SOS-Kinderdörfer in Palästina

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdörfer in Palästina)

Weltweit gibt es etwa 14 Millionen Palästinenser*innen, von denen die meisten vertrieben sind. Im Nahen Osten, an der Ostküste des Mittelmeers, leben noch etwa 5,3 Millionen. Palästina besteht aus zwei Gebieten, deren genaue Grenzen nach wie vor umstritten sind: dem Gaza-Streifen und dem Westjordanland. Das Leben der Familien hier ist von Gewalt geprägt, und die wirtschaftliche Situation wird durch die wechselnde israelische Politik beeinflusst. Die Beschränkungen des freien Personen- und Warenverkehrs sind ein großes Hindernis für Bevölkerung und Wirtschaft. Im Gaza-Streifen ist die Situation deutlich schlechter als im Westjordanland.

Seit 1968 unterstützt SOS-Kinderdorf in Palästina Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Die palästinensische Bevölkerung ist von der Jugend geprägt, wobei die unter 18-Jährigen mit mindestens 2,3 Millionen fast 50 % der Bevölkerung ausmachen und die unter 15-Jährigen etwa 40 %. Darüber hinaus ist der Anteil der älteren Menschen, die 65 Jahre und älter sind, auf 3 % gesunken. Kinder und Jugendliche wachsen in einem von Konflikten und Instabilität geprägten Umfeld auf, in dem ihnen oft die Fürsorge und Unterstützung eines erweiterten Familiennetzes fehlt.
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Kindern sind unterernährt

Hohe Lebensmittelpreise

Mehr als 2 Millionen Palästinenser*innen gelten als ernährungsunsicher und mindestens 1,6 Millionen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Infolgedessen leidet etwa ein Viertel der Kinder unter 5 Jahren an Anämie, zwei Drittel an Zinkmangel und fast alle an einem Mangel an Vitamin A und D. Nährstoffmängel haben vielfältige Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern. Dazu können Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule und ein geschwächtes Immunsystem gehören.

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Kindern gehen in keine weiterführende Schule

Schulabbruch

Viele palästinensische Kinder haben keine Möglichkeit eines sicheren Schulbesuchs. Zusätzlich zu den anhaltenden Konflikten müssen viele auf dem Weg zur Schule Checkpoints passieren und werden dabei schikaniert. Während 60 % der jungen Palästinenser*innen Bildung als ihre Priorität bezeichnen, brechen mindestens 25 % der Jungen und fast 10 % der Mädchen die Schule im Alter von 15 Jahren ab. Ein schlechter Bildungshintergrund schränkt die soziale Entwicklung ein und verschlechtert die Beschäftigungsaussichten.

30%
der Bevölkerung lebt in Armut

Kinder sind arm

Etwa 1,5 Millionen Menschen, d. h. 30 % der Bevölkerung, leben in Armut und können sich weder Nahrung noch Kleidung oder Unterkunft leisten. Hinzu kommen eine nationale Arbeitslosenquote von rund 25 %, sinkende Haushaltseinkommen und steigende Lebenshaltungskosten. Kinder sind von den Folgen der Armut unverhältnismäßig stark betroffen und arbeiten oder betteln oft, um ihre Familie zu unterstützen. Kinderarbeit beraubt Kinder ihrer Rechte und setzt sie Gewalt sowie körperlichen und geistigen Schäden aus.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Palästina verändern

2.100
Nothilfe-leistungen
wurden erbracht
4.150
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
290
Kinder und Jugendliche
besuchen unseren Kinder-garten und unsere Schulungen
180
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
30
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Baker Awad ist Psychologe in einem Nothilfeprogramm in Gaza. Es wird von SOS-Kinderdorf Palästina betrieben, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die von Konflikten betroffen sind. Ihr Verhalten verändert sich oft, und sie brauchen spezielle Unterstützung. "Wir haben viele Erfolgsgeschichten, und wir haben eine deutliche Verbesserung bei den Kindern festgestellt, nachdem sie an dem Programm teilgenommen haben", sagt Baker (Foto: S. Inani).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!