Länderinformation über Serbien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Kultur
Landschaft
Das Staatsgebiet ist vornehmlich von Hügel- und Berglandschaften geprägt, die Berge bestehen im Osten des Landes aus Kalkstein. Höchste Erhebung ist der Daravica mit 2656 m im Südwesten des Landes. Nördlich der Save liegt die Pannonische Tiefebene mit sehr fruchtbaren und feuchten Böden. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Donau, Save und Theiß.
Klima
Die klimatischen Bedingungen sind sehr unterschiedlich und reichen von mediterranem Klima mit heißen, trockenen Sommern und recht kalten Wintern im Süden des Landes bis hin zu kontinentalem und gemäßigtem Klima weiter im Norden, mit heißen Sommern und feuchten, regenreichen Wintern.
In den Ebenen belaufen sich die durchschnittlichen Temperaturhöchstwerte im Sommer - Juni bis August - auf 26°C, höhere Temperaturen bilden allerdings keine Ausnahme. Die durchschnittlichen Werte im Gebirge belaufen sich auf 17°C. Die mittleren Winterwerte - November bis Februar - erreichen in den Bergen bis zu -3°C, während man 0°C in den Ebenen feststellen kann.
Fauna/Flora
In den tieferen Lagen der Bergregionen überwiegen vor allem Laubbäume wie Eichen, Ulmen, Ahorn, Walnuss- und Kastanienbäume, Eschen, Weiden und Linden. In den bewaldeten Gebieten finden unter anderem Bären, Wölfe, Füchse, Hirsche und Rehe geeigneten Lebensraum.
Geschichte/Politik
Das Gebiet des heutigen Serbien war ursprünglich von Illyrern, Kelten und etwas später von Griechen besiedelt. Mitte des 2. Jahrhunderts vor Christus gründeten die Römer die Provinz Illyrien, deren Grenzen ab dem 3. Jahrhundert nach Christus von verschiedenen Nomadenvölkern überschritten wurden. Kurz nach dem Fall Roms wurde Illyrien dem Byzantinischen Reich angeschlossen. Ab dem 7. Jahrhundert bildeten sich Feudalstaaten, darunter Raska (Serbien) und Zeta (Montenegro). Mitte des 11. Jahrhunderts eroberte der Herrscher Serbiens - Stephan Nemaja - Zeta, beendete die Abhängigkeit von Byzanz und errichtete das erste unabhängige Königreich Serbien.
Im 15. Jahrhundert wurde es trotz des Widerstandes der Serben vom Osmanischen Reich erobert und in dieses eingegliedert. Serbien blieb bis zum 19. Jahrhundert unter türkischer Herrschaft. Im 19. Jahrhundert kämpften die Serben für ihre Unabhängigkeit, deren Anerkennung sie schließlich auf dem Berliner Kongress 1878 erlangten. 1882 wurde Serbien Königreich. Ab 1905 wurden die Beziehungen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien immer gespannter. Grund dafür waren Zollstreitigkeiten, die Einmischung in nationale Konflikte auf dem Balkan und die Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn. 1914 ermordete ein nationalistischer serbischer Student in Sarajevo den habsburgischen Thronfolger und dessen Gattin, kurz darauf brach der 1. Weltkrieg aus. Nach dem Kriegsende wurde 1918 das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen unter König Alexander I. ausgerufen. Konflikte zwischen Kroaten und Serben führten zu nationalistischen Spannungen und zur Ermordung König Alexanders, auf den Peter II. folgte. Im 2. Weltkrieg musste Peter II. nach London fliehen, das Land wurde von Nazi-Deutschland besetzt und kommunistische Gruppierungen unter Führung Josip Broz Titos begannen den Widerstandskampf gegen die Besatzer.
Nach Kriegsende setzte Tito den König ab, gründete die Bundesrepublik Jugoslawien und konnte somit die Einheit des Landes bewahren. Dieser Bund verhinderte allerdings nicht den Ausbruch von Konflikten zwischen den verschiedenen Volksgruppen und dies, obwohl Tito ihnen Autonomiestatus verliehen hatte. Nach seinem Tod 1980 eskalierten diese Konflikte und führten in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Abspaltung und Unabhängigkeit Sloweniens und den Unabhängigkeitskriegen der Republiken Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina, zum Zusammenschluss Serbiens und Montenegros zu einer neuen Föderativen Republik Jugoslawien und zu blutigen Kriegen zwischen der Bevölkerung der jeweiligen Republiken und der in diesen ansässigen serbischen Bevölkerung. Nach drei Amtsperioden in Serbien wurde Slobodan Milosevic 1997 Präsident der neuen Republik. 1998 verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen Jugoslawien und dem Kosovo, wobei es zu Massakern an der kosovarisch-albanischen Bevölkerung kam. 1999 zog Milosevic auf internationalem Druck seine Truppen aus dem Kosovo zurück und Friedenstruppen der NATO nahmen ihren Platz ein.
Aus den Wahlen vom Oktober 2000 ging Vojislav Kostunica siegreich hervor. Milosevic wurde im April 2001 wegen Veruntreuung von Staatsgeldern verhaftet und kurz darauf wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt und dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag überantwortet. Am 5. Juni 2006 erklärte Serbien seine Unabhängigkeit als Nachfolgestaat des Staatenbundes mit Montenegro, nachdem die Bevölkerung Montenegros für die Auflösung desselben votiert hatte.
Wirtschaft
Der rasche Zusammenbruch Jugoslawiens im Jahre 1991 und die darauffolgenden intensiven Kampfhandlungen führten zur Destabilisierung der bundesstaatlichen Grenzen und zur Unterbrechung wichtiger Handelsströme zwischen den Teilrepubliken. Der starke Produktivitätsrückgang in den Betrieben durch den Verlust von Lieferanten und Märkten sowie die Zerstörung von Einrichtungen durch Kampfhandlungen zogen schwere wirtschaftliche Konsequenzen in den Teilrepubliken nach sich.
Die 1992 von der UNO verhängten Wirtschaftssanktionen und die spätere Seeblockade verschlimmerten die Lage zusätzlich. Seit der Aufhebung der Sanktionen im Jahr 1996 widmet sich das Land mit internationaler Hilfe dem Aufbau einer den neuen Gegebenheiten angepassten Wirtschaft und dem Wiederaufbau. Die Inflationsrate im Jahr 2003 belief sich auf 11,4%, die Arbeitslosenrate lag bei 29,9%.
Kultur
Das kulturelle Erbe Serbiens beinhaltet sowohl traditionelle Volksarchitektur des Balkans als auch orthodoxe, mittelalterliche Klöster und Kirchen. In der Malerei des 19. Jahrhunderts erlangten die Werke von Djordje Krstic große Anerkennung, ein Höhepunkt in der Literatur des 20. Jahrhunderts war 1961 die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Ivo Andric.