Die ersten Ideen und Visionen, etwas gegen die Not vieler Kinder im Tirol der Nachkriegsjahre zu tun, wälzte die Gruppe junger Leute bereits 1946/47. Es waren Hermann Gmeiner, Bergbauernsohn und Medizinstudent aus Alberschwende im Bregenzerwald, und seine Studienkollegen Josef Jestl, Ludwig Kögl, Herbert Pfanner und Franz Müller. Neben ihnen spielten starke Frauen als Pionierinnen und Aktivistinnen eine bedeutende Rolle, vor allem Maria Hofer, Herta Troger, Hedwig Weingartner und Helene Didl.
Hermann Gmeiner engagierte sich neben dem Studium immer stärker in der Jugendarbeit, wurde Leiter der Dekanatsjugend Innsbruck und lernte so das Elend vieler Kriegswaisen hautnah kennen. Leidenschaftlich diskutierte Gmeiner mit seinem Team Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Am 25. April 1949 fand die Gründungsversammlung des Vereines "Societas Socialis" im Jugendreferat der Landesregierung in der Innsbrucker Hofburg statt. Gmeiner wurde zum „Regens“ gewählt und war beseelt davon, die Idee zu verwirklichen: der drohenden Gefahr, die in der Schutzlosigkeit vieler Kinder liegt, mit einer konkreten Tat entgegenzutreten.