Salzburg – 02.08.23

Bildungsprogramm Minerva feiert 15-jähriges Bestehen

Seit 15 Jahren ermöglicht SOS-Kinderdorf mit seinem Bildungsprogramm Minerva jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Anschluss ans österreichische Bildungs- und Ausbildungssystem.

Seit 2008 waren es mehr als 500 Mädchen und Burschen, die sich bei Minerva jenes Grundwissen aneignen konnten, das für den Einstieg in externe Pflichtschulabschluss-Lehrgänge, weiterführende Bildungsmaßnahmen oder für den Einstieg in den Arbeitsmarkt erforderlich ist. "Wir geben jungen Menschen unabhängig von ihrem Asylstatus den Schlüssel für eine gelungene Integration an die Hand", erklärt SOS-Kinderdorfleiter Wolfgang Arming das Projekt. "Bei Minerva geht es nicht nur um Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geografie, Biologie, Englisch und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), sondern auch um das Kennenlernen der österreichischen Kultur und Gesellschaft."
 

Kulturelle Vielfalt – ein Ziel

Die Teilnehmenden kommen aus 32 Ländern -  von Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Rumänien über Gambia und Syrien bis Uganda und sprechen über 20 verschiedene Sprachen. "Es ist eine sehr fordernde Aufgabe, die jungen Menschen dort abzuholen, wo sie bildungsmäßig stehen", erzählt eine Minerva-Lehrerin. "Umso so größer ist die Freude zu sehen, dass im Laufe eines Jahrgangs eine harmonische und gleichgesinnte Gruppe mit kultureller Vielfalt entsteht. Das liegt vor allen Dingen auch an der großartigen Motivation unserer Schülerinnen und Schüler. Die großen individuellen Lernfortschritte der Teilnehmenden und die in diesem Jahr besonders hohe Bestehungsquote von 84 % bei den Deutschprüfungen sind der eindeutige Beweis dafür."
 

Geburtstagstorte und viele gute Wünsche

Im Jahrgang 2022/23 drückten 10 junge Frauen und 8 junge Männer die Schulbank des kostenlosen Bildungsprogramms, das im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung akkreditiert ist. Finanziert werden die 20 Plätze vom Europäischen Sozialfond (ESF), dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Land Salzburg. Ein Teil wird über Spendengelder abgegolten. Nach der offiziellen Zeugnisübergabe wurde das Jubiläum mit einer riesigen Geburtstagstorte gefeiert. Die 15 Geburtstagskerzen standen für Wünsche der Absolvent*innen für ihre eigene Zukunft, für nachfolgenden Minerva-Schüler*innen und für das Minerva-Lehrerinnen Team.  
 

Recht auf Bildung

„Jedes Kind und jeder Jugendliche braucht die Möglichkeit, etwas zu lernen und sich zu entfalten“, sagt Wolfgang Arming. „Unsere tägliche Arbeit mit jungen Menschen zeigt, dass sie sich nützlich machen, etwas lernen und sich in die Gesellschaft einbringen möchten.“ Sind junge Menschen durch fehlende Bildungs- und Ausbildungschancen zum Nichtstun verdammt, bereite das den Boden für Depressionen, Perspektivenlosigkeit und Kriminalität so Arming. „Wir wollen mit Minerva auch weiterhin möglichst viele jungen Menschen auf ihrem Bildungsweg begleiten und Ihnen den Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben ohne Abhängigkeit von der Mindestsicherung in die Hand geben können. Mein Wunsch zum Jubiläum ist es, dass dieses Erfolgsprojekt noch lange weiterbestehen kann.“

 

Unsere Absolvent*innen: 

 

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