch, Weihnachten wie früher gemeinsam zu verbringen, bleibt groß. Auch, weil es Kinder belasten kann, dass ein Elternteil gerade an diesem Tag vielleicht alleine ist. Andererseits sind Kinder auch erleichtert, wenn es vor dem Christbaum keine Streiterei mehr gibt.

 

#2 Mehr Kommunikation, weniger Konkurrenz

Das erste Weihnachtsfest nach einer Trennung gelingt am besten, wenn Austausch und Kommunikation sowohl für die Eltern des Kindes untereinander als auch für die Patchwork-Eltern möglich ist. Im Idealfall hat das Kind zu beiden Familienverbänden einen guten Kontakt. Wichtig ist, dass sich die Eltern - trotz aller Konflikte - im Sinne der Kinder gut abstimmen und nicht in eine Konkurrenzsituation treten. Die Entscheidung, wo und wie gefeiert wird, muss von den Eltern getroffen werden und darf keinesfalls auf die Kinder abgeschoben werden.

 

#3 Zeit, Zuwendung und neue Rituale

Kinder sollten nicht mit Geschenken überhäuft und somit überfordert werden. Zeit und Zuwendung sind die eigentlichen Geschenke, die Kinder in dieser Lebenssituation noch mehr brauchen als sonst. Und was die Rituale angeht, gerade im ersten Jahr nach der Trennung der Eltern ist vieles neu und Vertrautes fehlt. Kinder geben alt Bekanntes allerdings meist schwer auf und brauchen Zeit, sich mit der veränderten Situation zurechtzufinden. Gut ist dann, gemeinsam mit den Kindern neue Rituale zu planen.
Und ehrlich: man kann auch zwei Mal Weihnachten feiern – einmal mit Mama, einmal mit Papa und das muss nicht alles am Heiligen Abend sein.


RAINBOWS - im Burgenland, in Kärnten und Vorarlberg unter dem Dach von SOS-Kinderdorf - unterstützt seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche in stürmischen Zeiten – bei Trennung, Scheidung oder Tod naher Bezugspersonen.