Statistisches Monitoring (Kinderarmut in Österreich)

Eckdaten

Armut ist ein Begriff, der unterschiedliche Parameter umfasst. Es handelt sich nicht alleine um die finanzielle Bedürftigkeit eines Individuums, sondern auch Einschränkungen an sonstigen materiellen und immateriellen Gütern (z.B. Zeit), in sozialen und kulturellen Belangen, einen erschwerten Zugang zu allgemeiner Infrastruktur (Bildung, Arbeitsmarkt etc.), negative Auswirkungen auf den gesundheitlichen Zustand u.v.m. Nachweislich waren 2005 113.000 Kinder in Österreich von akuter Armut betroffen. Rund 270.000 Buben und Mädchen unter 19 Jahren waren armutsgefährdet. Darüber hinaus gibt es wissenschaftliche Belege, dass Kinder Armut als sehr belastend empfinden.
Der Schluss liegt daher nahe – und ist teilweise bereits belegt –, dass der Faktor Armut eine Rolle für das Auseinanderbrechen von Familien bzw. als Auslöser für familiäre Krisen spielt. Konkrete Zahlen, vor allem in der Langzeitbeobachtung, liegen zu diesem Thema allerdings kaum vorher. Aus diesem Grund hat das SPI einen Schwerpunkt seines statistischen Monitorings auf das Thema Kinder und Armut gelegt.




Darüber hinaus ist nicht nur die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen von Bedeutung, sondern auch detailliertere Informationen ÜBER die Risikogruppen:
  • so haben MigrantInnen durchschnittlich rund € 5.000.- weniger jährliches Einkommen zur Verfügung;
  • 61% der MigrantInnen leben in Haupt- und Untermiete, hingegen nur 14% der ÖsterreicherInnen;
  • Bei Alleinerziehenden „frisst“ die Wohnsituation fast 50% ihres Monatseinkommens, bei den ÖsterreicherInnen im Durchschnitt nur 5%;
  • 65% der MigantInnen in Österreich sind HilfsarbeiterInnen, hingegen nur 17% der ÖsterreicherInnen;
  • und in manifester Armut leben 25% der Langzeitarbeitslosen.