Länderinformation über die Niederlande
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Niederlande bestehen fast zur Gänze aus einer riesigen Ebene, wobei im Norden und Nordwesten des Landes 38% der Fläche sogar unterhalb des Meeresspiegels liegen. Das Land wird von zahlreichen Wasserstrassen, Deichen und Windmühlen sowie von Dünen - einer natürlichen Barriere - geprägt, mit deren Hilfe es möglich ist, das Land zu entwässern und ein Fünftel der Landesfläche hinzuzugewinnen.
Der Osten und Süden des Landes liegen durchschnittlich 50 bis 100 m über dem Meeresspiegel, die Landschaft ist leicht hügelig. Der tiefste Punkt der Niederlande ist der Prins Alexanderpolder mit sieben Metern unter dem Meeresspiegel, der höchste Punkt ist der Vaalserberg mit 321 m. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Rhein, Maas und Schelde.
Klima
Durch die Nähe zur Nordsee ist das Klima in den Niederlanden stark maritim geprägt. Charakteristisch sind relativ kühle Sommer und milde Winter. Die Temperaturen fallen im Winter, wenn überhaupt, nur wenig unter den Gefrierpunkt. Niederschlag fällt zu allen Jahreszeiten, durchschnittlich etwa 700 bis 800 mm, der März ist üblicherweise der trockenste Monat im Jahr.
Fauna/Flora
Die Landschaft wurde in den Niederlanden stark von Menschenhand beeinflusst. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung zieht eine große Belastung des Bodens und Grundwassers mit Düngemittel nach sich. Auffällig sind riesige Felder auf denen u. a. Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Begonien und Lilien für den Export gezüchtet werden.
Birkenwälder bedecken nur mehr 8% des Landes und die Zahl der dort lebenden Wildtiere wie Dam- und Rotwild, Dachse und Eulen geht immer stärker zurück. Nur einzelne Moore, Heideflächen und Dünen an der Küste, wo verschiedene Vogelarten leben, konnten in ihrem ursprünglichen Zustand bewahrt werden.
Politik/Geschichte
Ursprünglich von Friesen und Kelten besiedelt, wurde das Gebiet der heutigen Niederlande von den Römern erobert. Nach der Schwächung des Römischen Reiches um das Jahr 300 nach Christus, ließen sich andere germanische Stämme in der Region nieder, die schließlich im 7. Jahrhundert ins Frankenreich und im 9. Jahrhundert ins Karolingerreich eingegliedert wurde.
Nach dem Tod Karl des Großen wurde sie Bestandteil Lotharingiens und Mitte des 10. Jahrhunderts kam ein Teil davon zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert wandelten sich die Küstenstädte zu mächtigen Handelszentren, die Verteidigung wurde ausgebaut und das Entwässerungssystem verbessert, wodurch dem Meer Land abgetrotzt werden konnte.
Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Niederlande Teil des Fürstentums Burgund und kam Ende des Jahrhunderts in Besitz des Hauses Habsburg. Karl V. trat Spanien und die Niederlande an seinen Sohn Philipp II. ab, der seine Besitzungen tyrannisch regierte und so Unabhängigkeitsbestrebungen der Holländer weckte.
Der Unabhängigkeitskrieg, der zur Trennung der Provinzen des Nordens (Utrecht) und des Südens (Flandern) führte, wütete bis 1648, als Spanien endlich die holländische Souveränität anerkannte. Im 17. Jahrhundert führten die Niederlande die ersten Entdeckungsreisen durch, gründete Handelsniederlassungen in Amerika, Afrika und dem südlichen Asien und legten so den Grundstein zu ihrem Reichtum.
Im 18. Jahrhundert wurde Holland durch Kriege mit Frankreich und England sowie interne Konflikte geschwächt. Napoleon konnte das Land erobern und machte es zum Königreich Holland um es 1810 dem Kaiserreich Frankreich anzugliedern. 1815, nach dem Sturz Napoleons, stellte der Wiener Kongress die Unabhängigkeit Hollands wieder her und vereinte die nördlichen und südlichen Provinzen zum Königreich der Niederlande, doch 1830 spalteten sich die südlichen Provinzen unter dem Namen Belgien ab.
Die liberalen Strömungen des 19. Jahrhunderts beeinflussten die Innenpolitik der Niederlande und 1848, nach der liberalen Revolution, wurde jene Verfassung erlassen, die heute die politische Grundlage der holländischen Demokratie darstellt.
Im 1. Weltkrieg wahrten die Niederlande ihre Neutralität, im 2. Weltkrieg besetzten deutsche Truppen das Land, die erst 1945 von den Alliierten vertrieben werden konnten. In den folgenden Jahrzehnten gaben die Niederlande ihre Neutralität auf und bildeten gemeinsam mit Luxemburg und Belgien das Wirtschaftsbündnis Benelux, die Kolonien in Asien und Amerika erlangten ihre Unabhängigkeit und verschiedene Regierungskoalitionen wechselten einander ab. Königin Beatrix ist seit Königin Wilhelmina bereits die dritte weibliche Herrscherin in Folge. Nach den allgemeinen Wahlen von Mai 2002 wurde Jan Peter Balkenende zum Premierminister ernannt.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft, in der lediglich 4% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt sind, wird intensiv betrieben und ist exportorientiert, Fleisch, Gemüse und Milchprodukte zählen zu den wichtigsten Erzeugnissen. Der Fischfang ist ein traditioneller Wirtschaftszweig, dem auch heute noch große Bedeutung zukommt, auch wenn die Fischbestände auf Grund der Verschmutzung der Meere und Überfischung zurückgegangen sind.
23% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Industrie zu deren wichtigsten Zweigen die Herstellung von elektronischen Geräten, chemischen Produkten und die Erdöl- und Erdgasverarbeitung gehören. Wichtigster Sektor ist der Dienstleistungsbereich in dem 73% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt sind. Die Arbeitslosenrate belief sich im Jahre 2002 auf 2,7%, die Inflationsrate lag bei 3,9%.
Kultur
Im 17. Jahrhundert erlangte das kulturelle Leben der Niederlande internationale Berühmtheit. Meister wie Rembrandt, Vermeer und Frans Hals wurden weltbekannt und in den folgenden Jahrhunderten setzten Maler wie van Gogh, Mondrian und Karel Appel diese Tradition fort.