Länderinformation über Russland
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
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Kultur
Landschaft
Die Landschaft Russlands ist vorwiegend von Ebenen geprägt, einer der wichtigsten Gebirgszüge ist der Ural, der auch gleichzeitig die Grenze zwischen Europa und Asien markiert. Höchster Gipfel des Landes ist der im südrussischen Kaukasus gelegene Elbrus mit 5.642 m.
Im äußersten Osten Russland sticht besonders Sibirien hervor, das zwar reich an Bodenschätzen aber wegen der unwirtlichen klimatischen Bedingungen nur dünn besiedelt ist. Zu den wichtigsten Flüsse zählen der Dnjepr, der Don und die Wolga, die in das Schwarze Meer und das Kaspische Meer münden.
Klima
Die geographische Lage Russlands und das Fehlen mäßigender Meeresströmungen bedingen ein im allgemeinen raues Klima mit langen Wintern und kurzen, im Norden zudem kühlen Sommern. Die Winter sind lang und kalt, die Sommer kurz und im Norden auch relativ kühl. Hohe Gebirge entlang der Südgrenze von Russland und Zentralasien machen ein Eindringen maritimer, tropischer Luftmassen nahezu unmöglich. Im Winter friert das Nordpolarmeer bis zur Küste zu.
Fauna/Flora
Über zwei Fünftel des russischen Territoriums sind waldbedeckt, der größte Teil davon liegt in Asien. In vielen Regionen prägen weite Steppen das Landschaftsbild. Die Tierwelt in der Tundra im Norden des Landes umfasst Eisbären, Robben und Rentiere. Die sibirischen Gewässer zeichnen sich durch ihren Fischreichtum aus. Auch die Wälder der Taiga im Norden bietet vielen Tieren Lebensraum. In den Laubwäldern leben Wildschweine, Hirsche, Wölfe, Nerze und viele Vogelarten. Die Wälder im Süden des fernöstlichen Russland sind bekannt für die bedrohten Tiger sowie für Leoparden, Bären und Hirsche.
Geschichte/Politik
Das heutige Russland wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. unter anderem von Skythen und Sarmaten besiedelt, ab dem Beginn unserer Zeitrechnung drangen Hunnen, Goten, Magyaren und Awaren in das Gebiet ein. Im Lauf des 9. Jahrhunderts bildeten Slawen und als Waräger bekannte skandinavische Stämme eine Allianz, aus der Rus, der erste russische Staat hervorging. Oleg machte 880 Kiew zur Hauptstadt. 1240 besetzten die Tataren unter der Führung Batu Khans Kiew und andere Städte, die in den kommenden zwei Jahrhunderten unter ihrer Herrschaft blieben.
1380 besiegte Fürst Dimitri die Tataren in der Schlacht am Schnepfenfeld, die Befreiung Russlands begann und wurde von Ivan III. 1480 abgeschlossen. 1547 wurde Ivan IV. der Schreckliche zum ersten Zaren Russlands gekrönt, dessen Herrschaft von Brutalität und Despotismus gekennzeichnet war. 1613 wurde Michael Romanow von der Nationalversammlung zum neuen Zaren aller Reussen gewählt und so der Beginn der 304 Jahre dauernden Herrschaft des Geschlechts der Romanows eingeleitet. Zar Peter der Große brachte die westlicher Kultur ins Land, unter seiner Regentschaft stieg Russland zur europäischen Großmacht auf.
Die absolutistische Herrschaft der Romanows führte ab dem 18. Jahrhundert zum Widerstand intellektueller Kreise, der sich im 19. Jahrhundert auf den Bauernstand ausweitete, es bildeten sich revolutionäre Gruppen, die sogar ein Attentat auf den Zaren verübten. Kriegsverluste und Hunger im 1. Weltkrieg zwangen Zar Nikolaus II. zum Thronverzicht.
Im November 1917 übernahmen Mitglieder der Kommunistischen Partei unter der Führung Wladimir Lenins im Zuge der Oktoberrevolution die Macht im Land und gründeten die erste sozialistische Republik. 1922, nach dem Sieg über Feinde im In- und Ausland, wurde offiziell die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ausgerufen. 1941, nach Beginn des 2. Weltkrieges, fielen deutsche Truppen in Russland ein, konnten aber von der Roten Armee zurückgedrängt werden.
Nach dem Krieg übernahmen Kommunisten in den von der roten Armee besetzten Ländern die Macht und erklärten sie zu Sozialistischen Republiken. 1956 begann Nikita Chruschtschow mit der politischen Dezentralisierung, die 1964 mit seiner Absetzung durch Leonid Breschnew endete, der dieser Entwicklung gegensteuerte. Zwischen Mitte der 50er Jahre und Mitte der 80er Jahre herrschte der kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR. Er endete, als im März 1985 Michael Gorbatschow zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei gewählt wurde.
In den folgenden Jahren führte Gorbatschow ein umfangreiches Reformprogramm durch, mit dem er erfolglos versuchte, die Auflösung der Union zu verhindern. 1991 riefen Russland, Weißrussland und die Ukraine die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten aus. Weitere acht Republiken schlossen sich an, Litauen, Lettland und Estland erklärten ihre Unabhängigkeit, die Sowjetunion war Geschichte. Wenig später trat Gorbatschow zurück, im Kampf um die Macht konnte sich Boris Jeltsin durchsetzen. Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin seinem Nachfolger im Präsidentenamt.
Wirtschaft
Wie in den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken wurde auch in Russland die Wirtschaft von der Auflösung der UdSSR stark getroffen. Die Gründe für die Wirtschaftskrise liegen in der Zerstörung traditioneller Handelsverbindungen, in der schleppenden Durchführung von Wirtschaftsreformen sowie Verzögerungen bei der Einführung der westlichen Marktwirtschaft. Im Jahr 2002 belief sich die Inflationsrate auf 15%, die Arbeitslosenrate lag bei 7,1%.
Kultur
Das goldene Zeitalter der russischen Kunst fällt ins 19. Jahrhundert als Theater, Ballett, sinfonische Musik und Oper ihre Blütezeit erlebten. Zu den bedeutendsten Künstlern des Landes zählen die Schriftsteller Puschkin, Dostojewski, Tschechow und Tolstoi sowie die weltberühmten russischen Komponisten Mussorgski, Tschaikowski und Strawinsky.
Russischen Filmregisseuren wie Sergej Eisenstein wurde im 20. Jahrhundert weltweite Anerkennung zuteil. Russland ist zudem berühmt für die Entwürfe von Fabergé und Kunstwerke aus Porzellan und Silber.