Länderinformation über die Schweiz
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Schweiz ist landschaftlich zu zwei Dritteln von den Alpen geprägt, der Rest besteht aus Hügelland und Seengebieten. Der höchste Berg des Landes ist die Dufourspitze mit 4634 m Höhe. Zahlreiche Berge weisen auch große Gletscher auf, wie z.B. den Aletschgletscher, mit 24 km Länge der längste Gletscher Europas. Der Nordwesten der Schweiz wird vom Jura durchzogen, einem Gebirge aus Kalkstein, das sich bis auf 1700 m Seehöhe erhebt. Der längste Fluss der Schweiz ist der Rhein, die größten Seen sind der Genfer See, der Bodensee und der Lago Maggiore.
Klima
Die Alpen sorgen in der Schweiz für eine Art Klimascheide. Im Bereich der Berge herrscht gemäßigtes, im Süden des Landes mediterranes Klima. Mit steigender Höhe sinken die Temperaturen in den Bergen, im äußersten Süden sind die Sommer hingegen warm und die Winter mild. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen schwanken dementsprechend. In den Tälern bewegen sie sich bei etwa 800 mm, an einigen Gebirgsflanken im Norden können die Niederschläge bis zu 4000 mm jährlich erreichen.
Fauna/Flora
Die Pflanzenwelt ist je nach Höhenlage sehr unterschiedlich. In den Tälern findet man bis etwa 600-800 m Seehöhe Laub- und Mischwälder, in größeren Höhen kommen vor allem Nadelwälder vor, ab 1700 m gedeiht niedriges Strauchwerk, Flechten und Moose. Im Süden der Schweiz wachsen auch mediterrane Pflanzen wie Mandelbäume, Zypressen und Lorbeerbäume.
Die Tierwelt der Gebirge umfasst Gämsen, Murmeltiere und Steinböcke, aber auch Raubvögel wie z.B. Steinadler. In den Wäldern sind Hirsche, Rehe, Füchse und etliche Vogelarten beheimatet, in den Flüssen tummeln sich häufig Forellen. Im Süden des Landes kommen auch viele Reptilienarten vor.
Politik/Geschichte
Die Besiedlung des Gebiets der heutigen Schweiz begann in der Steinzeit. Etwa ab dem Jahr 1000 vor Christus siedelten sich keltische Stämme in der Region an, wobei besonders die Helvetier im Westen und die Räter im Osten erwähnenswert sind, die um das Jahr 100 vor Christus einwanderten.
Im Jahre 58 vor Christus wurde Helvetien vom Römischen Reich erobert und verblieb bis zum Fall Roms unter dessen Herrschaft. Germanische Stämme, die Helvetien ab der Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus zu besiedeln begonnen hatten, wurden zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert endgültig in der Region sesshaft, die zum Frankenreich und im 9. Jahrhundert zum Karolinger Reich gehörte.
Nach dem Tod Karls des Großen wurde das Gebiet zwischen deutschen Königreichen und Burgund aufgeteilt, 1033 wurde jedoch der burgundische Teil der heutigen Schweiz aus dynastischen Gründen wieder mit dem deutschen Teil vereint.
Bis 1276 genoss Helvetien dank eines kaiserlichen Privilegs eine gewisse Unabhängigkeit. 1276 versuchte der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches, Kaiser Rudolf I. von Habsburg, Feudalrechte in der Schweiz geltend zu machen. Aus diesem Grund schlossen sich die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden 1291 zu Verteidigungszwecken zum "Ewigen Bund" zusammen, dem sich 1315 vier weitere Kantone anschlossen.
Im 15. Jahrhundert kamen weitere zwei hinzu und im Jahr 1474 sagte sich die Schweizerische Eidgenossenschaft vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation endgültig los. Einige Jahrzehnte später, im 16. Jahrhundert, trat ein Großteil der Bevölkerung zum Protestantismus über.
Die politischen und religiösen Konflikte des 17. Jahrhunderts trugen zur Festigung der Neutralität der Schweiz bei, die sich zum wesentlichsten Gut der Eidgenossenschaft entwickelte.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Schweiz von Napoleon besetzt, der die Helvetische Republik und eine neue Verfassung ausrief. 1803 zogen sich die französischen Truppen zurück und eine neue Verfassung wurde erlassen, die eine bundesstaatliche Struktur garantierte.
1815 anerkannte der Wiener Kongress die immerwährende Neutralität der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die bis heute in Kraft ist. Im 1. und 2. Weltkrieg blieb die Schweiz, ungeachtet des Drucks der Deutschen, ihrem Grundsatz treu.
Nach Kriegsende verweigerte die Schweiz unter Berufung auf die Neutralität den Beitritt zu verschiedenen Organisationen, die nach 1945 ins Leben gerufen wurden, wie etwa der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union. Die weltpolitischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts führten auch zu einem Überdenken der Rolle des Landes, das schließlich 2002 den Vereinten Nationen beitrat.
Wirtschaft
Die Schweiz verfügt über eine gut entwickelte verarbeitende Industrie und hochqualifizierte Arbeitskräfte, das Land ist aber fast völlig von Rohstoffimporten abhängig. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Dienstleistungssektor und hier vor allem das Banken- und Versicherungswesen sowie der Tourismus. Im Dienstleistungsbereich sind fast 70% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt und dieser Sektor erwirtschaftet 65% des Bruttoinlandsproduktes. Der Rest arbeitet in der Industrie (26%) und in der Landwirtschaft (4%). Im Jahr 2002 lag die Arbeitslosenrate bei 2,8%, die Inflationsrate bei 0,6%.
Kultur
Die Schweizer Literaturszene hat berühmte Autoren hervorgebracht, darunter Gottfried Keller, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Charles Ferdinand Ramuz und Johanna Spyri, die 1880 die bekannte Kindererzählung "Heidi" verfasste. In der bildenden Kunst haben Schweizer Maler wie Conrad Witz, Arnold Böcklin, Henrich Füssli, Paul Klee und Ferdinand Hodler Berühmtheit erlangt. Auch der Bildhauer Alberto Giacometti und der Architekt Le Corbusier (Charles-Edouard Jeanneret) haben weltweit mit ihren Kunstwerken auf sich aufmerksam gemacht.