Weltmädchentag – 10.10.18

SOS-Kinderdorf und Rat auf Draht: Mädchen stärken!

Weltweit gehen 62 Millionen Mädchen nicht zur Schule, werden Mädchen im Kindes- oder Jugendalter verheiratet und Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt. Mädchensein ist auch in einem reichen Land wie Österreich nicht immer leicht. Darauf machen SOS-Kinderdorf und Rat auf Draht anlässlich des Weltmädchentages am 11. Oktober aufmerksam.

Irene Szimak, Aufsichtsratvorsitzende von SOS-Kinderdorf: „Ich wünsche unseren Mädchen Menschen, die sie in ihrer Kindheit und in der Zeit des Erwachsenwerdens begleiten und sie unterstützen, ihren individuellen Lebensweg zu finden. Für mich gibt es einen besseren Begriff als die gläserne Decke: das gläserne Sieb. Weil manche Frauen eben doch durchkommen. Und ich will dazu beitragen, dass die Löcher im Sieb größer werden".

Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsleiterin SOS-Kinderdorf: „Während Mädchen in Schulen und an Universitäten häufig besser abschneiden als junge Männer, kehrt sich das Bild im späteren Erwerbsleben. Diese Perspektive ist den Mädchen sehr bewusst und sie folgen oft brav dem gesellschaftlichen Plan. Prekäre Lebensbiografien werden nicht selten vererbt.“

Rat auf Draht ist Österreichs wichtigste Notrufnummer für Kinder und Jugendliche und seit knapp fünf Jahren Teil von SOS-Kinderdorf. Leiterin Birgit Satke:

„Mädchen empfinden oft einen größeren Leistungsdruck als Buben und sind sehr streng mit sich selbst. Ihre Sorgen und Probleme kanalisieren Mädchen viel häufiger als Burschen in autoaggressivem Verhalten, wie Ritzen und Essstörungen. Was das Rollenbild angeht, erzählen uns viele Anruferinnen, dass ihre Eltern der Meinung sind, sie bräuchten keine gute Ausbildung, da sie ja sowieso später heiraten und Kinder bekommen würden. Auffällig ist auch, dass von Mädchen nach wie vor viel öfter als von Burschen erwartet wird, im Haushalt mitzuhelfen oder auf kleinere Geschwister aufzupassen.“