Länderinformation über Spanien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Das Staatsgebiet Spaniens besteht aus den Balearen und den Kanarischen Inseln einerseits und dem spanischen Festland andererseits. Der kontinentale Teil des Landes wird vornehmlich von einem zentralen Hochland geprägt, das von Gebirgszügen durchschnitten ist und vom Kantabrischen Gebirge im Norden, vom Iberischen Randgebirge im Osten und der Sierra Morena im Süden umgeben wird.
Die Pyrenäen im Norden des Landes verlaufen von Ost nach West und bilden die natürliche Grenze zu Frankreich. Höchster Berg Spaniens ist der Teide mit 3718 m auf den Kanarischen Inseln. Die Küstenregionen werden von schmalen Ebenen gebildet. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Duero, Ebro, Tajo, Guadalquivir und Guadiana.
Klima
Das Klima Spaniens ist überwiegenden subtropisch-mediterran mit milden Wintern an der Küste und extrem heißen und trockenen Sommern im Großteil des ganzen Landes. Die Topographie Spaniens bedingt allerdings große klimatische Unterschiede. Dementsprechend können die Winter im Landesinneren sehr hart sein, mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, während die Quecksilbersäule im Málaga fast nie unter 12°C sinkt. Im Sommer steigen die Temperaturen im Landesinneren bis auf 40°C, an der Costa del Sol liegen sie hingegen selten über 28°C.
Fauna/Flora
In den kühleren und feuchteren Lagen des Nordens überwiegen Laubbäume wie Buchen, Eichen und Kastanien, während in den Pyrenäen zusätzlich Nadelhölzer vorzufinden sind. Im Übergangsbereich zu den heißen Gebieten sind in den höheren Lagen Kork- und Steineichenwälder, sowie verschiedene Strauchgewächse (wie Ginster) verbreitet. Weiden, Erlen, Pappeln und Olivenbäume sind die charakteristischen Baumarten der Flussufer.
Die Tierwelt Spaniens zählt zu den vielfältigsten in Europa und umfasst in den gebirgigen Regionen Gämsen, Wölfe, Luchse, Füchse, Wildschweine, Wildkatzen, Wildziegen, Rotwild und Hasen. Zur Vogelwelt gehören verschiedene Greifvögel, aber auch Flamingos, Reiher und Enten.
Geschichte/Politik
Spanien war ursprünglich von steinzeitlichen Jägern, den Vorfahren der Iberer, besiedelt und wurde zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert vor Christus auch zur Heimat der Kelten, die sich mit den Iberern vermischten. Im 1. Jahrhundert vor Christus eroberten die Römer das Gebiet und machten es zur römischen Provinz Hispania. Im 5. Jahrhundert nach Christus, nach dem Fall Roms, siedelten sich die Westgoten in der Region an, die im 8. Jahrhundert von den Mauren unterworfen wurden, welche die Halbinsel in den folgenden acht Jahrhunderten beherrschten. In dieser Zeit erlebte Al-Andalus, wie es von den Mauren genannt wurde, eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.
Einige Jahre nach der Eroberung durch die Mauren nahmen in die Berge Asturiens geflüchtete christliche Westgoten den Kampf gegen die Araber auf und begannen so die mehr als 700 Jahre dauernde Wiedereroberung (Reconquista). Sie endete 1492 mit dem Sieg über die Mauren und deren Vertreibung durch die katholischen Könige Ferdinand und Isabella. Im selben Jahr erreichte Christoph Kolumbus Amerika, das teilweise zu spanischem Herrschaftsgebiet wurde.
1516 wurde Spanien unter König Karl I. von Habsburg geeint und dank der Reichtümer Amerikas entwickelte sich das Königreich unter seiner Herrschaft sowie unter jener Philipps II. zu einer wichtigen europäischen Macht mit Besitzungen in Afrika, Asien und Amerika. Im 17. Jahrhundert begann der Niedergang Spaniens und nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 brach der Erbfolgekrieg zwischen Habsburgern und Bourbonen aus. 1713 wurde Philipp V. als König von Spanien anerkannt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts führten die von den Bourbonen umgesetzten Reformen der Institutionen, sowie die liberalen Gedanken der Aufklärung und der Französischen Revolution zur Unabhängigkeitsbewegung in Amerika. Spanien wurde von Napoleon besetzt und 1808 der König vom Thron gestürzt. 1812 erließen die Ständevertreter (Cortes) in Cádiz eine liberale Verfassung, die 1814, bei der Restauration der absolutistischen Monarchie durch Ferdinand VII., wieder aufgehoben wurde.
Nach einer Militärrevolte musste Ferdinand 1820 jedoch die Verfassung von Cádiz wieder einsetzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich Spanien in einer wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Krise, die durch den 1. Weltkrieg noch verschärft wurde. Durch einen Militärputsch und die Diktatur Primo de Riveras im Jahre 1923, die eigentlich zur Beilegung der Krise führen sollte, wurde die Lage aber lediglich verschärft, König Alfonso XIII. dankte ab, die 2. Republik wurde ausgerufen und schließlich brach 1936 der Spanische Bürgerkrieg aus.
Mit dem Sieg der republikanischen Kräfte unter der Führung von General Franco im Jahr 1939 nahm die vier Jahrzehnte dauernde autoritäre Diktatur Francos, der sogenannte Franquismo, ihren Anfang. Nach Francos Ableben 1975 bestieg der Juan Carlos I. von Bourbon den Thron und wenig später begannen Verhandlungen mit den politischen Parteien über die Wiederherstellung der Demokratie. 1978 wurde die parlamentarische Monarchie ausgerufen und in den folgenden Jahren das demokratische System gefestigt.
Wirtschaft
Bis 1950 war Spanien vornehmlich Agrarland, danach begann der Industrialisierungsprozess. Einige Jahrzehnte später hatte die Industrie den Sektor Landwirtschaft an Bedeutung überholt und eine vielfältige Wirtschaft mit einem großen Agrarsektor - Spanien zählt zu den größten Agrarerzeugern Westeuropas -und einem Industriesektor bestehend aus Textilindustrie, Eisen- und Stahlerzeugung, Automobilindustrie, Schiffsbau und Zementerzeugung, sowie einem wichtigen Tourismus- und Bankensektor war entstanden. 2002 lag die Arbeitslosenrate bei 11,2%, die Inflationsrate erreichte 31%.
Kultur
Zu den wichtigsten Malern des "Goldenen Zeitalters" zählen El Greco und Diego Velázquez. Francisco Goya wurde im 18. Jahrhundert als Spaniens schaffensfreudigster Maler bekannt und schuf einige berühmte, lebensechte Portraits der königlichen Familie.
Im frühen 20. Jahrhundert wurden Kunst und Kultur von einer herausragenden Gruppe von Künstlern wie Pablo Picasso, Juan Gris, Joan Miró und Salvador Dalí beeinflusst. Die spanische Architektur reicht von den prähistorischen Monumenten in Menorca über die Alhambra in Granada, bis hin zu den Bauwerken der Moderne und die Architektur Gaudís.