Das Kassenambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie im 21. Bezirk versteht sich als ein Angebot für Kinder und Jugendliche und deren Angehörige aus dem 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk.
Im Zentrum unserer Arbeit stehen das seelisch belastete Kind und seine Bezugspersonen. Kinder und Jugendliche können durch verschiedene Belastungen psychische Erkrankungen entwickeln. Diese Erkrankungen umfassen auch in diesem Lebensalter schon ein sehr breites Spektrum von Angst, Rückzug, Unkonzentriertheit, Traurigkeit, Essstörungen und körperlichen Beschwerden bis hin zu Impulsivität, Aggression, selbstverletzendem Verhalten und Hyperaktivität.
Die Diagnostik und Therapieplanerstellung wird von einem interdisziplinären Team erstellt, bestehend aus folgenden Fachbereichen:
Junge Menschen können aufgrund verschiedener Belastungen und unterschiedlicher Entwicklungsverläufe in seelische und psychosomatische Krisen geraten, die es sorgfältig medizinisch, psychologisch, ergotherapeutisch und sozialarbeiterisch abzuklären gilt.
Den FachärztInnen für Kinder- und Jugendpsychiatrie obliegt es, in einem ersten Gespräch die Anliegen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen wahrzunehmen und den weiteren diagnostischen und therapeutischen Verlauf zu begleiten. Der Diagnostik folgt die Erstellung eines Therapieplanes. Je nach Indikation bzw. Erfordernis werden unterschiedliche Behandlungsmethoden angeboten, die ein breites Spektrum von der psychiatrischen Behandlung, über Psychotherapie und Ergotherapie bis hin zu medikamentösen Maßnahmen umfassen können.
Team Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr.in Julia Fuchs-Rath
Prim. Dr. Christian Kienbacher
Dr. Werner Leixnering
Umfasst die Bereiche:
- Klinisch psychologische Diagnostik
- Klinisch psychologische Beratung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen
- Erziehungsberatung / Elterncoaching
- Krisenintervention
Bei der klinisch psychologischen Diagnostik werden durch Gespräche, standardisierte Testverfahren und Verhaltensbeobachtung mit Kindern und Jugendlichen, sowie ihres Herkunftssystems, psychische Erkrankungen, der kognitive Leistungsstand als auch psychische Befindlichkeiten abgeklärt.
Aufgrund der daraus erhobenen Daten wird ein individueller Behandlungsplan (wie z.B. Psychotherapie, Elternberatung, funktionelle Therapien, familienunterstützende Maßnahmen) erstellt.
Team der klinischen Psychologie
Mag.a Amelie Fürst
Mag. Stephan Mantsch, BA
Mag.a Marie-Christine Mayer-Missbauer
MMag.a Daniela Omann
Mag.a Julia Peham
Mag.a Andreea Vicol-Krenek
Elena Just, MSc.
Naemi Engel (Psychologin in Ausbildung)
Melanie Ghazarian, MSc. (Klinische Psychologin in Ausbildung)
Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen behandelt psychische Konflikte, die im Zusammenleben mit anderen Menschen oder im Rahmen der körperlichen und psychischen Veränderungen während der Entwicklung entstehen können.
Unterschiedliche psychotherapeutische Methoden (systemisch, verhaltenstherapeutisch sowie tiefenpsychologisch-psychodynamisch) ermöglichen eine auf das Individuum und seine Störung angepasste Behandlung.
Je nach Indikation können Einzeltherapie oder Gruppentherapie angeboten werden. In der begleitenden Elternarbeit werden zu den Psychotherapien der Kinder und Jugendlichen auch die mit ihrer Erziehung betrauten Angehörigen in den Psychotherapieplan miteingebunden. Bei Bedarf kann fallweise auch Erziehungsberatung angeboten werden.
Team der Psychotherapie
Dr. Reinhard Birk-Slepcevic
Mag.a Christiane Burkheiser
Mag.a Amelie Fürst (in Ausbildung unter Supervision)
Mag. Stephan Mantsch, BA
Mag.a Marie-Christine Mayer-Missbauer (in Ausbildung unter Supervision)
Mag.a Julia Peham
Mag.a Franziska Pruckner
MMag.a Daniela Omann (in Ausbildung unter Supervision)
Das Ziel der Ergotherapie ist die Verbesserung der Handlungsfähigkeit, um dem Kind/Jugendlichen zur größtmöglichen Selbständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität zu verhelfen. Das Tun steht im Zentrum der Ergotherapie. Die Kinder und Jugendlichen werden dort wo sie stehen abgeholt und mit bedürfnisorientierten Angeboten in die nächsten Entwicklungsschritte begleitet.
Ablauf
Nach ärztlicher Zuweisung findet immer eine ergotherapeutische Begutachtung statt. Dabei werden anhand alltäglicher Aktivitäten die Schwierigkeiten und Ressourcen mit dem Kind und seiner Bezugsperson beleuchtet und analysiert. Anschließend werden standardisierte Tests, gezielte Aufgaben und das freie Spiel verwendet, um das Kind/ den Jugendlichen in seiner gesamten Lebenssituation zu erfassen.
Darauf aufbauend werden bei Therapiebedarf individuelle Ziele und ein darauf abgestimmter Behandlungsplan ausgearbeitet.
Die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Bezugssystem (Eltern, BetreuerInnen, LehrerInnen, KindergärtnerInnen…) ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
Ergotherapie hilft, zum Beispiel, wenn Kinder oder Jugendliche …
- Aktivitäten des täglichen Lebens wie sie selbst an- und ausziehen, die Hausübung schreiben, mit dem Roller/Fahrrad fahren, sich ein Brot richten, usw. nicht selbstständig ausführen können (Selbstständigkeit, Teilhabe, Selbstwirksamkeit)
- ungeschickt sind und ihre Bewegungen nicht gut dosieren oder koordinieren können (Grobmotorik, Grafo- und Feinmotorik, sensorische Wahrnehmung)
- wenig Ideen oder keinen Plan haben, wie sie Dinge oder Spielsachen verwenden können und somit nicht mit anderen Kindern spielen können (Spielfähigkeiten, Handlungsplanung, soziale Interaktion)
- ängstlich oder verweigernd sind, keine Initiative zeigen und schnell aufgeben (Selbstvertrauen, Ausdauer, Frustrationstoleranz)
- so unruhig und unkonzentriert sind, dass sie sich nicht beschäftigen können, andere stören oder in der Schule dem Unterricht nicht folgen können (Konzentration, Aufmerksamkeit, Interaktion)
Team der Ergotherapie
Claudia Brand
Hannah Kastner, BSc (derzeit in Karenz)
Die Heilstättenklasse ist ein Angebot des Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Als Teil des öffentlichen Schulwesens ist diese Klasse der Heilstättenschule Wien dem Stadtschulrat zugeordnet und befindet sich im FamilienRAThaus, in der Anton-Bosch-Gasse 29, 1210 Wien.
Kinder und Jugendliche, die im Ambulatorium behandelt werden und schulpflichtig sind und bei denen eine Indikation zu einem diagnostischen und/oder therapeutischen Aufenthalt besteht, werden in der Heilstättenklasse von einem LehrerInnenteam nach dem jeweiligen Lehrplan (VS, ASO; NMS, höhere Schule) unterrichtet. Die Zuweisung erfolgt ausschließlich über die Kinder- und JugendpsychiaterInnen des Ambulatoriums.
Die Aufenthaltsdauer reicht von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten, je nach gestellter Indikation. Die Klassenstruktur ist heterogen (6 bis 15 Jahre). Mit dem Besuch der Heilstättenklasse erfüllen die SchülerInnen ihre Schulpflicht. Der Unterricht wird inhaltlich in enger Kooperation mit der Stammschule abgehalten. Erkenntnisse die aufgrund von Beobachtungen und diagnostisch-therapeutischen Prozessen im Ambulatorium von den Kindern und Jugendlichen erlangt werden, fließen in Absprache mit den Fachärzten und –ärztinnen in den individuell, ressourcenorientiert abgestimmten Unterricht ein. Der Austausch mit den Eltern bzw. jeweiligen Bezugssystemen der Kinder und Jugendlichen stellt, wie in allen anderen Bereichen des Ambulatoriums, einen wesentlichen Bestandteil im Konzept der Heilstättenklasse dar.
Während des schuldiagnostischen Aufenthaltes in der „Ambulatoriumsklasse“ erfolgt eine Abklärung hinsichtlich der für das jeweilige Kind geeigneten Unterrichts- und Klassenform. Vorrangiges Ziel des Aufenthaltes bleibt jedoch die Rückführung in die Stammschule. Bei Bedarf kann in Abstimmung mit der Stammschule und der Schulaufsicht ein neuer, passender Schulplatz organisiert werden.
Team der Heilstättenklasse
Thomas Mühlberger, BEd
Dipl.-Päd. Marietta Schreiber
Dipl-Päd. Bernhard Wirtl
Im Rahmen eines
umfassenden Behandlungsplans wird im Bedarfsfall auch mit Kindergärten, Schulen, Einrichtungen der Jugendwohlfahrt und anderen zusammengearbeitet.
Da sich sehr oft der Bedarf nach Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie oder anderen Therapien zur Weiterbehandlung stellt und unser Ambulatorium nur einen Bruchteil der bei uns diagnostizierten Patienten auch weiterbehandeln kann, stehen wir oft vor der Herausforderung, einen Therapieplatz außerhalb des Ambulatoriums zu suchen.
Als kinder- und jugendpsychiatrisches Ambulatorium betreuen wir Kinder mit psychischen oder entwicklungsbezogenen Problemen ab dem ersten Lebensjahr, über das Kindergarten- und Schulalter und die Pubertät bis in das junge Erwachsenenalter.
Durch die Finanzierung des Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie durch die Wiener Gebietskrankenkassa und SOS- Kinderdorf entstehen den Familien für die angebotene Diagnostik und Therapie keine Kosten.
Wichtig ist nur, die E-Card bei jedem Termin mitzunehmen.
Erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U6 Endstation Floridsdorf, Straßenbahnlinie 26 (Richtung Strebersdorf) bis Haltestelle Hopfengasse
Mit dem Auto:
Anton Bosch Gasse/Ecke Prager Straße