Maria Hofer

Maria Hofer, Gründungsmitglied der „Societas Socialis“ (später SOS-Kinderdorf), gilt als Schlüsselfigur der SOS-Kinderdorf Geschichte.

Maria Hofer (1913-1997) 

Was wäre, wenn… Maria Hofer sich nicht vorzeitig ihr Erbe auszahlen hätte lassen, um den Verkaufserlös eines Baugrundes in Igls/Tirol (ATS 40.000,-) Hermann Gmeiner für den Grundstücksankauf in Imst anzuvertrauen?

Gründungsmitglied der "Societas Socialis"

Es bedeutete ein hohes Risiko für die junge Frau, da zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte, ob das "Experiment" gelingen würde. Mit der Konsolidierung von SOS-Kinderdorf in den folgenden Jahren und einer sehr erfolgreichen „Mittelbeschaffung“ konnte Maria Hofer die vorgestreckte Kaufsumme später rückerstattet werden.

Maria Hofer, Gründungsmitglied der "Societas Socialis" (später SOS-Kinderdorf), gilt als Schlüsselfigur der SOS-Kinderdorf Geschichte. Sie hatte als ausgebildete Fürsorgerin als einzige Fachkompetenzen auf dem Gebiet der Sozialarbeit. Und sie verschaffte dem jungen SOS-Verein durch ihr großes Netzwerk die wichtigen, öffentlichen Kontakte.

Die Geburtsstunde von SOS-Kinderdorf

1946 nahm sie eine Stelle als Sekretärin bei der Katholischen Jugend an.
Hier lernte sie Hermann Gmeiner kennen: sechs Jahre jünger als sie, Medizinstudent. Beide waren tief religiös und beseelt von der Idee, Kindern in Not eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Bereits ab 1947 entwickelten sie gemeinsam mit Freunden u.a. Ludwig Kögl, Franz Müller und Walter Gstrein die "Societas Socialis“, die sie am 25. April 1949 in Innsbruck aus der Taufe hoben: Es war die Geburtsstunde von SOS-Kinderdorf.
Bereits 1956 verließ Maria Hofer wegen beruflicher und persönlicher Differenzen SOS-Kinderdorf, in dessen Realisierung sie ihr Herzblut investiert hatte. Ende der 1970-ger Jahre fand eine Aussöhnung mit Hermann Gmeiner statt. Eine späte offizielle Würdigung als Mitbegründerin von SOS-Kinderdorf wurde ihr 1989 durch die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol zuteil.