Die gesamte Gruppe beim Spatenstich
Spatenstich

Neues Niedrigenergiehaus im SOS-Kinderdorf Seekirchen

Im SOS-Kinderdorf in Seekirchen fand vor Kurzem der Spatenstich für ein neues Wohnhaus für Kinder und Jugendliche statt. Dabei handelt es sich um ein ganz besonderes Projekt.

Das Projekt ist nachhaltig, energieeffizient und schafft Platz für ein zukunftsorientiertes Betreuungskonzept, das junge Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt.

Damit Kindern und Jugendlichen, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, ein guter Start in ihr selbstständiges Leben gelingt, brauchen sie ein liebevolles Zuhause und Menschen, die sie begleiten und unterstützen. Ganz auf die eigenen Bedürfnisse des jeweiligen Kindes abgestimmt und zugeschnitten. Im Sommer 2019 sollen vier Mädchen und zwei Buben nicht nur in vier neue Wände, sondern auch in eine Kinder- und Jugend-Wohngruppe mit einem vielseitigen professionellen pädagogischen Konzept einziehen.

 

Mehr Platz und neue Wege

Notwendig ist der Neubau zum einen, weil eines der elf Familienhäuser im SOS-Kinderdorf in Seekirchen aus dem Jahr 1964 baufällig geworden war. Zum anderen gehen zwei SOS-Kinderdorfmütter im kommenden Jahr in ihren wohlverdienten Ruhestand. Die Kinder aus diesen beiden SOS-Kinderdorffamilien sind inzwischen ins Teenageralter gekommen und wünschen sich allesamt, im SOS-Kinderdorf bleiben zu können. Um diesen Wunsch zu erfüllen, braucht es Platz. "Ich lebe hier im Kinderdorf, seitdem ich ein kleines Mädchen bin", sagt die 14-jährige Maria. "Ich fühle mich hier zuhause und liebe die Gemeinschaft mit den anderen Kindern. Deshalb bin ich froh, dass ich nächstes Jahr in die WG ziehen und hier bleiben kann. Auch wenn meine SOS-Kinderdorf-Mutter in Pension geht."

 

Ein Haus - mehrere Möglichkeiten

Das Niedrigenergiehaus hat barrierefreie Bereiche und ist durch flexibel gestaltbare Räume multifunktional "So können wir ganz individuell auf jeden einzelnen jungen Menschen eingehen und einen guten Start in die Selbstständigkeit ermöglichen", erklärt SOS-Kinderdorfleiter für den Standort Salzburg Wolfgang Arming das neue Wohnkonzept. Im Erdgeschoss gelangt man barrierefrei in den gemeinsamen Koch- und Essbereich, das Zimmer für das rund um die Uhr anwesende Betreuungsteam, diverse Nebenräume sowie drei Garconnieren. Diese können sowohl in den Wohnverband integriert werden oder auch als abgeschlossene Kleinwohnungen genutzt werden.

Im Obergeschoss gibt es im Gemeinschaftsraum viel Platz für Aktivitäten, gemütliches Beisammensein, Spielen, Reden oder einfach zum Chillen. In vier Einzel- und einem Doppelzimmer mit entsprechenden Nassräumen finden die zukünftigen BewohnerInnen private Rückzugsorte.

 

Verantwortung für Kinder und Umwelt

Wolfgang Arming betont "es ist für uns ganz wichtig, dass der Neubau viele Kriterien der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erfüllt. Wir arbeiten mit regionalen Betrieben zusammen und verwenden heimische Hölzer. Die Heizung sowie die Warmwasseraufbereitung erfolgen über unser bestehendes, dorfinternes Netz, das mit Pellets und über unsere Solaranlage gespeist wird. Nutzwassereinsatz reduziert den Trinkwasserverbrauch."

 

Umwelt und Ressourcen werden im SOS-Kinderdorf in Seekirchen großgeschrieben. Die Vision lautet: Energieautarkes und autofreies Dorf werden und das Bewusstsein für den Umgang mit Natur und Umwelt in der nächsten Generation zu schärfen. Schon seit geraumer Zeit werden die Kinder und Jugendlichen für Energieverbrauch, Ressourcenknappheit und ökologisch-sinnvolles Denken sensibilisiert. Im vergangenen Jahr wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die inzwischen Strom u.a. für das Elektroauto liefert und Kinder wurden zu Energie-Detektiven ausgebildet. Sie sind seither auf der Suche nach "Energiefressern" im Dorf.

SOS-Kinderdorf betreut in Seekirchen aktuell 49 Kinder. "Das neue Haus freut mich nicht nur als Soziallandesrat, sondern auch als Umwelt- und Energiereferent. Die ökologische Bauweise und das Bewusstsein mit dem hier auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gesetzt wurde, zeigt, dass SOS-Kinderdorf nicht nur seine soziale, sondern auch seine Umweltverantwortung wahrnimmt", lobt Landeshauptmann Stellvertreter Heinrich Schellhorn beim heutigen Spatenstich.

 

Zukunft bauen und duplizieren

Das Projekt soll Schule machen. Dies wurde schon bei der Planung des Neubaus bedacht. "In Seekirchen starten wir quasi den pädagogischen und nachhaltigen – in Materialität und Nutzungsmöglichkeit - Pilotbau, der dann auch an anderen Standorten als Input und Pate für eine flexible, zukunftsorientierte sowie recoursenschonende Bauweise von SOS-Kinderdorf auch in anderen Regionen umgesetzt werden kann. Desweiteren ist dies unser erster in Holz gefertigter Wohnbau", betont SOS-Kinderdorf Projektleiter Christoph Kohler.

Auch Seekirchens Vizebürgermeister Konrad Pieringer ist vom Erfolg des Projektes überzeugt und freut sich, dass den zukünftigen BewohnerInnen ein Zuhause zum Wohlfühlen und an ihre besonderen Bedürfnisse angepasstes Wohnen ermöglich wird. "Sehr schön, dass hier vier Mädchen und zwei Burschen eine neues Zuhause vorfinden in dem ihnen der Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft und ein selbständiges Leben geebnet wird. Die Politik ist hier aufgefordert die nötigen Rahmenbedingungen zu setzen. Auch jeder und jede Einzelne in unserem schönen Land, die das Glück hatten, hier geboren zu sein und in einem umsorgten Elternhaus aufwachsen zu können, haben die Verantwortung, jene, die dieses Glück nicht hatten, zu unterstützen", sagt Pieringer und wünscht zum Gelingen des Projektes viel Erfolg und viele Unterstützer und Freunde, die bei der Umsetzung mithelfen.

 

Unterstützung für ein erfolgreiches Morgen

"Gerade uns als Familienunternehmen ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche in einem liebevollen Zuhause wie hier im SOS-Kinderdorf Seekirchen aufwachsen können und alle Chancen für eine erfolgreiche Zukunft erhalten", erklärt Interspar Geschäftsführer Markus Kaser das Engagement des Unternehmens an diesem Projekt. "An Tagen wie heute, wenn man sieht, wie groß die Vorfreude der Kinder und Jugendlichen auf ihr neues Zuhause ist, wird einem noch bewusster, wie wesentlich jeder finanzielle Beitrag für dieses neue Haus ist. Aus diesem Grund freut es mich ganz besonders, dass Interspar zum Entstehen dieses Wohnhauses beitragen kann."

 

Wolfgang Katsch, SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter freut sich, die langjährigen SOS-Kinderdorfunterstützer wie Interspar, dm, Schlotterer und Licht ins Dunkel, an der Seite zu haben. "Ohne die Hilfe von Unternehmenspartnern, privaten Förderern und Spendern ist ein derartiges Projekt nicht umsetzbar. Wir hoffen auf die Hilfe von Freunden und Partnern, die gemeinsam mit uns für junge Menschen eine Zukunft bauen wollen".

 

Alle Infos zum Neubau in Seekirchen finden Sie hier.