Länderinformation über das Vereinigte Königreich
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Großbritanniens Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Fast das gesamte Gebiet war während der Eiszeit von Gletschern überzogen, die der Landschaft mit dem Seengebiet in England, den Tälern von Wales und dem Hochland in Schottland ihre faszinierenden Formen gaben. Schottland teilt sich in drei geographische Regionen: das Hochland mit dem höchsten Gipfel Großbritanniens, dem Ben Nevis (1343m), das schottischen Tiefland und das Hochland im Süden.
Wales ist neben seiner schroffen Küste durch das Bergland der Cambrian Mountains geprägt. England seinerseits besteht aus drei Hochland- und zwei Tieflandregionen und wird sowohl von der Hügelkette der Pennines, als auch vom Seengebiet des Lake District und Mooren geprägt.
Klima
Das Klima Großbritanniens ist durch die Nähe zum Meer relativ mild. Schottland verzeichnet recht niedrige Temperaturen von 6°C im Jahresschnitt, im Südwesten Englands liegt dieser Wert bereits bei 11°C. Die Tiefst- und Höchsttemperaturen liegen in Großbritannien bei -10°C bis 32°C. Die Meereswinde bringen viel Feuchtigkeit und hohe Niederschläge von etwa 1000 mm im Jahresdurchschnitt.
Fauna/Flora
Obwohl der Mensch unberührte Naturräume schon stark zurückgedrängt hat, verfügt Großbritannien noch über eine große Vielfalt an Pflanzen. Die ursprünglich dichte Eichenbewaldung der Insel ist nur noch in Resten im Süden des Landes vorhanden.
Ein großer Teil des Landes ist von Moorlandschaften geprägt, in denen Heidekraut, Ginster, Torfmoos, Vogel- und Blaubeeren wachsen. In den Wäldern leben bis heute Rehe und Rothirsche, auf den Shetland Inseln trifft man vereinzelt auf halbwilde Ponys. Andere heimische Säugetiere sind Fuchs, Dachs, Otter, Marder, Iltis, Eichhörnchen, Igel und Feldhase. In einigen wenigen Gebieten Schottlands leben noch vereinzelt Luchse.
Großbritannien ist auch die Heimat vieler Vogelarten, etwa 200 Arten, darunter Buchfink, Rotkehlchen, Königsfischer, Zaunkönig und verschiedene Entenarten, konnten bislang beobachtet werden. Die häufigsten Süßwasserfische sind Lachs, Forelle und Barsch, die verbreitetsten Meeresfische sind Kabeljau, Scholle, Schellfisch und Hering.
Geschichte/Politik
Die menschliche Besiedlung der Insel begann im Paläolithikum. Über die folgenden Jahrhunderte gingen verschiedene Völker an den Küsten Großbritanniens an Land, im 10. Jahrhundert vor Christus etwa die Kelten, welche schon bald die ansässige Bevölkerung unterwarfen. Im Jahr 44 nach Christus drangen die Römer in das Gebiet ein, eroberten es und machten das Land zur Provinz Britannien.
Nach dem Fall Roms im 5. Jahrhundert verließen sie die Insel und Angeln und Sachsen nahmen ihren Platz ein. Bis zum Jahr 1707, als mit der "Act of Union" das Vereinigte Königreich gegründet wurde, nahmen Schottland, England und Wales eine getrennte Entwicklung. 1801 kam Irland zum Vereinigten Königreich hinzu. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich, Österreich und Spanien, sowie mit den Kolonien in Amerika, die 1776 ihre Unabhängigkeit erlangten.
Ab 1790 beteiligte sich Großbritannien an den Kriegen gegen Napoleon, den sie 1805 bei Trafalgar und endgültig 1815 bei Waterloo schlugen. 1837 bestieg die junge Königin Victoria den Thron, auf dem sie bis 1901 verblieb. Die Missachtung der Neutralität Belgiens durch das Deutsche Kaiserreich veranlasste König George V. zur Kriegserklärung an Deutschland und zum Eintritt in den 1. Weltkrieg, in dem mehr als 1 Million Briten ihr Leben verloren.
Nach den Schrecken des Weltkrieges beschloss Großbritannien , sich an keinem europäischen Krieg mehr zu beteiligen, doch als Hitler Polen überfiel, trat es als Gegner Deutschlands in den 2. Weltkrieg ein.
In den Jahrzehnten nach 1945 widmete sich die britische Regierung dem Wiederaufbau des Landes und der Wirtschaft. Einer der wichtigsten Prozesse dieser Zeit war die Entkolonialisierung, die unter König George VI. begann und unter Königin Elizabeth II. in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts abgeschlossen wurde.
In den 70er Jahren entwickelten sich die zunehmenden Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands und Wales' sowie militante Bürgerrechtsbewegungen in Nordirland zu schwerwiegenden politischen Problemen, die bis heute ungelöst blieben. Im Juni 2001 wurde Tony Blair von der Labour Party im Amt des Premierministers bestätigt.
Wirtschaft
Das Vereinigte Königreich verfügt über eine bedeutende Bergbauindustrie, die durch den Abbau von Kohle und Erz im 19. Jahrhundert zur frühen Industrialisierung des Landes beitrug. Heute ist Großbritanniens Wirtschaft sehr vielfältig und offen, die exportorientierte verarbeitende Industrie und der Finanzsektor spielen eine wichtige Rolle.
Das Vereinigte Königreich ist außerdem einer der weltweit größten Dienstleister, zwei Drittel des Bruttonationalproduktes werden von diesem Bereich erwirtschaftet. Trotz ihrer ausgeprägten Mechanisierung nimmt die intensiv betriebene Landwirtschaft einen lediglich kleinen aber durchaus wichtigen Platz in der Wirtschaft des Landes ein. 2002 lag die Inflationsrate bei 3,2%, die Arbeitslosenrate bei 5,2%.
Kultur
Das Schaffen unzähliger bedeutender Künstler hat im Laufe der Jahrhunderte die weltweite Aufmerksamkeit auf das Vereinigte Königreich gelenkt. Im Bereich der Literatur waren es u.a. William Shakespeare, Lord Byron und Oscar Wilde. Auf dem Gebiet der Malerei wurden u.a. J.M.W. Turner und Thomas Gainsborough, sowie William Hogarth bekannt.
Im 20. Jahrhundert erreicht die Musik verschiedener Sparten neue Dimensionen: einerseits erlebte dank Benjamin Britten die Oper einen neuen Aufschwung, andererseits kam es zum Aufstieg der Pop- und Rockmusik, unter deren Vertretern etwa "The Beatles" hervorstechen. Britische Schauspieler wie Alec Guiness, John Gielgud und Vanessa Redgrave wurden mit ihrer Darstellungskunst weltberühmt.