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Inter­nationale Programme

SOS-Kinderdorf Österreich verstärkt
seine Auslandsarbeit und gibt ihr
mehr Gewicht und Bedeutung.

 

Was umfasst die Auslandsarbeit?

SOS-Kinderdorf ist weltweit in 137 Ländern tätig. Neben SOS-Kinderdörfern und SOS-Jugendwohneinrichtungen gibt es SOS-Berufsbildungszentren, SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen, medizinische Zentren und Familienstärkungsprogramme, die vor allem der nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen von Familien zugutekommen und benachteiligte Familien vor dem Auseinanderbrechen bewahren.
 
In akuten Notsituationen wie Naturkatastrophen und Konflikten hilft SOS-Kinderdorf rasch und nachhaltig – z.B. beim Ausbruch von Ebola in Westafrika, der Taifunkatastrophe auf den Philippinen, den Erdbeben in Haiti und Nepal, dem Tsunami im Jahr 2004 uvm.

Öffentliche Förderung für Projekte

SOS-Kinderdorf Österreich unterstützt und fördert ausgewählte Projekte mit Hilfe von öffentlichen Fördergeldern in Projektländern.

Georgien

Projekt Familienstärkung Distrikt Zugdidi

Verbesserung des Zugangs zu psychosozialen, beschäftigungsfördernden und wirtschaftlichen Unterstützungsleistungen für gefährdete Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen in Zugdidi, Rukhi und Koki, gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Das erste SOS-Kinderdorf wurde 1996 in der Nähe der Hauptstadt Tiflis eröffnet. Im Jahr 2002 nahm SOS-Kinderdorf seine Tätigkeit an einem zweiten Standort, in Kutaisi, auf. Seit dem Jahr 2005 bieten SOS-Familienstärkungsprogramme an, in denen direkt mit Familien, Gemeinden, lokalen Behörden und anderen Einrichtungen gearbeitet wird, um Kindern die Möglichkeit zu geben, in einer liebevollen familiären Umgebung aufzuwachsen. SOS-Kinderdorf stellt sicher, dass Kinder Zugang zur Grundversorgung wie der Gesundheitsfürsorge und dem Bildungssystem haben und unterstützt Eltern bei der Suche nach Arbeit und beim Ausbau ihrer elterlichen Kompetenzen.

SOS-Kinderdorf arbeitet eng mit den Familien und Gemeinden zusammen, damit diese in der Lage sind, ihre Kinder erfolgreich zu schützen und für sie Sorge zu tragen. Das Angebot von SOS-Kinderdorf umfasst Tagesbetreuung und allgemeine und medizinische Beratung. Gleichzeitig arbeitet SOS-Kinderdorf mit Eltern oder Betreuungspersonen, damit sie Fähigkeiten entwickeln, die ihre Chancen erhöhen, ihre Familie zu unterstützen.
 

Gestärkte Familien und ermächtigte Jugendliche für soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Zugdidi

  • Laufzeit: 2023-2025
  • Gesamtkosten: ca. EUR 600.000 finanziert zu 50% von SOS-Kinderdorf (Österreich) und 50% von der Austrian Development Agency aus Mitteln der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

In Georgien ist Armut der Hauptgrund dafür, dass Kinder ohne elterliche Fürsorge aufwachsen müssen. 10% der georgischen Kinder leben in extremer Armut, d.h. sie müssen mit weniger als einem Euro pro Tag überleben. Mit der Finanzierung durch SOS-Kinderdorf (Österreich) und der Austrian Development Agency (ADA) konnte seit 2017 dieses Programm nun weiterentwickelt werden um möglichst vielen Menschen in der Region Samegrelo-Zemo Svaneti, Zugdidi Distrikt, einen Weg in ein selbstständiges Leben möglichst weit ÜBER der Armutsgrenze zu ermöglichen. Dabei geht es vor allem darum, Familien die bereits in extremer Armut leben oder armutsgefährdet sind zu stabilisieren und eine Fremdunterbringung ihrer Kinder zu verhindern. Die 3. Projektphase wurde 2023 gestartet und legt ein besonderes Augenmerk auf die Vorbeugung von häuslicher Gewalt.
 

Erwartete Ergebnisse:

Das spezifische Ziel des Projekts ist: Verbesserung des Zugangs zu psychosozialen, beschäftigungsfördernden und wirtschaftlichen Unterstützungsleistungen für 420 gefährdete Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen in Zugdidi, Rukhi und Koki bis 2025
 

  • R1 – Mobile Familienarbeit: 100 sozial benachteiligte Familien in der Gemeinde Zugdidi (Zugdidi, Rukhi und Koki) erfüllen die Entwicklungsbedürfnisse ihrer Kinder durch mobile Angebote besser.
     
  • R2 – Berufsausbildung und Einkommen: 120 vulnerable Eltern und junge Menschen verbesserten ihre Fähigkeiten zur Arbeitssuche, Berufsausbildung und Einkommensgenerierung.
     
  • R3 – Stärkung von Schulen (Gleichberechtigung): Kapazitäten von 40 lokalen Fachleuten (Schulen, lokale Behörden, NROs) im Bereich der Geschlechtergleichstellung in der Gemeinde Zugdidi sind gestärkt.
     
  • R 4 – Stärkung von Schulen (Berufsorientierung): 2 öffentliche Schulen und 20 lokale Akteur*innen in Rukhi und Koki haben Kapazitäten aufgebaut, um Kindern und Jugendlichen berufliche Orientierung und Berufsberatung zu bieten.
     
  • R5 – Partizipation: Verstärkte Beteiligung von Jugendlichen an Gemeinschaftsinitiativen (Zugdidi, Rukhi, Koki).

 

 

Zielgruppen

 

 

  • 400 sozioökonomisch benachteiligte Begünstigte, darunter 200 Kinder.
  • 20 Lehrer*innen der öffentlichen Schulen in Koki und Rukhi
  • 40 Vertreter*innen lokaler Interessengruppen (öffentliche Schulen, lokale Behörden, NRO in der Gemeinde Zugdidi).

Indirekt Begünstigte: 100 Schüler*innen aus den Dörfern Koki und Rukhi, die an einem Berufsorientierungsprogrammen teilnehmen werden, sowie ca. 200 Gemeindemitglieder, die an verschiedenen Gemeindeinitiativen, und Jugendforen teilnehmen. Und schließlich über 2 500 Familien und ca. 5.000 sozial benachteiligte Kinder, die langfristig von verbesserten Unterstützungsangeboten profitieren werden.

 

 

Aktivitäten

 

 

  • Psychosoziale Unterstützungsangebote für Kinder & Familientherapie
  • Sensibilisierung über Kinderschutz
  • Schulungen in Bereichen Arbeitssuche, Berufsbildung, einkommensschaffende Maßnahmen und Unternehmertum
  • Einrichtung einer Töpferwerkstatt, die auch Kapazitäten für die Vermarktung der Produkte aufbauen soll.
  • Trainings zu Gleichberechtigung für Lehrer*innen
  • Durchführung eines Pilotprojektes zur Berufsorientierung und Berufsberatung in Schulen
  • Förderung von Jugendinitiativen in Gemeinden

Äthiopien, Uganda

Projekt GROW EQUAL – Ihr Recht auf ein nachhaltiges Leben

Das Projekt "GROW EQUAL" soll den Zugang zu sozialer Sicherung von Frauen und Mädchen sowie Menschen mit Behinderungen in Uganda und Äthiopien fördern und ihre Teilhabe an grünen Einkommensmöglichkeiten stärken; gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

SOS-Kinderdorf-Aktivitäten im Land

Familienstärkung in Uganda: In Uganda gibt es etwa 20 Millionen Kinder unter 18 Jahren; etwa 2,7 Millionen von ihnen haben keine elterliche Betreuung und viele weitere laufen Gefahr, diese zu verlieren. Diese Kinder sind vulnerabel, da sie oft unterernährt sind und keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie sanitären Einrichtungen und Gesundheitsversorgung haben. Außerdem müssen sie manchmal arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, anstatt zur Schule zu gehen. Jedes vierte Kind wird zur Arbeit gezwungen. Seit 1988 unterstützt SOS-Kinderdorf in Uganda Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Familienstärkung in Äthiopien: Kinder, die in Äthiopien aufwachsen, sind vielen Risiken ausgesetzt. Schätzungsweise 12,5 Millionen Kinder benötigen humanitäre Hilfe, um die jüngsten Krisen zu überstehen - sie brauchen Nahrungsmittel und medizinische Versorgung, ein sicheres Dach über dem Kopf und müssen zur Schule gehen können, um ihr Leben zu verbessern. Viele müssen in Folge der Krisen und Konflikte auf der Straße leben. Seit 1974 unterstützt SOS-Kinderdorf in Äthiopien Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder die Gefahr laufen, diese zu verlieren.

 

 

Grow Equal – Ihr Recht auf ein nachhaltiges Leben:

 

 

  • Standorte: Äthiopien (Jimma, Hawassa) und Uganda (Entebbe, Fort Portal, Rwamwanja)
    Laufzeit: Jänner 2024 – Dezember 2027 (48 Monate)
  • Gesamtkosten: EUR 4 Mio. finanziert zu 20% von SOS-Kinderdorf (Österreich) und zu 80% von der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (Austrian Development Agency, ADA)

 


Sowohl in Äthiopien als auch in Uganda sind Kinder stark von Armut betroffen. 89% der äthiopischen und 56% der ugandischen Kinder leben in multidimensionaler Armut. Umweltzerstörung, die durch den Klimawandel zusätzlich verstärkt wird, betrifft die vulnerable Bevölkerungsschicht am stärksten und verschärft ihre Armut weiter. Die Regierungen sowohl von Äthiopien als auch Uganda wollen eine nachhaltige und ökologische Wirtschaftsstrategie zur Entwicklung ihrer Länder einführen. Doch marginalisierte Gruppen wie Frauen, Mädchen, Kinder oder Menschen mit Behinderungen bleiben oftmals von grüner Wirtschaft und Transformation ausgeschlossen. Auch fehlen Systeme der sozialen Sicherung, die marginalisierte Frauen, Männer, Mädchen und Jungen davor schützen, in Armut zu geraten oder die schlimmsten Folgen abzufedern. Schädliche Normen und Praktiken tragen zu Diskriminierung und dem Ausschluss von Frauen, Mädchen und Menschen mit Behinderungen bei und hindern sie daran, ihre wirtschaftlichen und sozialen Rechte zu realisieren.

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, den Zugang zu sozialer Sicherung von Frauen und Mädchen sowie Menschen mit Behinderungen in Uganda und Äthiopien zu fördern und ihre Teilhabe an grünen Einkommensmöglichkeiten zu stärken.

 

 

 

1) Gemeindemitglieder und lokale Führer setzten sich für Geschlechtergerechtigkeit, Kinderschutz und Inklusion von Menschen mit Behinderung ein

Ungleichheit zwischen Männern und Frauen liegen oft schädliche Normen und Praktiken zugrunde, die den Zugang zu Jobs und sozialen Dienstleistungen von Frauen und Mädchen beeinflussen. Das Projekt will das Problem an der Wurzel packen und diese tradierten Einstellungen verändern.
Durch interaktive Dialoge werden religiöse und kulturelle Führer sowie Gemeindemitglieder zum Nachdenken über geschlechtsspezifische Ungleichheiten angeregt und entwickeln gemeinsam Maßnahmen, um Geschlechtergerechtigkeit, Kinderschutz und Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu fördern.

 

 

 

 

2) Frauen, Mädchen und Jungen verbessern ihren Zugang zu sozialer Sicherung mit einem Fokus auf die Prävention von/ Reaktion auf geschlechtsspezifische Gewalt und Gewalt gegen Kinder

In Uganda und Äthiopien sind die Ressourcen ungleich verteilt. Nicht alle Menschen bekommen die Hilfe, die sie brauchen. Besonders Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen haben keinen Zugang zu sozialer Sicherung. Viele wissen nicht einmal, dass es solche Hilfen gibt.
Durch das Projekt erfahren die Menschen, wie sie Zugang zum Sozialsystem erhalten und ihre Rechte auf soziale Sicherung bei den staatlichen Behörden einfordern. Frauen, Mädchen und Jungen werden speziell trainiert, um bei Entscheidungen mitzureden und sicherzustellen, dass die Regierung ihre Versprechen einhält. Langfristig soll die Regierung in die Pflicht genommen werden, mehr finanzielle Mittel für Sozialschutz für die vulnerabelsten Mitglieder der Gesellschaft bereitzustellen.

 

 

 

 

3) Marginalisierte Frauen und jugendliche Mädchen haben verbessertes Einkommen aus ökologisch nachhaltigen Berufszweigen

In Äthiopien und Uganda bieten grüne Wirtschaftszweige enormes Potential für nachhaltige Entwicklung. Doch auf Grund von Geschlechterungleichheit haben Frauen und Mädchen nicht die gleichen Chancen, von den Möglichkeiten der grünen Transformation zu profitieren, was Frauen und Mädchen verunmöglicht, aus der Armutsspirale auszubrechen.
Das Projekt unterstützt konkret Frauen und Mädchen dabei, sich in grünen und nachhaltigen Berufszweigen zu betätigen. Gleichzeitig stärkt das Projekt die Fürsprache für die Rechte von Mädchen, Frauen und Menschen mit Behinderungen und setzt sich für eine Einbeziehung ihrer spezifischen Rechte und Bedürfnisse auf lokaler, nationaler und subregionaler Ebene in Ostafrika ein.

 

 

 

 

4) Die Teams von SOS-Kinderdorf und ihren Partner*innen teilen Wissen und Erfahrungen, um Geschlechtergerechtigkeit, den Schutz von Kindern und die Integration von Menschen mit Behinderungen zu fördern.

Basierend auf den Erfolgen des Vorgänger-Projekt (GREEN+) werden die Kapazitäten von Mitarbeitenden von SOS-Kinderdorf und ihren Partner*innen im Bereich Geschlechtergerechtigkeit, Schutz von Kindern und Inklusion von Menschen mit Behinderungen weiter ausgebaut und gegenseitiges Lernen und das Teilen von Erfolgsmodellen in Uganda und Äthiopien ermöglicht.

 

 

 

 

Zielgruppe

Das Projekt richtet sich direkt an

 

 

  • 3.630 Mädchen und 2.510 Jungen (0-14)
  • 1.636 junge Frauen und 864 junge Männer (15-24)
  • 1.446 erwachsene Frauen und 494 erwachsene Männer (≥25)
  • 300 religiöse, kulturelle und Meinungsführer*innen, 180 Vertreter*innen sowie technische Mitarbeiter*innen lokaler Behörden, 165 Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, 40 Medienvertreter*innen; 55 Vertreter*innen der Privatwirtschaft
  • 70 Mitarbeiter*innen von SOS-Kinderdorf und lokalen Partnerorganisationen.

Indirekt werden die Bewohner*innen der Gemeinden durch Sensibilisierungsmaßnahmen und verbesserten Zugang zu sozialen Dienstleistungen und Kapazitätsaufbau erreicht.
 

Aktivitäten (Beispiele):

  • Trainings für Gemeindevertreter*innen und Meinungsführer*innen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, Kinderrechten und Inklusion von Menschen mit Behinderungen inklusive Medienkampagnen
  • Training von Erziehungsberechtigten für gleichberechtigte und gewaltfreie Erziehung
  • Förderung von positiver Männlichkeit und Abbau von geschlechtsspezifischen Stereotypen innerhalb der Familien und Gemeinden
  • Aufklärung über bestehende Möglichkeiten der sozialen Sicherung und Rechte und Dialoge zwischen Gemeinden und der Zivilgesellschaft und Trainings, wie Gemeindemitglieder ihre Rechte einfordern können
  • Trainings zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte und bedarfsorientierte Unterstützung mit einem Fokus auf die Unterstützung von Überlebende von geschlechtsbasierter Gewalt/Gewalt gegen Kinder
  • Trainings für Frauen und jugendlichen Mädchen im Bereich Unternehmensführung und Vermittlung von finanziellen Grundkenntnissen
  • Förderung des Zugangs von Frauen und jugendlichen Mädchen zu Finanzierungen und Krediten und Stärkung der Kapazitäten von Spar- und Kreditgruppen
  • Verbesserung des Zugangs zu Kinderbetreuung sowie zu nachhaltigen Energiequellen zur Arbeitszeitreduktion von Frauen
  • Fürsprache und Lobbying für eine verstärkte Einbindung der Interessen von Frauen, Kindern und Menschen mit Behinderungen in lokale, regionale und nationale Politik

Äthiopien, Uganda

Projekt ReBuild

Ein Projekt zur Unterstützung und Förderung der wirtschaftlichen Selbständigkeit von intern Vertriebenen (Äthiopien), kongolesischen Flüchtlingen (Uganda) und den aufnehmenden Gemeinden; gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Sowohl in Äthiopien als auch in Uganda sind geflüchtete Menschen und intern Vertriebene mit massiven wirtschaftlichen und psychosozialen Problemen konfrontiert. Jugendliche finden kaum Arbeit und haben sehr eingeschränkten Zugang zu Bildung. Familien können nur schlecht oder gar nicht für ihre Kinder sorgen.

Wirtschaftlicher Druck, kulturelle Unterschiede und politische Instabilität führen dazu, dass die Menschen in steter Unsicherheit leben müssen.

Mit dem Projekt ReBuild stärken wir die Selbstständigkeit von intern Vertriebenen (Äthiopien) und kongolesischen Flüchtlingen (Uganda). Aber auch die ansässigen Gemeinden, die die geflüchteten Menschen aufnehmen, werden untersützt. 
 

  • Durch wirtschaftliche Ermächtigung: statt der Verteilung von Hilfsgütern wird ihnen ermöglicht, ihre Bedürfnisse selbstständig zu decken.
     
  • Durch psychosoziale Unterstützung können sie den Stress der Flucht und die Entwurzelung überwinden und ihre Stabilität wiedergewinnen.
     
  • Durch mehr Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit und Kinderschutz verbessert sich die Sicherheit und Stabilität der Frauen und ihrer Kinder.
     
  • Durch Unterstützung der Entwicklung von lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft. Dies ist ein Schlüssel zu einer nachhaltigen Stärkung.

 

Weitere Informationen und Spendemöglichkeiten
Terms of Reference (pdf, englisch)

 

Äthiopien, Uganda

Projekt GREEN+

Das Projekt "GREEN+" stärkt die soziale und ökonomische Einbindung vulnerabler Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien – unter besonderer Berücksichtigung ökologisch nachhaltiger Wirtschaft; gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Das SOS-Kinderdorf Projekt GREEN+ hat zum Ziel, in Äthiopien und Uganda die Lebensbedingungen für rund 2.800 Kinder und 400 Jugendliche sowie deren Familien zu verbessern. Erreicht werden soll das mit ökologisch nachhaltigen Investitionen - angefangen von Schulungen für nachhaltiges Wirtschaften bis hin zur Bereitstellung von Sanitäreinrichtungen, energiesparenden Geräten, Werkzeug und Saatgut. So erhalten Kinder aus hilfsbedürftigen Familien eine Chance auf eine positive Zukunft. 

 

  • 1350 hilfsbedürftige Familien werden dabei unterstützt, ihr Einkommen durch nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeiten zu bestreiten.
     
  • 300 besonders gefährdete, hilfsbedürftige Familien werden in sozialen Sicherungsprogrammen betreut und dabei unterstützt, ökologisch nachhaltig zu wirtschaften.
     
  • 400 Jugendliche erwerben marktrelevante Fähigkeiten, um bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu bekommen und es langfristig zu schaffen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften - insbesondere durch ökologisch nachhaltige Aktivitäten.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten

 

Peru

Projekt Prävention COVID-19

Prävention durch "Hygiene-Workshops", Bewusstseinsbildung über COVID-19, Einrichtung von Quarantäne-Häuser in den SOS-Kinderdörfern, Testungen sicherstellen, gefördert durch das Land Tirol.

 

 

 

Peru ist besonders schwer von der Corona-Pandiemie betroffen. Um den Kindern, Jugendlichen und Familien in den zwölf SOS-Kinderdörfern und allen Familienstärkungsprogrammen im ganzen Land bestmöglichen Schutz zu bieten, hat SOS-Kinderdorf im Vorjahr ein spezielles COVID19-Schutzprogramm initiiert.

Eigenen Hygiene-Workshops zeigen auf, wie man eine Übertragung von COVID verringern kann, klären auf und sollen das Bewusstsein für COVID schärfen. Zusätzlich werden in den SOS-Kinderdörfern Quarantäne-Stationen in leerstehenden Häusern oder Wohnungen geschaffen und auch die Testmöglichkeiten laufend ausgebaut.

Das Covid-Schutzprogramm kommt über 3.000 Kindern, Jugendlichen und besonders belasteten Familien zugute. SOS-Kinderdorf ist seit 1975 in Peru tätig. Seit der Eröffnung des ersten SOS-Kinderdorfs in der Hauptstadt Lima wurden die Aktivitäten im Land kontinuierlich ausgebaut.

Uganda und Tansania

Projekt Policy Dialogue

Projekt Policy Dialogue zur Stärkung von Kapazitäten von ostafrikanischen NGOs im Politikdialog um in Folge die Bedürfnisse marginalisierter Bevölkerungsgruppen vertreten zu können. Dieses Projekt wird mit Fördergeldern der Austrian Development Agency (ADA) und in Kooperation mit Horizont 3000, dem Roten Kreuz, der Caritas und Care durchgeführt.

 

Ein Beispiel ist der Kampf gegen Kinderehen in Uganda! Ziel des Projektes war es von Beginn an, auf politischer Ebene anzusetzen und Veränderungen zu bewirken. Und das ist auch gelungen. 2019 wurde eine neue Verordnung verabschiedet, die Kinderehe unter Strafe stellt und die Behörden zur Umsetzung in die Pflicht nimmt. Dazu hat auch wesentlich beigetragen, dass SOS-Kinderdorf wichtige Lobby-Arbeit und Bewusstseinsbildung bei Politiker*innen betrieben hat.

Nun folgt der nächste wichtige Schritt: "Die Menschen müssen diese Verordnung auch alle kennen. Und das ist in den ländlichen Regionen oft schwierig. Neben Versammlungen und Einschaltungen im Radio, die auf die neue Verordnung und die Rechte der Mädchen aufmerksam machen, setzt man auf Trainings von Role-Models, also Vorbildern, die die Botschaften in die Communities tragen.

Bosnien und Herzegowina

Projekt Familienstärkung in Srebrenica

Familienstärkungsprogramm in Srebrenica, Bosnien und Herzegowina, zur sozioökonomischen Stärkung und Inklusion von vulnerablen Familien. Gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Ziel des Projektes "Familien bleiben zusammen" – "Gleiche Rechte und Chancen für alle!" ist es einen Beitrag zur Verhinderung der Trennung von Kindern aus gefährdeten Familien im Einklang mit den lokalen Entwicklungsstrategien der Gemeinden Srebrenica und Bratunac zu leisten, in dem zur Verbesserung des sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehens von gefährdeten Kindern und ihren Familien beigetragen wird.

 

20 Minuten Autofahrt ans Ende der Welt

Merka und ihre Familie leben in einem kleinen Dorf in den Bergen rund um Srebrenica in Bosnien-Herzegowina. Es sind nur 20 Minuten Autofahrt vom Stadtzentrum zu dem kleinen Bauernhof, doch ohne öffentlichen Nahverkehr ist Srebrenica und alle öffentlichen Einrichtungen für Merka so gut wie unerreichbar. Dank SOS-Kinderdorf kommt die Hilfe nun direkt zu ihrer kleinen Familie.

 

Ein geplatzter Neuanfang

Nach Krieg, Vertreibung und Flucht kehrte Merka im Jahr 2008 in ihr Dorf zurück, zusammen mit ihrem Mann Esnaf und ihrem Sohn Rejan. Doch der erhoffte Neuanfang gestaltete sich schwierig. Die Arbeitslosigkeit war und ist enorm hoch. Esnaf schlägt sich mit Gelegenheitsjobs auf Baustellen durch, aber ein regelmäßiges Einkommen gibt es für die Familie nicht. "Uns fehlt immer etwas, wir haben oft nicht mal das Allernotwendigste zum Leben", erzählt Esnaf resigniert. "Das Familienleben hat oft darunter gelitten, wir haben uns oft gestritten."

 

Sohn Rejan vor seinem Zuhause. In der Früh fährt der Schulbus nach Srebrenica und am Abend wieder zurück. Viele Stunden verbrachte er dann alleine in den Straßen der Stadt.

 

Die Zuversicht kehrt zurück

Merka bleibt zu Hause und kümmert sich um den kleinen Bauernhof. Sie versorgt die einzige Kuh, die sie besitzen, und füttert die Hühner. Teilzeitstellen für Mütter sind sowieso aussichtslos. Mit einem Starterpaket von SOS-Kinderdorf wachsen nun Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel und Knoblauch im Garten und decken den Bedarf der Familie. Das Gemüse wird fürsorglich eingelegt und gelagert.
 

Eine Geschäftsidee

Von den allergrößten Alltagssorgen befreit, konnte Merka wieder Perspektiven entwickeln und nach Jahren wieder nach vorne schauen. Auf ihrem Bauernhof legen die Hühner Bioeier. Was wäre, wenn sie die Produktion steigerte und die Eier im Dorf verkaufen würden? Vielleicht in naher Zukunft sogar bis nach Srebrenica? Merkas Idee wurde vom Team der SOS-Sozialhilfe unterstützt, gemeinsam mit ihr ein Geschäftsplan erstellt und die Voraussetzungen geschaffen.

 


Wir sehen es klar als unsere Rolle an, die Menschen zu motivieren und zu fördern. Wir schauen sehr genau, was die einzelne Familie braucht, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Wir suchen immer die passgenaue Lösung, für jede einzelne Familie!

Lejla Kusturica
Leiterin Familienstärkung in Srebrenica

 

 

Rejan liebt seine Eltern und den Bauernhof. Er merkt den positiven Wandel durch die Hilfe von SOS-Kinderdorf gut.

 

Stabilität für Rejan

Vor allem auch Sohn Rejan profitiert von der SOS-Hilfe. Da der Schulbus nur einmal am Tag ins Dorf zurückfährt, musste er viele Stunden nach der Schule alleine in der Stadt zubringen. 

Mittlerweile verbringt Rejan diese Stunden im SOS-Kinderdorf-Zentrum der SOS-Familienstärkung in Srebrenica. Dort finden unterschiedliche Workshops und Aktivitäten statt. Auf Anregung von SOS wurde auch ein Sprachtherapeut für Rejan vermittelt. Für Merka eine enorme Erleichterung: „Ich bin so beruhigt, dass er nicht mehr die Zeit alleine auf der Straße verbringen muss. Er ist an einem sicheren Ort und lernt auch noch etwas dazu.“

 

Unsere Familie ist wieder eine Familie

Und sie ergänzt: „Ich kannte SOS-Kinderdorf nicht und wusste nicht, was mich erwartet. Aber ich bin meiner Sozialhelferin unendlich dankbar. Durch die Familienstärkung haben wir die notwendige Unterstützung bekommen, die uns vorantreibt. Wir sind jetzt wieder zuversichtlich, wir blicken beruhigt in die Zukunft. Wir wissen, dass wir es schaffen werden, gemeinsam als Familie und mit Hilfe von SOS-Kinderdorf!“

Merka und Esnaf blicken wieder gestärkt und gemeinsam in die Zukunft und damit kann auch Rejan seine Kindheit unbeschwert genießen.

Bosnien und Herzegowina

Projekt Erreichen eines autonomen Lebens von Care Leavers

Das Projekt soll daher dazu beitragen, bessere Aussichten für die soziale und wirtschaftliche Eingliederung gefährdeter Jugendlicher zu schaffen. Gefördert vom Land Vorarlberg.

Junge Menschen, die kurz vor dem Ausstieg aus der alternativen Betreuung stehen oder diese gerade verlassen haben und sich auf ein unabhängiges Leben vorbereiten (weitere Care Leavers), sind sehr oft mit sozialer und wirtschaftlicher Ausgrenzung und Stigmatisierung konfrontiert. Dies wird durch den Mangel an systematischer und institutionalisierter Unterstützung durch die Regierung noch verschärft. Im Jahr 2020 waren in Bosnien und Herzegowina insgesamt 1.170 Kinder und Jugendliche in alternativer Betreuung für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Fürsorge registriert, während 459 Kinder in Pflegefamilien untergebracht waren, wie die BiH Agency for Statistics 2021 veröffentlichte.

Der Übergangsprozess in die Unabhängigkeit und in ein eigenständiges Leben ist ein entscheidender Moment für alle jungen Menschen, aber für viele Care Leaver ist der Weg aus der Kinder- und Jugendhilfe in die Unabhängigkeit eine große Belastung. Oftmals müssen sie abermals vom Sozialsystem aufgefangen werden. Eine kürzlich durchgeführte Studie über Care Leavers und eine Analyse der Erhebung über den Status und die Bedürfnisse junger Menschen, die sich auf den Ausstieg aus der öffentlichen Fürsorge vorbereiten, zeigt, dass sie einen großen Bedarf an regelmäßiger, gut organisierter und maßgeschneiderter Unterstützung für den Übergang in ein unabhängiges Leben haben, wobei der Bedarf an psychosozialer Unterstützung, Beratung, Stärkung der persönlichen Kompetenzen und Empowerment betont wird.

Care Leavers sollen im neuen Gesetz über soziale Dienstleistungen der FBiH, das mit Unterstützung der SOS-Kinderdörfer BiH entwickelt wurde und sich derzeit im Verabschiedungsverfahren befindet, als eine besondere Gruppe von Begünstigten anerkannt werden. Dies wird zum ersten Mal die Möglichkeit eröffnen, jugendliche Care Leaver als spezifische Zielgruppe mit spezifischen Bedürfnissen und Unterstützungssystemen anzuerkennen, was auch zum ersten Mal Möglichkeiten zur Finanzierung von Dienstleistungen für sie schaffen wird.

Das Projekt soll daher dazu beitragen, bessere Aussichten für die soziale und wirtschaftliche Eingliederung gefährdeter Jugendlicher zu schaffen, wie es im neuen Entwurf des Gesetzes über soziale Dienste vorgesehen ist, und durch die folgenden Ergebnisse den Abgängern von Betreuungseinrichtungen den Start in ein erfolgreiches, eigenständiges Leben zu erleichtern:
 

  • Ergebnis 1: Methodik "Framework for Autonomy Promotion" für die Unterstützung von Care Leavers entwickelt und kontextualisiert, basierend auf Bedürfnissen, Best Practices und Erfahrungsaustausch zwischen SOS CV's Österreich/Vorarlberg und SOS CV's Bosnien und Herzegowina entwickelt.
     
  • Ergebnis 2: JugendbetreuerInnen haben ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verbessert und unterstützen BetreuungsabgängerInnen durch die Anwendung des "Rahmens zur Förderung der Autonomie" und eines geschlechtergerechten Ansatzes
     
  • Ergebnis 3: Care Leavers und gefährdete Jugendliche haben ihre Fähigkeiten für ein selbständiges Leben verbessert und Gemeinschaftsaktionen initiiert

Zielgruppen (mindestens 50% Frauen) sind ca. 150 junge Menschen und mindestens 30 Jugendbetreuer von SOS CV BiH und Jugenddienstleistern

​Armenien

Projekt Familienstärkung

Familienstärkungsprogramm (Integrative Familienstärkung und Kinderförderung) in Armenien, Provinz Tavush - gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Nach dem verheerenden Erdbeben von 1988 in Spitak, bei dem 25 000 Menschen getötet und eine halbe Million Menschen in Armenien obdachlos wurden, beschloss SOS-Kinderdorf ein Soforthilfeprogramm für Kinder anzubieten, die ihre Eltern verloren hatten. Seit dieser Zeit unterstützt SOS-Kinderdorf Kinder, junge Menschen und Familien in Armenien und unterhält derzeit Einrichtungen und Programme an drei verschiedenen Standorten. Angesichts jüngster Entwicklungen unterstützen wir Kinder und Familien, die vom Konflikt in Berg-Karabach betroffen sind.

 

Stärkung von Familien und Gemeinschaften für die Entwicklung von Kindern in Tavush (FSP Tavush III)

 

 

  • Laufzeit: August 2021- Juli 2024 (36 Monate)
  • Gesamtkosten: EUR 450.000 finanziert zu 55,5% von SOS-Kinderdorf (Österreich), 44,5% durch die ADA. Spendenbedarf von insgesamt EUR 250.000 für 3 Jahre.

 


Etwa 200 km nordöstlich von Yerevan liegt die Stadt Idjevan - Hauptstadt der 120.000 Einwohner zählenden Provinz Tavush – eine der ärmsten Regionen in Armenien. Die umliegenden Provinzstädte (Noyemberyan, Berd, Charentsavan und Hrazdan) und angrenzenden Dörfer – nahe der aserbaidschanischen Grenze – sind nur sehr schwer erreichbar, deren Infrastruktur und vor allem die sozialen Dienstleistungen auf einem erbärmlichen Stand.

Seit über 15 Jahren bietet SOS-Kinderdorf Familienstärkungsprogramme an, in denen direkt mit Familien, Gemeinden, lokalen Behörden und anderen Einrichtungen gearbeitet wird. Ihr Ziel ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, in einer liebevollen familiären Umgebung aufzuwachsen. SOS-Kinderdorf stellt sicher, dass Kinder Zugang zur Grundversorgung wie der Gesundheitsfürsorge und dem Bildungssystem haben und unterstützt Eltern bei der Suche nach Arbeit und beim Ausbau ihrer elterlichen Kompetenzen.

Wesentliche Elemente der SOS-Familienstärkungsangebote sind neben der individuell abgestimmten materiellen Starthilfe hauptsächlich die Einhaltung von gemeinsam vereinbarten Entwicklungsschritten (dem Family Development Plan folgend). Dazu zählen die aktive Teilnahme der Betroffenen an medizinischen und hygienischen Vorsorgemaßnahmen, der regelmäßige Schulbesuch der Kinder genauso wie die Teilnahme an Schulungsmaßnahmen zur Elternarbeit sowie die Absolvierung von (Aus-)Bildungskursen zur Steigerung der Jobchancen und somit zur Verbesserung, bzw. Sicherung des Familieneinkommens.

 

 

 

Erwartete Ergebnisse:

Das spezifische Ziel des Projekts ist: 250 schutzbedürftige Familien sozial und wirtschaftlich zu stärken, um bis 2024 einen besseren Schutz ihrer Kinder zu gewährleisten. Neben der Armutsbekämpfung (wirtschaftliche Stärkung) und dem Resilienzaufbau (psychosoziale Stärkung) wird das Projekt verschiedene Herausforderungen im Zusammenhang mit der Gleichberechtigung von Frauen und Männern angehen.

R1 - Psychosoziale Unterstützung: 380 Eltern/Bezugspersonen und 450 Kinder haben ihr psychosoziales Wohlbefinden durch einen verbesserten Zugang zu staatlichen und nichtstaatlichen Unterstützungsdiensten verbessert.

R2 - Wirtschaftliche Stärkung: 100 Begünstigte haben Fähigkeiten zur Beschäftigung und zum Unternehmertum entwickelt, um einen verbesserten Zugang zu einkommensschaffenden Aktivitäten zu erhalten.

R3 - Bildung und Kinderrechte: 400 Kinder haben einen besseren Zugang zu körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsmöglichkeiten. R4 - Kapazitätsaufbau für Gleichberechtigung: Lokale Sozialdienstleister*innen und die Zielgruppe bauen ihre Kapazitäten auf und haben ein verstärktes Bewusstsein über Gleichberechtigung, Geschlechterstereotypen und geschlechterspezifische Gewalt.

 

 

 

 

Zielgruppe

250 sozial und wirtschaftlich benachteiligte Familien mit Kindern in den Gemeinden Berd, Noyemberyan, Kogb und Ayrum. Um die Nachhaltigkeit und lokale Verankerung zu fördern, werden auch lokale Sozialdienstleister*innen und Vertreter*innen von NRO eingebunden. Das Projekt richtet sich direkt an

 

 

  • 1170 Frauen, Männer, Mädchen und Jungen: (1) 250 Familien mit rd. 590 Kindern und 450 Eltern,
  • 100 lokale Fachkräfte
  • 30 Vertreter*innen von Partner-NGOs und lokalen Behörden.

Darüber hinaus wird das Projekt durch Sensibilisierungsmaßnahmen und Kapazitätsaufbau zur Verbesserung der Qualität der Sozialdienstleistungen in der Region insgesamt 35.000 indirekte Begünstigte – Bewohner*innen der Gemeinden – erreichen.
 

Aktivitäten (Beispiele):

  • Schulungen zur Katastrophenvorsorge
  • Beratung und psychosoziale Unterstützung, einschließlich psychologischer Therapie; Unterstützung beim Zugang zur Gesundheitsversorgung
  • Schulungen für Lebenskompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit („Next Economy“)
  • Schulung der Begünstigten in unternehmerischen Fähigkeiten und Bereitstellung von Startkapital und Mentoring für kleine Start-up-Unternehmen
  • Aktivitäten zur Förderung von Kindesentwicklung und zur sozialen Integration (Nachhilfe, Kunst, Sport, kulturelle Aktivitäten)
  • Bereitstellung von Schulmaterial
  • Kapazitätenaufbau im Bereich Gender für Projektmitarbeiter*innen und Fachkräfte von Partnerorganisationen;
  • Elterntrainings und Sensibilisierungsmaßnahmen

Fokusländer

SOS-Kinderdorf Österreich fokussiert seine Auslandsarbeit auf folgende Länder und kann diese dank der Unterstützung vieler privater Spenderinnen und Spender ausbauen.

Fokusland

Peru

SOS-Kinderdorf ist seit vielen Jahrzehnten in Peru tätig. Seit der Eröffnung des ersten SOS-Kinderdorfs 1975 wurden die Aktivitäten im Land kontinuierlich ausgebaut. Mittlerweile finden in 12 SOS-Kinderdörfern Kinder und Jugendliche ein liebevolles Zuhause, in 10 familienstärkenden Programmen werden Kinder aus besonders armutsgefährdeten Familien unterstützt und gefördert.

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Fokusland

Nepal

Seit den späten 1960er Jahren hilft SOS-Kinderdorf in Nepal. Entsprechend dem Prinzip der nachhaltigen Familienstärkung werden hilfsbedürftige Familien individuell unterstützt und Kinder gefördert. Tausende Kinder und Jugendliche erhalten so Zugang zu einer besseren Bildung und die Chance auf eine positive Zukunft.

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Fokusland

Uganda

Mit den Unterstützungsangeboten von SOS-Kinderdorf in Uganda werden pro Jahr mehr als 32.000 Hilfesuchende erreicht. Die Arbeit umfasst SOS-Kinderdorf-Familien, Wohngemeinschaften, Sozialzentren, Schulen und Kindergärten, Ausbildungsprogramme, medizinische Zentren sowie Angebote zur Familienstärkung.

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Fokusland

Bosnien und Herzegowina

SOS-Kinderdorf unterstützt in Bosnien und Herzegowina Erwachsene und Kinder in verschiedensten Lebensbereichen. Durch berufliche Fachausbildungen, rechtliche Beratung, psychosoziale Unterstützung oder Hilfe bei der Jobsuche kann das erhöhte Armutsrisiko minimiert werden. Kordiniert wird die Hilfe von den beiden SOS-Kinderdörfern vor Ort in Gracanica und Sarajewo.

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Fokusland

Thailand

SOS-Kinderdorf ist seit den 1970er Jahren in Thailand tätig. Aktuell unterstützen wir die Bevölkerung auf vielfältige Weise: Wir geben Kindern, die die elterliche Fürsorge verloren haben, ein liebevolles Zuhause, wir betreiben Kindergärten, Jugendeinrichtungen und begleiten junge Menschen, bis sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Thailand hat in den letzten Jahrzehnten viele wirtschaftliche, soziale und politische Veränderungen durchgemacht, die das Leben der Bevölkerung weiterhin beeinflusst haben. In Thailand leben 17,9 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Obwohl sich die Situation in den letzten Jahrzehnten allgemein verbessert hat, leben immer noch viele Kinder in Not. Dazu gehören Kinder in Armut oder ohne elterliche Fürsorge, Kinder mit Behinderungen und Straßenkinder. Unzureichender Zugang zu medizinischer Versorgung sowie Drogen, HIV/AIDS, Kinderarbeit und Prostitution sind nur einige der Kinderrechtsverletzungen in Thailand.

Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben, können in unsere SOS-Kinderdörfer einziehen. Hier finden diese Kinder in einer der SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Mit zunehmendem Alter nehmen sie an unserem Jugendprogramm teil, in dem sie von Pflegefachkräften unterstützt werden, während sie sich weiterbilden, sich weiterbilden oder eine erste Anstellung finden. Dieses Programm startete 1981 und hat vielen jungen Männern und Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit geholfen.

SOS-Kinderdorf betreibt derzeit 5 SOS-Kinderdörfer für ca. 514 Kinder und Jugendliche. In unseren Kindergärten betreuen wir 320 Kinder und mit unseren Jugendeinrichtungen unterstützen wir ca. 150 Jugendliche. Zusätzlich zu diesen permanenten Programmen hat SOS-Kinderdorf als Reaktion auf den Tsunami 2004 auch Notfallprogramme eingerichtet. Wir unterstützten lokale Gemeinschaften durch den Wiederaufbau von Familienhäusern und einer Grundschule. Viele Familien hatten alles verloren, auch Werkzeuge, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Wir stellten 70 Familien motorisierte Fischerboote sowie kleinere Angelartikel wie Netze zur Verfügung.

SOS-Kinderdorf finanziert eines der fünf SOS-Kinderdörfer in Thailand und zwar Phuket im Süden des Landes.

SOS-Kinderdorf Phuket

  • SOS-Kinderdorf mit 12 Familien und 105 Kindern
  • 2 Angebote für Jugendliche: 24 Jugendliche
  • 1 SOS-Kindergarten: 76 Kinder

 


Fokusland

Sri Lanka

Die Arbeit von SOS-Kinderdorf in Sri Lanka umfasst Kindertagesstätten, Schulen, Berufsbildungszentren und medizinische Zentren für Kinder und Jugendliche. Um Kindern ein liebevolles Hause zu ermöglichen werden Familien durch gezielte Programme gestärkt oder Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder nicht länger bei ihren Familien bleiben können, in einer SOS-Kinderdorf-Familie aufgenommen.

Familien kämpfen weiter um ihr Überleben

Die Armutsraten sind in Sri Lanka in den letzten Jahren deutlich gesunken. Während im Jahr 2006 noch ca. 15 der Menschen in Sri Lanka ein Leben in Armut fristeten, war diese Zahl bis 2010 auf 8,9 Prozent gesunken. Somit war die Zahl der Armen innerhalb von vier Jahren um fast die Hälfte gesenkt worden. Die verbesserten Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten haben in besonderem Maße zur der beispiellosen Senkung der Armutsrate geführt. Mit dem Senken der Armutsquote wird gleichzeitig die ungerechte Verteilung des Einkommens bekämpft. Nichtsdestotrotz leben viele Menschen in Sri Lanka nach wie vor unter extrem harten sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen und haben keinen Zugang zur Grundversorgung. Fast jeder vierte Bewohner Sri Lankas ist unterernährt. Die Bekämpfung der Armut mit all ihren Folgen, einschließlich der Kindersterblichkeit, der Mangelernährung und dem Mangel an Grundversorgung, bleibt nach wie vor eine der höchsten Prioritäten der Regierung Sri Lankas.
 

Kinder brauchen Schutz und Obhut

Schätzungsweise 340 000 Kinder wachsen in Sri Lanka ohne elterliche Fürsorge oder bei nur einem Elternteil auf. In vielen Fällen ist die Armut der Hauptgrund dafür, dass Kinder ohne elterliche Fürsorge zurückbleiben. Der Bürgerkrieg, der so viele Jahre in Sri Lanka wütete, hatte auch Auswirkungen auf den jüngsten Teil der Bevölkerung; viele kleine Jungen wurden in bestimmten Regionen des Landes für den Kampf rekrutiert. Ein weiteres Problem in Sri Lanka ist die große Zahl der kindergeführten Haushalte. Viele Mütter, die auf der Suche nach Arbeit in anderen Regionen des Landes ziehen, lassen ihre kleinen Kinder zurück, die schon in jungen Jahren den Haushalt führen müssen. Durch die Abwesenheit der Mutter sind diese Kinder sexuellem Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt.

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder und Jugendliche in Sri Lanka durch Kindertagesstätten, Schulen, Berufsbildungszentren und medizinische Zentren. Um Kindern in Sri Lanka, die vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht sind, ein Aufwachsen in ihrer eigenen Familie zu ermöglichen, bietet SOS-Kinderdorf auch Familienstärkungsprogramme an. Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder nicht länger bei ihren Familien bleiben können, finden liebevolle Aufnahme in einer familiennahen Umgebung, der SOS-Kinderdorf-Familie. Nach dem Tsunami 2004 startete SOS Kinderdorf sofort ein Nothilfeprogramm und leistete Wiederaufbauhilfe für Familienhäuser, soziale und Bildungseinrichtungen. Nach Ende des brutalen Bürgerkriegs rief die Organisation in den nördlichen Regionen des Landes ein SOS-Nothilfeprogramm ins Leben, um den Opfern der Gewalttaten zu helfen.


Grundsätze für unsere Arbeit

Für die internationale Zusammenarbeit gelten bei SOS-Kinderdorf Österreich die Grundsätze von gegenseitigem Respekt, Partizipation, geschlechter- und diversitätssensibler Herangehensweise und Begegnung auf gleicher Augenhöhe.

Wir betrachten unterschiedliche Länder, Kulturen und Rahmenbedingungen als Chance voneinander zu lernen und Synergien zu erzielen, um Kinder, die ohne elterliche Fürsorge sind oder Gefahr laufen, diese zu verlieren, bestmöglich unterstützen zu können. Wir möchten unsere Expertise und Erfahrung in der Betreuung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen weltweit zur Verfügung stellen und unser Wissen über die internationale Arbeit erweitern, um somit zur laufenden Verbesserung der Qualität von international durchgeführten Programmen beizutragen.

2020 wurden ca. 12 Mio Euro (9%) für die weltweite Arbeit von SOS-Kinderdorf aufgewendet, davon ca. die Hälfte aus ca. 16.000 Patenschaften, durch die SOS-Kinderdorf-Kinder und Familien in 106 Ländern unterstützt werden konnten.
 

Die von SOS-Kinderdorf Österreich umgesetzten Projekte werden aktuell gefördert von:

ADA (Austrian Development Agency - Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit)

Europäische Union

 

Land Vorarlberg

Land Tirol

Bundesministerium für Öffentlichen Dienst und Sport

Abgeschlossene Projekte

Albanien, Bosnien-Herzegowina, Ukraine

Projekt STEP - Ein Schritt in Richtung Chancengleichheit

Verbesserung des Wohlbefindens, der psychischen und physischen Gesundheit und der Wiedereingliederung von Frauen, Kindern und Jugendlichen, mit einem besonderen Fokus auf Mädchen. Gefördert vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

Albanien, Bosnien und Herzegowina und die Ukraine, die am Projekt teilnehmenden Länder, haben gemeinsame Herausforderungen und sind durch hohe Armut, hohe Arbeitslosigkeit und ein niedriges Niveau der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gekennzeichnet. Die COVID-19 Pandemiesituation hat besonders verheerende Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien, zu den besonders betroffenen Gruppen gehören alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und junge Menschen aus Familien mit sozialen Problemen. Frauen und Mädchen sind durch ihre Rolle in der Familie und Gesellschaft und Themen der reproduktiven Gesundheit besonders vulnerabel.

Sozial- und Kinderschutzsysteme in den drei Ländern sind schwach, lokalen staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen fehlt es an finanziellen, personellen und organisatorischen Ressourcen und Kompetenzen. Es mangelt an ausreichenden gemeindebasierten Diensten, Know-how, wirksamen Methoden und qualifiziertem Personal um effektive Unterstützung zu leisten. Das Bewusstsein in Bezug auf Gleichstellung der Geschlechter und spezifische Probleme wie geschlechtsspezifische Gewalt ist kaum vorhanden.

Die Gesamtzielsetzung (Wirkung) des Projekts ist es, einen Beitrag zur Verbesserung des Wohlbefindens, der psychischen und physischen Gesundheit und der Wiedereingliederung von Frauen, Kindern und Jugendlichen, mit einem besonderen Fokus auf Mädchen, in die Gesellschaft aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien in Albanien, Bosnien und Herzegowina und der Ukraine zu leisten.

Das spezifische Ziel der Intervention ist die Verbesserung von Dienstleistungen und Kapazitäten von Dienstleister*innen in Albanien, Bosnien und Herzegowina und der Ukraine zur Unterstützung von Frauen und ihren Kindern in Krisensituationen, die durch COVID 19, erhöhten Stress, Trauma und häusliche Gewalt verursacht werden.

Die Erreichung des projektspezifischen Ziels wird durch die folgenden Projektresultate angestrebt:
 

  • Resultat 1: Die Kapazitäten von Dienstleister*innen zur Bereitstellung vielfältiger und kontextbezogener sozialer Unterstützungsleistungen für Frauen und Kinder in Krisensituationen sind gestärkt
  • Resultat 2: Familien mit Kindern und Jugendlichen, die von den Krisensituationen betroffen sind, werden unterstützt und ihre Kapazitäten sind durch die Bereitstellung integrierter gemeindebasierter Dienste einschließlich Gesundheit, Sozialschutz und Bildung gestärkt
  • Resultat 3: Die Kapazitäten, das Bewusstsein und der Praxisaustausch der wichtigsten Interessenvertreter*innen sind gestärkt und initiiert, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern, Gewalt zu verhindern und gefährdete Familien und Kinder zu schützen


Die nachhaltige Wirkung des Projekts im Allgemeinen und für die einzelnen Familien basiert darauf, dass geprüfte Methoden (Ansatz des SOS-Familienstärkungsprogrammes) durch die Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleister*innen (staatliche Partner*innen wie lokale Behörden, Gemeinden und zivilgesellschaftliche Organisationen) verbreitet werden und die Kapazitäten der lokalen Partner*innen gestärkt werden, um die bestmögliche Unterstützung für Frauen, Kinder und junge Menschen in Krisen gewährleisten zu können. Mit den im ersten Projektjahr erzielten Ergebnissen werden die implementierenden Partnerorganisationen (SOS-Albanien, SOS-BiH und SOS-Ukraine) an die lokalen Partner*innen herantreten und sie versuchen davon zu überzeugen, sich aktiv an der zukünftigen Finanzierung ähnlicher Projekte zu beteiligen, um mehr Unterstützungsangebote für Familien, Frauen und Kinder in schwierigen Situationen zur Verfügung zu stellen. Die auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Familien, Frauen, Kindern und jungen Leute zugeschnittenen direkten Unterstützungsleistungen stellen nachhaltig eine stabile Zukunft auf individueller und familiärer Ebene sicher.

​Armenien, Weißrussland, Ukraine

Projekt EU4YOUTH

Ein Projekt zur Unterstützung, Weiterbildung und Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Arbeitsmarkt. Gefördert von der Austrian Development Agency (ADA) und der Europäischen Kommission.

 

 

 

Seit 2018 betreibt SOS-Kinderdorf im Rahmen eines Projekts der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der EU das Programm EU4Youth. In den drei Ländern Armenien, Ukraine und Weißrussland gibt es umfangreiche Weiterbildungsangebote für Jugendliche, mit dem Ziel, die Jugendlichen am Arbeitsmarkt zu integrieren oder sie bei der Gründung eines eigenen Start-ups zu unterstützen.

 

Die Chancen für junge Menschen am Arbeitsmarkt sind in allen drei Ländern sehr schwierig. Die wirtschaftliche Situation ist angespannt. In der Ostukraine herrscht seit dem Krieg 2014 ein Konflikt, der regelmäßig wieder aufflammt und viele Binnenvertriebene zur Folge hat. In Armenien eskalierte 2020 die angespannte Situation mit Aserbaidschan in der Region Berg-Karabach. In Weißrussland beherrschen politische Unruhen das Leben. "Diese großen Herausforderungen verschärfen zusätzlich zu den vielen Corona-Belastungen die Situation", erklärt Barbara Winter-Gipfl, Projektleiterin von EU4Youth bei SOS-Kinderdorf.

 

Vom Training bis zum eigenen Start-up

Seit Projektbeginn wurden insgesamt mehr als 900 junge Menschen unterstützt. "Für uns ist wichtig, dass in der Arbeit mit Jugendlichen berücksichtig wird, dass es nicht eine Lösung und einen Lebensweg gibt, der für alle passt", erklärt Winter-Gipfl. "In den Programmen wird daher viel Wert darauf gelegt, mit den Jugendlichen gemeinsam herauszufinden, wo ihre Stärken sind, welche Unterstützung sie brauchen und wofür sie sich begeistern." Je nach dem werden dann unterschiedliche Trainings und Weiterbildungsangebote zur Verfügung gestellt.

Oft geht es auch darum, Business-Ideen gemeinsam zum eigenen Unternehmen umzusetzen. "Wenn am Arbeitsmarkt grundsätzlich wenige Stellen vorhanden sind, hilft auch die beste Ausbildung bei der Jobsuche nicht weiter", so Winter-Gipfl. "Die jungen Menschen sind aber meist voller Tatendrang und haben kreative Ideen, diese mit einem eigenen Unternehmen umzusehen, unterstützen wir."

 

Bildungsprogramme in der Pandemie besonders wichtig

Jugendliche sind von den Auswirkungen und Einschränkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen. "Die Situation am Arbeitsmarkt ist noch einmal schwieriger geworden und auch Schule und Bildungsprogramme wurden durch die Lockdowns und Distance Learning viel schwerer zugänglich", erklärt Winter-Gipfl.

"Es hat sich gezeigt, dass die Jugendlichen, die bereits vor der Pandemie in den Bildungsprogrammen von SOS-Kinderdorf angedockt haben, davon in den Lockdowns profitiert haben", so Winter-Gipfl. Die Ansprechpartner und Trainer halfen ihnen dabei, an ihren Ausbildungen dran zu bleiben, auch technische Infrastruktur konnte zur Verfügung gestellt werden.

 

Sambia

Projekt Inklusion

Projekt zur Inklusion von Kindern mit Behinderung in Sambia - gefördert von der Austrian Development Agency (ADA) und der Europäischen Kommission.

 

 

 

"Let the children develop"

So lässt sich das Projekt "Ana-Atukuke" von SOS-Kinderdorf in Sambia übersetzen. Es fördert und schützt die Rechte von Kindern mit Behinderungen zum Beispiel auf integrative Bildung, und Gesundheit, kurz auf soziale Gerechtigkeit. Covid-19 setzt die Kinder und ihre Familien vor große Herausforderungen.
 

Das Projekt Ana Atukuke fördert in Sambia seit 2018 über 1.500 Kinder mit Behinderungen und sorgt bei Familien und Behörden dafür, dass die besonderen Bedürfnisse dieser Kinder umgesetzt werden können.

Eltern werden über die besonderen Rechte aufgeklärt und erfahren, welche staatliche Förderungen sie beantragen können. Bei Gemeinden und Behörden schaffen wir Bewusstsein für die Rechte der Kinder und auf nationaler Ebene wird auf die effektive Umsetzung und die Einhaltung der Richtlinien der Gesetzte für Menschen mit Behinderung gepocht.

Covid-19 für Kinder mit Behinderung besonderes herausfordernd

Derzeit profitierten über 1.500 Kinder und deren Familien in der Region Chipata und Chadiza von Ana Atukuke. Zwei Rechtsberater*innen und 45 freiwillige Helfer *innen sind im Einsatz.

Doch Covid-19 fordert auch hier besondere Maßnahmen und gerade Kinder mit Behinderung sind oft besonders gefährdet. Sie benötigen Menschen, die sie unterstützen und zur Seite stehen und die Social Distancing vielfach unmöglich machen.

SOS-Kinderdorf und den beteiligten Partnern ist es gelungen, erfolgreich Covid-19-Präventionsmaßnahmen zu integrieren. Das umfasst Sensibilisierungsprogramme im Community-Radios sowie der Verteilung von Hygieneartikeln wie Gesichtsmasken, Händedesinfektionsmitteln und Seife. 

Die Auswirkung von Covid-19 auf das Projekt

Covid-19 hat auch einen großen Einfluss auf die Mitarbeiter*innen des Projekts. Erfahren Sie in diesem Film, wie erfolgreich die Covid-Maßnahmen in Sambia intergriert werden konnten.

Georgien

Projekt Familienstärkung Ingiri

Projekt zur Förderung eines gesunden Lebensstils von sozial benachteiligten und binnenvertriebenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Ingiri, Georgien, mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Öffentlichen Dienst und Sport.

 

 

 

Das SOS-Kinderdorf Projekt GREEN+ hat zum Ziel, in Äthiopien und Uganda die Lebensbedingungen für rund 2.800 Kinder und 400 Jugendliche sowie deren Familien zu verbessern. Erreicht werden soll das mit ökologisch nachhaltigen Investitionen - angefangen von Schulungen für nachhaltiges Wirtschaften bis hin zur Bereitstellung von Sanitäreinrichtungen, energiesparenden Geräten, Werkzeug und Saatgut. So erhalten Kinder aus hilfsbedürftigen Familien eine Chance auf eine positive Zukunft. 

 

  • 1350 hilfsbedürftige Familien werden dabei unterstützt, ihr Einkommen durch nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeiten zu bestreiten.
     
  • 300 besonders gefährdete, hilfsbedürftige Familien werden in sozialen Sicherungsprogrammen betreut und dabei unterstützt, ökologisch nachhaltig zu wirtschaften.
     
  • 400 Jugendliche erwerben marktrelevante Fähigkeiten, um bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu bekommen und es langfristig zu schaffen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften - insbesondere durch ökologisch nachhaltige Aktivitäten.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten

 

Bosnien und Herzegowina

Projekt YES!

Im Rahmen des Projekts YES! Youth Empowerment Services in Bosnia and Herzegovina werden marginalisierte Jugendliche und junge Erwachsene durch Beratung, Vernetzung und Vermittlung der nötigen Fähigkeiten, dabei unterstützt, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ein selbständiges Leben zu führen. Gefördert durch die Vorarlberger Landesregierung.

 

 

 

YES! steht für "Youth Empowerment Services" und Ziel ist die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Hauptzielgruppe sind junge Menschen im Alter von 15-29 Jahren, die bereits die alternative Betreuung verlassen haben oder verlassen wollen.

 

Warum YES!?

Die Folgen des Krieges (1992-1995) sind immer noch spürbar: Armut, Stärkung der Demokratie und soziale Integration stellen auch heute noch eine Herausforderung dar. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 63% sehr hoch. Die Integration in den Arbeitsmarkt wird erschwert und soziale Ausgrenzung verstärkt. Betroffen sind davon junge Menschen und im Besonderen Mädchen und junge Frauen.

 

Wie wird geholfen?
 

Zugang zu Informations und Beratungsdiensten

Mindestens 100 Jugendliche bzw. junge Erwachsene haben Zugang zu Informations- und Beratungsdiensten zur beruflichen und sozialen Integration sowie zur Kernkompetenzentwicklung.

 

Verbesserung von Beschäftigungsfähigkeiten

Mindestens 100 Jugendliche bzw. junge Erwachsene erwerben Kenntnisse, um Beschäftigungsfähigkeiten zu verbessern, Zugang zur Beschäftigung zu erhalten und um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

 

Stärkung von Kenntnissen & Kapazitäten

Die Kenntnisse und Kapazitäten relevanter Akteure werden erhöht und gestärkt um koordiniert und effizient auf die Bedürfnisse Jugendlicher bzw. junger Erwachsener zu reagieren.

 

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten

Georgien

Projekt Familienstärkung Zugdidi

Kapazitätsentwicklung zur Förderung von Geschlechtergleichstellung und Prävention des Auseinanderbrechens von Familien in Zugdidi im Bezirk Zugdidi, Georgien, gefördert von der Austrian Development Agency (ADA).

 

 

 

Konkret verfolgt das Projekt das Ziel, einen Beitrag zur Umsetzung des Georgischen Aktionsplans zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und häuslicher Gewalt 2010-2020 zu leisten, um Frauen und Kinder zu schützen und dem Auseinanderbrechen von Familien vorzubeugen. Im Bezirk Zugdigi sollen 200 sozial benachteiligte Familien, die u.a. von häuslicher Gewalt bedroht sind, gestärkt werden, um bis 2022 sozial und wirtschaftlich aktiv werden zu können.

 

Familienstärkung in Georgien

In vier SOS-Familienstärkungsprojekten unterstützt und begleitet SOS-Kinderdorf in armutsgefährdeten Familien und eröffnet ihnen neue Perspektiven. Eines dieser Projekte liegt in Zugdidi, einer Stadt, in der viele geflüchtete Familien aus Abchasien leben.

 

 

Unterstützung für Dea

Dea (Name geändert) stammt aus der Region Abchasien. Sie wurde, wie viele andere Familien, von dort vertrieben und lebt nun in Zugdidi in Georgien. Ihr Mann arbeitet in Russland und sie ist mit ihren zwei Kindern auf sich allein gestellt. Dea erzählt: "Ich kannte hier niemanden, ich war verlassen und alleine. Eine regelmäßige Arbeit war nicht möglich. Manchmal bat ich eine Nachbarin auf meine Kinder aufzupassen, aber sie wollte Geld dafür und das hatte ich selten! Ich war ständig unruhig, gestresst, in Sorge, ob die Kinder genug zu essen haben. Das war schrecklich!“

Bei einem ihrer Jobs erzählte ihr eine Arbeitskollegin von einem kostenlosen Nachmittagsbetreuung für Kinder. Und seit eineinhalb Jahren können Deas Kinder nach der Schule das SOS-Day-Care-Center besuchen.


Meine Kinder werden im Day-Care-Center von SOS-Kinderdorf versorgt, sie spielen, sie bekommen etwas zu essen – ihr Leben ist abwechslungsreich und bunt!

Dea

 

 

Frauen und Eltern bestärken, sich selbst zu helfen

"Psychologische Hilfe ist in diesem Umfeld sehr wichtig", erklärt die Leiterin der SOS-Familienstärkung in Zugdidi. "Wir müssen Frauen, die oft über Monate isoliert und alleine gelebt haben, wieder befähigen und motivieren, damit sie überhaupt die Kraft haben ihre Lage zu verändern. Erst dann können wir über wirtschaftliche Perspektiven nachdenken!


Wir erarbeiten wirtschaftliche Perspektiven, aber zu Beginn, müssen wir die Frauen befähigen und bestärken, wir müssen Selbstvertrauen aufbauen und ihnen den Glauben zurückgeben, dass sie etwas verändern können!

Citation here
Leiterin SOS-Familienstärkung

 

 

Auch unsere Familientherapie hat sich bewährt. Besonders beliebt sind die Selbsthilfegruppen. Dort wird über Erfahrungen gesprochen, über Herausforderungen und die Frauen und auch Männer geben sich gegenseitig Vorschläge diese zu meistern. So bildet sich ein soziales Netzwerk innerhalb der Nachbarschaft.  

 

Mit Bohnen oder Bienen in die Selbstständigkeit

Eine weitere wichtige Säule ist die wirtschaftliche Absicherung der Familien. SOS-Kinderdorf organisiert Kooperativen – fünf Familien schließen sich zusammen – und SOS-Kinderdorf stellt das notwendige Training und auch das Grundkapital zur Verfügung. Das ist zum Beispiel das Saatgut, um dann das Gemüse anzubauen und auf dem Markt zu verkaufen.