Helene Didl
"Es war eine schwere, aber auch eine schöne Zeit"
Helene Didl bewarb sich am 26. April 1949 als SOS-Mitarbeiterin, also einen Tag nach Gründung der "Societas Socialis“ (später SOS-Kinderdorf) im Büro in der Anichstraße 44.
Die "Didlmama"
Sie war eine der ersten und sicher auch eine der universellsten Mitarbeiterinnen: Die "Didlmama", wie sie von allen respekt- und liebevoll genannt wurde, packte überall mit an: in der Beschaffung von Geld- und Sachspenden, als "Springerin" in den SOS-Familien, beim Einrichten der ersten Häuser in Imst, beim Kochen und Deckennähen für das Sommercamp in Caldonazzo (ab 1953) usw.
Sie leitete anfangs den Versand von Infobroschüren und Spendenaufrufen und hatte als couragierte und lebenskluge Frau auch eine beratende Stimme bei Vorstandssitzungen.
Helene Didl hatte beide Weltkriege miterlebt und wurde bereits als junge Frau und Mutter zur Witwe. Dies bedeutete, dass sie v.a. im Zweiten Weltkrieg und den sozial und wirtschaftlich katastrophalen Jahren danach als Alleinerzieherin ihre Familie versorgte.
Die Fähigkeit, auch in scheinbar ausweglosen Situationen Ressourcen mobilisieren zu können, machte einen wesentlichen Teil der Persönlichkeit Helene Didl‘s aus. Sie war entscheidend mitbeteiligt, dem jungen SOS-Verein zur Realisierung zu verhelfen.