SOS-Kinderdorf Uganda

Als SOS-Kinderdorf 1988 in Uganda das erste SOS-Kinderdorf baute, erholte sich das Land gerade von jahrzehntelangem Krieg und politischer Instabilität. Die Lebensbedingungen haben sich mittlerweile verbessert, doch 2,7 Millionen Kinder sind ohne elterliche Fürsorge und rund 1 Million Kinder haben ihre Eltern aufgrund von AIDS verloren.

Allgemeine Länderinformationen

38% aller Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt.

Armut und Missernten lassen Familien und Kinder leiden.

2,7 Millionen Kinder wachsen ohne familiären Zusammenhalt auf.

Ihnen fehlen Eltern und ein liebevolles Zuhause.

Nur jedes 4. Kind schließt die Grundschule ab.

Viele Eltern können sich die Kosten für Bildung nicht leisten.

Armut und Instabilität beeinträchtigt das Leben der Familien und Kinder  In Uganda leben rund 37,6 Millionen Menschen. Die meisten davon in ländlichen Gebieten, die Städte wachsen allerdings rasch. Die Hauptstadt Kampala zählt 1,9 Millionen Einwohner.

Das Land litt unter jahrelangen gewaltsamen Konflikten und war von politischer Instabilität geprägt. Obwohl sich die Wirtschaft in den letzten Jahren seit der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen verbessert hat, bleibt die Verteilung des Reichtums weiterhin sehr ungleich.

Nahezu 20 Prozent der Menschen leben immer noch in Armut. Viele von ihnen in den ländlichen Gebieten. Sie leben von der Landwirtschaft, sind allerdings von den klimatischen Bedingungen abhängig und produzieren häufig zu wenig Nahrungsmittel, um ihre Familien ernähren zu können. Unterernährung ist deshalb ein Problem: 38 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischem Hunger und können nicht so wachsen, wie sie sollten.

Notleidende Kinder und Familien können meist nicht auf staatliche Hilfe zurückgreifen, wenn sie kein Zuhause oder nicht genug Geld für Essen haben. Viele wenden sich an nichtstaatliche Organisationen, um in solch schweren Zeiten, Hilfe zu bekommen.

Viele Familien haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung

Trotz Verbesserungen in den letzten Jahren, besteht für viele Familien in Uganda weiterhin der Mangel an adäquater medizinischer Versorgung, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Familien müssen teilweise für einen Arztbesuch stundenlange Reisen auf sich nehmen. Manchmal auch zu Fuß weil es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt und sie die Kosten für eine Fahrt in einem privaten Fahrzeug nicht aufbringen können. Häufig verschlimmert eine lange Anreise die Krankheit und bis sie einen Arzt erreichen, ist es manchmal bereits zu spät.

Schwangere Frauen, Mütter und kleine Kinder sind ernsthaft vom Mangel vor- und nachgeburtlicher Betreuung betroffen. Die Mütter- und Säuglingssterberate ist nach wie vor eine der höchsten der Welt.

Kinder brauchen Schutz

Rund 19,5 Millionen Kinder sind unter 18 Jahre alt und ca. 2,7 Millionen Kinder sind ohne elterliche Fürsorge.

Die Kinderrechte sind nicht ausreichend geschützt. Jedes vierte Kind muss arbeiten und viele gehen nicht zur Schule oder haben keinen Zugang zu medizinischer Betreuung.

Obwohl die Anzahl der Kinder, die in die Schule gehen hoch ist, muss die Bildungsqualität verbessert werden und nur jedes vierte Kind beendet die Grundschule.

Mädchen sind eher gefährdet, die Schule abzubrechen, weil sich die Eltern die Kosten für Bücher, Schulmaterialien und –uniformen nicht leisten können.

Die HIV/AIDs-Epidemie hatte verheerende Auswirkungen auf die Kinder in Uganda: eine Million Kinder haben die elterliche Fürsorge aufgrund dieser Krankheit verloren und geschätzte 96.000 Kinder unter 14 Jahren leiden an HIV/AIDs. Eine noch viel größere Anzahl ist direkt von HIV/AIDs betroffen, da Familienmitglieder nicht für sie sorgen können. Wenn Eltern HIV/AIDs haben, können sie meist keiner Arbeit nachgehen, die Kinder müssen für sie die Verantwortung übernehmen und die Familie ernähren. Für die meisten Kinder ist dann der Schulbesuch nicht mehr möglich.

In Uganda gibt es derzeit vier SOS-Kinderdörfer. Der Fokus der SOS-Kinderdorf-Arbeit liegt in familienstärkenden Programmen, die von den SOS-Kinderdörfern aus organisiert wird. (Foto: SOS-Kinderdorf/Archiv)

Hilfsprojekte für Kinder in Uganda

SOS-Kinderdorf ist seit 1988 in Uganda aktiv.

 Familien stärken

Wir arbeiten mit lokalen Behörden und der Gemeinde, um Familien zu unterstützen, die vom Auseinanderbrechen bedroht sind. Jede Familie benötigt eine andere Form der Unterstützung, damit sie zusammenbleiben kann. Wir betreiben auch Workshops um die elterlichen Kompetenzen zu stärken und über die Rechte der  Kinder aufzuklären.

 Betreuung in Familien

Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben, finden in einer SOS-Kinderdorf-Familie ein neues Zuhause. Geschwister wachsen gemeinsam auf und werden von einer SOS-Kinderdorf-Mutter betreut. Sofern es möglich ist, arbeiten wir mit den Herkunftsfamilien zusammen, damit Kinder wieder bei ihnen leben können.

 Unterstützung für junge Menschen

Die hohe Arbeitslosenrate erschwert es den jungen Menschen, selbständig zu werden. Wir helfen jungen Menschen bei ihrer Fortbildung und ein Jugendbetreuer unterstützt sie bei der Arbeitssuche.

 Bildung

Nur wenige Kinder beenden die Grundschule. Deshalb betreiben wir vier Kindergärten für kleine Kinder, zwei Grundschulen in Gulu und Kakiri und eine Sekundarschule in Kakiri.

 Medizinische Versorgung

Unsere drei medizinischen Zentren bieten vor- und nachgeburtliche Betreuung und die Behandlung von Unterernährung und häufig vorkommenden Krankheiten wie Malaria, Diabetes und Bluthochdruck. Wir führen HIV-Tests durch und bieten Beratung und Behandlung für von HIV/AIDs betroffene Menschen. Unsere mobile Klinik betreut die Menschen in den Gemeinden, in denen es keine medizinische Versorgung gibt.

 Anwaltschaft

Wir arbeiten eng mit lokalen Organisationen und Regierungsbehörden zusammen, um das Leben notleidender Kinder zu verbessern. Kinder und junge Menschen werden ermutigt, eine aktive Rolle in diesem Prozess einzunehmen.

SOS-Kinderdorf Uganda unterstützt Flüchtlingsfamilien in der Flüchtlingssiedlung Rwamwanja. Das Programm "ReBuild" soll den wirtschaftlichen Status von Familien verbessern, psychologische und emotionale Unterstützung bieten. Viele der Flüchtlingsfamilien sind vor Gewalt in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) geflohen. Rwamwanja befindet sich im Distrikt Kamwenge im Westen Ugandas in der Nähe des SOS-Kinderdorf-Fort-Portals und hat 64.000 Einwohner. ReBuild unterstützt rund 200 geflüchtete und alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und 100 ugandische Familien. (Foto: SOS-Kinderdorf/Archiv)

Die SOS-Kinderdörfer in Uganda

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Wirksamkeit und Zahlen

Wie wir Kindern, jungen Menschen und Familien in Uganda helfen. Zahlen und Fakten laut Jahresbericht 2018.

 

 4

SOS-Kinderdörfer gib es derzeit in Uganda.

 

409

Kinder fanden in den vier SOS-Kinderdörfern ein liebevolles Zuhause.

 

 

1.268

besuchten einen Kindergarten oder eine Schule, die von SOS-Kinderdorf betrieben wird.

17.067

Kinder und Jugendliche konnten durch familienstärkende Programme weiterhin bei ihren Eltern leben.

269

Jugendliche lebten in SOS-Wohngemeinschaften oder wurden in die Selbstständigkeit entlassen.

36.085

medizinische Beratungen und/oder Leistungen wurden in den Medical Care Zentren durchgeführt.

Rebuild

Das Projekt "Rebuild" unterstützt geflüchtete Menschen aus DR Kongo und dem Südsudan.