Länderinformation über Schweden
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Landschaft Schwedens wurde während der Eiszeit geformt, als sich tiefe Täler und Seen bildeten und das Erscheinungsbild der Landschaft durch die Kraft des Eises verändert wurde. Im Westen liegt das Kjölen-Gebirge mit dem höchsten Gipfel des Landes, dem etwas mehr als 2100 m hohen Kebnekaise.
Im Ost- und Mittelschweden dominieren flache Hochebenen mit unzähligen Seen. Zu den größten Seen zählen der Vänern und Vättern im zentralen Hochland. Im Süden bestimmen weite Ebenen die Landschaft, während die Küsten durch unzählige Meersarme und Inselchen gekennzeichnet sind. Zu den wichtigsten Flüssen des Landes zählen Dalälv, Klarälv und Umeälv.
Klima
Trotz seiner Lage im hohen Norden ist das Klima Schwedens durch den Einfluss des Golfstromes gemäßigt. Im Winter bringen Luftmassen aus dem Osten allerdings oft Kälte ins Land und im Norden Schwedens herrscht ein wesentlich raueres Klima als im Süden.
Der Februar ist mit durchschnittlich unter 0°C der kälteste Monat. Im Sommer reichen die durchschnittlichen Temperaturen von etwa 15°C bis 18°C. Die jährlichen Niederschlagsmengen bewegen sich bei etwa 500 mm. Jenseits des Polarkreises wird es im schwedischen Winter zwei Monate lang nicht hell, im Sommer hingegen geht die Sonne bis zu zwei Monate lang nie unter.
Fauna/Flora
In Nordschweden trifft man auf alpine und arktische Vegetation aus Zwergsträuchern, Flechten und Moosen, während im Hochgebirge gar keine Pflanzen mehr wachsen. In den Niederungen kommen Wälder aus Birken, Weiden, Fichten und Tannen vor, im Süden trifft man vorwiegend Laubbäume wie Eiche und Buche an. Im Norden des Landes sind Rentiere und Elche, aber auch Bären, Luchse, Marder, Rothirsche und Wölfe heimisch. Die große Vogelvielfalt des Landes umfasst auch Wanderfalken, Seidenschwanz, Auerhuhn, Eiderenten, Kleiber und Blaumeisen.
Politik/Geschichte
Vor etwa 14.000 Jahren war das Gebiet des heutigen Schweden von altsteinzeitlichen Jägern bewohnt, die aus Mittel- und Westeuropa zugewandert waren. In der Römerzeit siedelten zwei germanische Völker, die Goten und die Schweden, auf der Halbinsel. Um das 6. Jahrhundert nach Christus wurden die Goten von den Schweden unterworfen, die Schweden einten das Gebiet und gründeten die erste politische Zentralmacht.
Als erster König herrschte aber erst Erik im 10. Jahrhundert über das gesamte Land. Zuvor war das Königreich Schweden in kleine Staaten unterteilt, die weite, als Wikingerfahrten bekannte Seereisen unternahmen und so bis nach Byzanz gelangten, mit dem sie Handel trieben. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts brachten interne Machtkämpfe und Erbfolgeregelungen die dänische Königin Margarete auf den Thron Schwedens und das Land wurde auf Grundlage der Kalmarer Union zusammen mit Norwegen und Dänemark zu einer Verwaltungseinheit.
Nach einem Aufstand drang der dänische König Christian II. im Jahre 1520 auf schwedisches Gebiet vor, wurde jedoch geschlagen, 1521 vom Thron gestürzt und die Kalmarer Union beendet. Ein Jahr später folgte Gustav I. Wasa auf dem schwedischen Thron nach, der das Land zur Erbmonarchie machte. In den folgenden Jahrhunderten konnte Schweden seine Herrschaftsgebiet erweitern und stieg zur wichtigsten Macht der Ostsee auf. Im 18. Jahrhundert wurde Schweden von Russland besiegt womit nicht nur Gebiete an Russland verloren gingen sondern das Land auch seine Vormachtstellung in der Ostsee einbüßte.
Während der napoleonischen Kriege widersetzte sich Schweden Frankreich und wurde von Russland eingenommen. Zur Aussöhnung mit Napoleon wählte das Parlament den französischen Feldmarschall Jean-Baptist Bernadotte zum Thronfolger, der von König Karl XIII. adoptiert wurde. Nach dem Sturz Napoleons erhielt Schweden als Entschädigung Norwegen und 1818 bestieg Bernadotte als Karl XIV. den schwedischen Thron.
1905 erlangte Norwegen die Unabhängigkeit, die in der Folge vom schwedischen Parlament bestätigt wurde. Im 1. und 2. Weltkrieg sowie im Verlaufe des Kalten Krieges blieb Schweden neutral. 1972 bestieg Karl Gustav XVI. den Thron und 1975 wurden die tatsächlichen Machtbefugnisse des Königs per Gesetz annulliert und seine Funktion zu der einer symbolischen Figur für das Land. Die Sozialdemokratische Partei Schwedens, die das Land während eines Großteil des 20. Jahrhunderts regiertee, wurde bei den Wahlen 2002 im Amt bestätigt.
Wirtschaft
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Schweden vornehmlich Agrarland und zählte zu den ärmsten Ländern Europas. Der Reichtum an Wäldern, Eisenerz und schnell fließenden Wasserläufen ermöglichten Schweden die Entwicklung zu einem hoch industrialisierten Staat. Heute verfügt Schweden über eine vielfältige Wirtschaft mit starker Abhängigkeit vom Außenhandel.
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählen unter anderem die Landwirtschaft - deren Erzeugnisse hauptsächlich dem nationalen Konsum dienen -, die Holzwirtschaft, Fischfang, Bergbau, Stahlindustrie, Maschinenbau, Elektroindustrie und Automobilherstellung. 2002 belief sich die Inflationsrate auf 2,4%, die Arbeitslosenrate lag bei 4%.
Kultur
Der schwedische Chemiker und Ingenieur Alfred Nobel entdeckte das Dynamit und verfügte kurz vor seinem Tod testamentarisch die Verwendung seines Vermögens zu Gunsten eines Fonds, aus dem jährlich jene Personen prämiert werden sollten, die für die Menschheit wesentliche Fortschritte erzielt hätten.
Der bekannteste Romanschriftsteller Schwedens des 19. Jahrhunderts ist August Strindberg, die Autorin von Kinderromanen Selma Lagerlöf wurde 1909 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Unzählige Kinder lieben die Bücher von Astrid Lindgren, zu deren bekanntesten Figuren Pippi Langstrumpf gehört. Zu den berühmtesten Vertretern des Landes im Bereich Film zählt der Regisseur Ingmar Bergmann.