Bildungs­bericht

2022/23

Das Bildungs ABCd

Bildung ist mehr als Lernen. Bildung bedeutet Entwicklung. Bildung führt in eine positive und selbständige Zukunft.

So wirkt Ihre Bildungsinvestition

1.824 
Kinder und Jugendliche finden bei SOS-Kinderdorf ein liebevolles und stabiles Zuhause.

1.715 
Kinder davon sind älter als 6 Jahre und werden dabei unterstützt, den für sie besten Bildungs- und Ausbildungsweg zu gehen.
 

626.000
Stunden fließen jährlich in die individuelle Förderung der jungen Menschen durch SOS-Kinderdorf Pädagog*innen.
 

75 
Kleinkinder und Schüler*innen werden in SOS-Kinderdorf Kindergärten und unserem Tagesbetreuungsangebot begleitet.
 

75
Jugendliche werden in Arbeits- und Bildungsprojekten betreut und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet.

 

Mit seinen Bildungsmaßnahmen trägt SOS-Kinderdorf dazu bei, dass Kinder inklusiv und gleichberechtigt gefördert werden und eine hochwertige Bildung erhalten – eine Grundvoraussetzung für ein unabhängiges und selbstständiges Leben.

Jetzt Bildung unterstützen!

Bildung ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Zukunft. Helfen Sie dabei, den Weg zu ebnen!

Dieses Projekt unterstützt folgende
UN-Nachhaltig­keits­ziele (SDGs):

Das Bildungs ABCd

Bildung ist mehr als Lernen. Bildung bedeutet Entwicklung. Bildung führt in eine positive und selbständige Zukunft.

Damit Kinder sich im Leben zurechtfinden, mutig neue Bindungen eingehen und Neues entdecken und erforschen, benötigen sie eine sichere Basis und die Erfahrung, dass auf ihre Bedürfnisse liebevoll und verlässlich reagiert wird. Dieses „liebevolle Zuhause“, unser Grundmotto, umfasst für die rund 1.800 Kinder und Jugendlichen, die jährlich bei uns leben, dass sie vom ersten Tag an intensiv pädagogisch und therapeutisch begleitet werden.

Erfahren Sie mehr über das Projekt

ERFOLGSGESCHICHTE

Zukunftspläne mit Seegang

Marcel lebt im SOS-Kinderdorf in Oberösterreich. Der 18-Jährige hat gerade seine Lehre als Konditor abgeschlossen. Für seine Zukunft schmiedet er Pläne auf hoher See.

Zweijährig musste der Bub seine leiblichen Eltern verlassen. Mit 5 Jahren fand er in einer SOS-Kinderdorf Familie ein neues Zuhause. Geborgen und gefördert wuchs er dort auf, machte stetig kleine und große Schritte in Richtung Selbstständigkeit. So marschierte Marcel problemlos durch die Schule und sein Wunschberuf war auch rasch gefunden.

In einem lokalen Backhaus wurde er zum Konditor ausgebildet und machte seine Sache so gut, dass er nach dem Lehrabschluss übernommen wurde. Seinen Zivildienst wird Marcel beim Roten Kreuz leisten und in seiner Freizeit engagiert er sich für die Freiwillige Feuerwehr.

Sogar ein ganz konkreter Zukunftsplan steht schon: Marcel möchte auf einem Kreuzschiff Patissier werden, mit süßen Genüssen, die Reisenden verwöhnen und selbst die Welt entdecken.

DIGITALES LERNEN

#besafeonline

Sicher und kritisch im Internet unterwegs

Digitale Medien sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Dies birgt Chancen, aber auch Gefahren, etwa durch Cyber-Mobbing oder sexuelle Gewalt im Internet. Dennoch ist Katrin Grabner, Kinderrechtsexpertin bei SOS-Kinderdorf überzeugt: "Die Chancen der Digitalisierung überwiegen bei weitem die Gefahren".

Um Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, sicher und verantwortungsbewusst mit digitalen Medien umzugehen, startete SOS-Kinderdorf gemeinsam mit seinen Projektpartnern Rat auf Draht und ÖIAT / Saferinternet.at das von der EU teilfinanzierte Projekte #besafeonline:

 

  • Durch Medienbildung innerhalb ihrer digitalen Lebenswelt werden Kinder und Jugendliche im SOS-Kinderdorf in ihren Kompetenzen gefördert.
     
  • Informationsangebote für Erwachsene sowie
     
  • Lobby- und Advocacy-Arbeit schaffen, außerdem
     
  • ein weitreichendes Bewusstsein für die Problematik der (sexuellen) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Internet und für mögliche Lösungen.

 

"Über 700 Mal ging seither unser 'Praxishandbuch Medienpädagogik' an betreuende Pädagog*innen in die österreichischen SOS-Kinderdorf-Angebote", freut sich Mitautorin Grabner. Viele praktische Themen und Hintergrundinformationen helfen dabei, digitale Medien sicher und kritisch mit den jungen Menschen gemeinsam zu entdecken.

Den Folder "#sicheronline", das "Praxishandbuch Medienpädagogik" und viele weitere Folder können Sie auf dieser Seite downloaden.

MEDIENKOMPETENZ

Workshops

"Wenn man etwas selbst macht, versteht man, wie es geht"

Setara-Anna Lorenz ist Medienpädagogin im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl in Niederösterreich. Sie vertritt einen mediengestalterischen Ansatz: "Wenn man etwas selbst macht, versteht man, wie es geht." Daher veranstaltet Setara-Anna Lorenz regelmäßig Workshops für die Kinder und Jugendlichen. Jeweils vier junge Menschen können sich anmelden. Ziel ist die Förderung ihrer Medienkompetenz und eines selbstbestimmten Umgangs mit digitalen Medien.

Neben dem Sicherheitsaspekt bzw. der Präventionsarbeit, geht es auch darum, an Diskursen im Netz teilnehmen, sich medial artikulieren und selbst darstellen zu können. "Generell hat die Nutzung von Social Media viel mit Teilhabe am gesellschaftlichen (digitalen) Leben zu tun," erklärt Lorenz. Die Teilnehmer* innen lernen in den Workshops z.B. Videos zu bearbeiten, wodurch sie verstehen, wie diese manipuliert werden können. Dabei wird zugleich, wie beim digitalen Zeichnen oder dem Arbeiten mit dem Schneidplotter, die technische Nutzungskompetenz gefördert. Auf dem Programm stehen aber auch das gemeinsame Spielen mit Playstation oder Nintendo Switch im Medienraum.

MEINUNG EINE STIMMUNG GEBEN

Der Jugendrat von SOS-Kinderdorf

Beteiligung wird in den Betreuungsangeboten von SOS-Kinderdorf schon lange gelebt. Indem junge Menschen früh ermutigt werden, sich einzubringen und mit zu entscheiden, erleben sie Selbstwirksamkeit und lernen Verantwortung zu übernehmen.

Mit dem Jugendrat geht SOS-Kinderdorf seit kurzem einen wichtigen Schritt nach außen um sein gesellschaftspolitisches Engagement partizipativ zu gestalten. Bis zu 30 Mitglieder im Alter von 14 bis 24 Jahren aus ganz Österreich – Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende oder Arbeitende - diskutieren, bringen ihre Perspektive ein, kommen auf unentdeckte Themen und kreative Lösungen. SOS-Kinderdorf gibt ihren Meinungen eine Stimme. Gemeinsam werden die Themen der Jugend an Politik und Öffentlichkeit getragen.

Die 14-jährige Melanie aus dem SOS-Kinderdorf zählt zu den ersten Mitgliedern des Jugendrates. "Ich glaube, dass ich etwas verändern kann und dass ich mit mehr Menschen zusammenkomme, mit denen ich gemeinsame Interessen habe", beschreibt sie ihre Motivation. Melanie findet es spannend, viel über Politik zu lernen und freut sich, dass die Treffen des Jugendrates in verschiedenen Städten wie Wien, Innsbruck oder Salzburg stattfinden.

Weitere Infos

HOCHMOTIVIERT

Unterstützung für geflüchtete Kinder und Erwachsene aus der Ukraine

Mutige Schritte trotz ungewisser Zukunft

In den Räumlichkeiten einer Grazer Wohngemeinschaft von SOS-Kinderdorf haben seit März 2022 ukrainische Kinder und Jugendliche im Alter von 3-17 Jahren sowie Eltern und Begleitpersonen ein vorübergehendes Zuhause gefunden. Eva Jausner betreut und begleitet die Geflüchteten. In ihrer Rolle ist sie "SOS-Networkerin" zwischen Schule, Lehrer*innen, Eltern, Behörden, SOS-Mitarbeiter*innen und Kindern in Kooperation mit der Dolmetscherin. Die gröbsten Sprachhürden waren bald überwunden. Die Schüler*innen erhielten von SOS-Kinderdorf die nötige Schulausstattung und sind hochmotiviert am Lernen – oft in der schulischen Doppelschicht zwischen Österreich und der Ukraine. Jausner: "Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen gehen in der Regel am Vormittag in österreichische Schulen und am späteren Nachmittag haben sie noch Online-Unterricht in ihren Stammschulen in der Ukraine. Oder sie erledigen Aufgaben für die ukrainische Schule stimmen sie dann online mit ihren Stammlehrern in der Ukraine ab. Auch Prüfungen wurden so durchgeführt. Das heißt, dass die Schulbildung trotz Krieg und geografischer Distanz so gut es geht weitergeführt wird.“

Wie geht es den jungen Menschen mit der Ungewissheit, ob und wann eine Rückkehr in die Heimat möglich sein wird? "Eine 18-Jährige möchte gern in Österreich bleiben und macht in der Steiermark bereits eine Teilqualifizierung als Gastronomie-Fachfrau. Zuerst in der Küche, dann später auch fürs Service, sobald die sprachlichen Barrieren überwunden sind." Andere Jugendliche, die die Schule beendet haben, werden von SOS-Kinderdorf bei der weiteren Zukunftsplanung beraten und begleitet.

Weitere Infos

BILDUNGSPROGRAMM MINERVA

Erfreuliche Zeugnisverteilung

Seit 15 Jahren ermöglicht SOS-Kinderdorf mit seinem Bildungsprogramm Minerva jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Anschluss ans österreichische Bildungs- und Ausbildungssystem.

Seit 2008 waren es mehr als 500 Mädchen und Burschen, die sich bei Minerva jenes Grundwissen aneignen konnten, das für den Einstieg in externe Pflichtschulabschluss-Lehrgänge, weiterführende Bildungsmaßnahmen oder für den Einstieg in den Arbeitsmarkt erforderlich ist. "Wir geben jungen Menschen unabhängig von ihrem Asylstatus den Schlüssel für eine gelungene Integration an die Hand", erklärt SOS-Kinderdorfleiter Wolfgang Arming das Projekt. Bei Minerva geht es nicht nur um Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geografie, Biologie, Englisch und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), sondern auch um das Kennenlernen der österreichischen Kultur und Gesellschaft.

Weitere Infos

News-Update

Im Salzburger Clearing-house werden seit 20 Jahren junge Menschen auf der Flucht betreut und gefördert. Mitte 2023 entschied sich SOS-Kinderdorf das so wichtige Angebot, trotz ausbleibender finanzieller Unterstützung von Bund und Land, allein mit Spendenmitteln weiterzuführen – und somit auch das Bildungsprogramm Minerva zu sichern.

MERCI

Wir sagen DANKE!

Private Unterstützer*innen und Firmen stellten 2022/23 insgesamt 198.000 Euro für Förderungen der Kinder und Jugendlichen in den österreichischen SOS-Kinderdörfern zur Verfügung. Eine wertvolle und wichtige Investition in die Bildung der jungen Menschen und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft.

 

Danke an alle Unterstützer*innen

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