Wo wir helfen

Peru

SOS-Kinderdorf Peru

Immer noch gibt es viel zu tun, um Hunderttausende notleidende Kinder zu schützen, die die Fürsorge ihrer Eltern verloren haben oder Gefahr laufen sie zu verlieren. Unsere Unterstützung ist in diesem Land aufgrund Naturkatstrophen, die Familien in große Gefahr bringen, von besonderer Bedeutung. Anfang 2017 führten schwere Überschwemmungen dazu, dass 1,1 Millionen Menschen dringend Hilfe benötigten.

Allgemeine Länderinformationen

Rund 6 Mio. Menschen leben in Armut.
Am wirtschaftlichen Aufschwung haben viele Peruaner*innen keine Teilhabe.

30% der Kinder in Peru erleben Gewalt.
Die häufigste Form, die die Kinder erleben, ist Gewalt durch ihre Betreuungspersonen.

Die Kinderarbeit in Peru liegt bei 34%.
Besonders in der Kokainproduktion steigt der Anteil an Kinderarbeit.

In den letzten Jahrzehnten wurde Peru von zahlreichen Naturkatastrophen heimgesucht. Im Jahr 2007 wurde Peru von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richterskala erschüttert. Das war wohl die schlimmste Naturkatstrophe in der Geschichte des Landes.

Anfang 2017 verursachten sintflutartige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche in vielen Gebieten des Landes, besonders schlimm betroffen waren die nördlichen Küstengebiete. Diese Naturkatastrophen zerstörten die Infrastruktur und verschlechterten die Lebensbedingungen vieler Familien. Neben Soforthilfe benötigen die betroffenen Familien langfristige Unterstützung, um ihr Leben wieder aufzubauen.

In einem Vielvölkerstaat wie Peru haben Ethnie und sozialer Hintergrund häufig prägende Auswirkungen auf die Zukunft eines Kindes. Die indigene Bevölkerung Perus ist nach wie vor weitgehend von Wohlstand und politischer Macht ausgeschlossen, was die Hauptursache dafür ist, dass sie den größten Teil der armen Bevölkerung ausmacht.

In den vergangenen Jahren gab es in Peru ein konstantes Wirtschaftswachstum. Nichtsdestotrotz haben viele Peruaner nicht vom wirtschaftlichen Fortschritt des Landes profitiert. Rund 6 Millionen Menschen, zumeist in den ländlichen Gebieten leben in erdrückender Armut. Nach den Überschwemmungen im Jahr 2017 befürchteten die peruanischen Behörden, dass wenn die Familien nicht unterstützt werden, weitere 700.000 Menschen von Armut bedroht wären.

Die Überschwemmungen im Jahr 2017 betrafen auch 800 Gesundheitszentren im Land, zu einem Zeitpunkt, als die Anzahl der Erkrankungen aufgrund des Mangels an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen im Ansteigen begriffen war. Darüber hinaus hat sich auch die Anzahl der Moskitos erhöht, die das Dengue-Fieber und den Zika-Virus übertragen.

In den letzten Jahren hat sich die Lage der Kinder in Peru deutlich gebessert. Dennoch bleibt das weit verbreitete Phänomen der Kinderarbeit in der peruanischen Gesellschaft ein schwerwiegendes Problem. Die Quote der Kinderarbeit ist mit ca. 34 Prozent immer noch sehr hoch. Eine der deutlichsten Langzeitfolgen der Kinderarbeit ist die Tatsache, dass Kinder, die arbeiten müssen, den Schulbesuch zeitweise oder gänzlich abbrechen.

Mehr als 250.000 Kinder waren von den Überschwemmungen im Jahr 2017 betroffen. Sie haben ihr Zuhause verloren und können nicht zur Schule gehen, weil mehr als 2.300 Schulen schwer beschädigt wurden. Aufgrund verseuchter Wasserquellen ist auch  die Gesundheit der Kinder gefährdet.

 

Hilfsprojekte für Kinder in Peru

SOS-Kinderdorf ist seit 1975 in Peru aktiv.

 Familien stärken

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Organisationen und Gemeinschaften, um notleidende Familien zu unterstützen und sie vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren. Wir stellen sicher, dass sie Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen wie medizinischer Versorgung und Bildung haben. Wir bieten auch Schulungen und Beratung, damit Eltern sich ein Einkommen erarbeiten und für ihre eigenen Kinder sorgen können. Im Jahr 2016 wurden rund 4 230 Familien im Rahmen des Familienstärkungsprogramms unterstützt.

 Betreuung in Familien

Wenn Kinder trotzt aller Unterstützung nicht mehr bei ihren Eltern leben können, finden sie in einer SOS-Kinderdorf-Familie ein liebevolles Zuhause. Kinder wachsen gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem sicheren Umfeld auf. Einige Familien sind in der Gemeinschaft integriert. Wenn immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien zusammen, damit Kinder zurückkehren können.

 Unterstützung für junge Menschen

Wir unterstützen junge Menschen, bis sie ein selbständiges Leben führen können. Wir ermöglichen ihnen den Zugang zu weitere Bildung und Berufsausbildung - beispielsweise Kurse in Englisch und EDV - damit sie die richtigen Fähigkeiten haben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Geschäft zu starten. Wir arbeiten auch mit lokalen Partnern zusammen, damit junge Menschen Berufserfahrungen sammeln können.

 Nothilfeprogramm

Als Reaktion auf die Überschwemmungen im Jahr 2017 leistete SOS-Kinderdorf Soforthilfe in Form von Unterkünften, Essen, Trinkwasser, Ersthilfelieferungen und Baby-Kits. Im Rahmen des Familienstärkungsprogramms erhielten die Familien langfristige Unterstützung.

 

Die SOS-Kinderdörfer in Peru

SOS-Kinderdörfer in Peru

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen. (Foto: SOS-Kinderdorf in Peru)

Peru liegt im westlichen Teil von Südamerika. Es grenzt an Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Chile und Ecuador. In Peru leben fast 34 Millionen Menschen. Es ist das drittgrößte Land Südamerikas und zieht mit seinen herrlichen natürlichen und historischen Stätten viele Besucher an. Kinder und Jugendliche stehen jedoch vor vielen Herausforderungen. Peru ist einer der größten Kokainproduzenten der Welt. Illegaler Drogenhandel, Morde, häusliche Gewalt und Korruption sind immer noch besorgniserregende Themen, die viele Familien betreffen.

Seit 1975 unterstützt SOS-Kinderdorf in Peru Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

In Peru machen Kinder unter 15 Jahren über 26% der Bevölkerung aus. Gefährdete Kinder und Jugendliche sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert: Sie leben in Armut und sind von Gewalt, Missbrauch und Unterernährung betroffen. Viele dieser Kinder sind gezwungen, die Schule frühzeitig abzubrechen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene brauchen Unterstützung, damit sie eine gute Schul- und Berufsausbildung erhalten und so ihre Lebenschancen verbessern können.
30%
der Bevölkerung Perus lebt in Armut

Weit verbreitete Armut

Rund 30% der peruanischen Bevölkerung lebt in Armut. Am stärksten verbreitet ist sie unter den indigenen Gemeinschaften, die in abgelegenen ländlichen Gebieten leben. Eine der Hauptauswirkungen der Armut auf Kinder ist die Unterernährung. Über 13% der Kinder unter 5 Jahren sind chronisch unterernährt. Auch wenn Peru wirtschaftlich wächst, sind Anämie und chronische Unterernährung bei Kindern nach wie vor ein großes Problem. Kleine Kinder sind besonders gefährdet, und ihre Entwicklung ist beeinträchtigt.

30%
Zunahme der Kinderarbeit in den Kokaanbaugebieten

Kinderarbeit

Peru ist einer der größten Kokainproduzenten der Welt. Für die Herstellung werden Kokablätter benötigt. Die Nachfrage zwingt eine ganze Generation von Kindern zu Zwangsarbeit im Kokaanbau und zu einem Leben in der Kriminalität. Wenn sie in einem solchen Umfeld aufwachsen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie später in der Kokainindustrie bleiben, und wenn sie erwachsen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wegen Gewalt- und Drogendelikten inhaftiert werden, um 30% höher.

30%
der Kinder in Peru erleben Gewalt

Gewalt

Rund 30% der Kinder erleben Gewalt und Missbrauch. In den letzten 20 Jahren hat Peru erhebliche Anstrengungen zur Prävention, Bestrafung und Beseitigung von Gewalt unternommen. Leider ist das Ausmaß der Gewalt gegen Kinder nach wie vor sehr hoch. Die häufigste Form der Gewalt, die peruanische Kinder erfahren, ist die häusliche Gewalt durch Eltern oder Betreuungspersonen.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Peru verändern

330
Familien
können zusammenbleiben
6.140
Kinder, Jugendliche und Erwachsene
können unsere Kindergärten und Schulen besuchen
480
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
280
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Ana* schließt ihr Studium ab und träumt davon, ein eigenes Geschäft für Innenarchitektur zu eröffnen. In Peru, wie auch in anderen Ländern, unterstützen wir Kinder und Jugendliche bei ihrer Ausbildung. Wenn sie älter werden, erstellen wir mit allen jungen Menschen einen Plan und unterstützen sie, bis sie selbstständig werden können. (*Name geändert. Foto: SOS-Kinderdorf in Peru)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.