Neue Regierung – 03.06.19

SOS-Kinderdorf wünscht Bundeskanzlerin alles Gute und hofft auf Aufschwung für Kinderrechte

Kinder und Familien brauchen dringend mehr Aufmerksamkeit von der Politik.

Wien - „Leider haben vergangene Regierungen den Themen Kinderschutz und Kinderrechten nicht jenen Stellenwert gegeben, den ich mir von verantwortungsvollen PolitikerInnen erwarte. Es ist zu hoffen, dass es mit einer Frau an der Spitze der Bundesregierung einen Umschwung gibt“, so Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. „Ich wünsche Bundeskanzlerin Bierlein und ihrem Kabinett gutes Gelingen für diese wichtige Aufgabe einer Übergangsregierung. Wir hoffen, dass die große Sachkenntnis der Personen, die nun die Regierungsgeschäfte übernommen haben, eine hohe Qualität bei der Umsetzung der Gesetze gewährleistet. Als Kinderrechts- und Kinderschutzorganisation erwarten wir uns vor allem die uneingeschränkte Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und des entsprechenden Bundesverfassungsgesetzes.“

Kinder haben Rechte. Diese kommen in ihrem täglichen Leben zu tragen und reichen von der Wohnsituation über Schul- oder Betreuungsplatz bis zur medizinischen Versorgung. Mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention vor mittlerweile 30 Jahren hat sich Österreich einerseits vollumfänglich zum Kinderschutz bekannt, aber auch zur Unterstützung der bestmöglichen Entwicklung und Entfaltung von Kindern.

„Wer so wie SOS-Kinderdorf intensiv mit Kindern und ihren Familien arbeitet, weiß, wieviel es hier seitens der Politik zu tun gäbe. Wir wissen aus unserer kürzlich präsentierten Studie sowie von der aktuellen des WIFOs, wie sehr Familien mit Kindern täglich unter Druck stehen. Das hat mit der finanziellen Situation der Familien zu tun, aber auch mit anderen Stressfaktoren, wie Arbeitszeiten der Eltern, Leistungsdruck in der Schule oder Zukunftsängsten. Fast 90 % der Familien stehen unter Stress. Das ist definitiv keine „bestmögliche Unterstützung zur Entwicklung und Entfaltung“ wie die Kinderrechte es vorgeben. Kinder und Familien brauchen mehr Aufmerksamkeit und tatsächliche Hilfe. Ich appelliere an die neue Regierung, im Rahmen ihrer Möglichkeiten aber auch in Zusammenarbeit mit dem Parlament hier einen neuen, besseren Weg einzuschlagen“, so Moser abschließend.