Länderinformation über Luxemburg
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Luxemburg kann in zwei geographische Großräume gegliedert werden: Das Ösling, ein bewaldetes Hochplateau mit tief eingeschnittenen Tälern im Norden, wo sich auch die höchste Erhebung des Landes, der Buurgplaatz mit rund 550 Metern Höhe befindet sowie das Bon Pays oder Gutland, eine Ebene im Zentrum und Süden Luxemburgs mit den fruchtbarsten Böden und der am stärksten entwickelten Industrie. Die meisten Flüsse Luxemburgs fließen in die Sauer, die im Osten in die Mosel mündet.
Klima
Luxemburg ist durch gemäßigtes Klima mit kühlen Sommern und milden Wintern gekennzeichnet. Obwohl die Gipfel der Ardennen im Norden Luxemburg vor den strengen Winden der Nordsee schützen, können die Winter in den nördlichen Landesteilen mitunter recht hart sein. Die Durchschnittstemperaturen bewegen sich in der Hauptstadt Luxemburg im Januar zwischen -1 und 2 C°, im Juli zwischen 13 und 23 C°.
Fauna/Flora
Rund ein Drittel des Landes ist mit natürlichen Wäldern aus Buchen, Eichen, Ahorn, Maulbeerfeigenbäumen, Eschen, Kirschbäumen und Hainbuchen bedeckt. Die Tierwelt entspricht jener der übrigen mitteleuropäischen Länder. In den Seen und Flüssen Luxemburgs tummeln sich Forellen, Hechte, Zander, Aale, Karpfen und viele andere Fischarten. Seit 1961 besteht an der Grenze zu Deutschland ein Nationalpark, ein weiterer soll an der belgischen Grenze errichtet werden.
Politik/Geschichte
Das Gebiet des heutigen Luxemburg wurde von Friesen und Kelten besiedelt und geriet in der Folge unter römische Herrschaft. Nach der Schwächung des römischen Imperiums im 3. Jahrhundert n. Chr. siedelten sich weitere germanische Völker in der Region an, die im 8. Jahrhundert Bestandteil des Frankenreiches und im 9. Jahrhundert Teil des Karolingerreiches wurde. Nach dem Tod Karls des Großen fiel Luxemburg an Lotharingien (Lothringen) und Mitte des 10. Jahrhunderts wurde ein Teil des Gebiets dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation angegliedert.
Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Luxemburg als Teil der Niederlande dem Herzogtum Burgund zugewiesen und gelang schlussendlich Ende des 15. Jahrhunderts unter die Herrschaft des Hauses Habsburg. Zwischen 1579 und 1795 war Luxemburg abwechselnd von Spanien und Österreich beherrscht und wurde schließlich von Napoleon besetzt und vom französischen Kaiserreich annektiert.
Nach der Niederlage Napoleons erlangte Luxemburg 1815 auf dem Wiener Kongress den Status eines Großherzogtums, das dem holländischen König Wilhelm von Oranien übergeben und von diesem dem Königreich der Niederlande einverleibt wurde. 1830 unterstützte Luxemburg die Unabhängigkeitsbestrebungen Belgiens, dem im Friedensvertrag von 1839 der westliche Teil Luxemburgs abgetreten wurde.
Der östliche Teil wurde zwar als unabhängig deklariert, verblieb aber bei den Niederlanden und wurde bis 1867, als er die tatsächliche Unabhängigkeit als neutraler Staat erlangte, autonom verwaltet. 1914, bei Ausbruch des 1. Weltkrieges, ignorierte Deutschland die Neutralität des Landes und besetzte Luxemburg, das 1919 von den Alliierten befreit werden konnte. 1921 unterzeichnete Luxemburg mit Belgien einen Vertrag zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Im 2. Weltkrieg wurde Luxemburg 1940 neuerlich von Deutschland besetzt, Großherzogin Charlotte bildete in London eine Exilregierung und wurde damit zur Symbolfigur der Widerstandsbewegung.
1944 wurde die deutschen Truppen von den Alliierten vertrieben und kurz darauf die zivile Kontrolle über das Land wieder hergestellt. In den folgenden Jahrzehnten gründete Luxemburg zusammen mit den Niederlanden und Belgien die Wirtschaftunion Benelux (1948), gab seine Neutralität zu Gunsten eines NATO-Beitritt (1949) auf und förderte den europäischen Integrationsprozess.
1964 dankte Großherzogin Charlotte zu Gunsten ihres Sohnes Jean ab, der seinerseits im Oktober 200 den Thron für seinen Sohn und derzeitigen Großherzog von Luxemburg, Henri, frei machte. Die Innenpolitik des Landes kennzeichnet sich seit 1945 durch Konsens, Koalitionsregierungen und lange Mandatszeiten. 1995 übernahm Jean-Claude Juncker das Amt des Ministerpräsidenten.
Wirtschaft
Eisen- und Erzvorkommen ermöglichten Ende des 19. Jahrhunderts die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie. Die Härte der Stahlkrise von 1970 wurde durch den Finanzsektor abgeschwächt, zusätzlich erlebten chemische Industrie, Textilerzeugung, Kunststoffindustrie, verarbeitende Industrie, Lebensmittelerzeugung und Tourismus einen Aufschwung.
Der Dienstleistungsbereich trägt mit etwa 75% zum Bruttonationalprodukt bei, während Viehzucht und Ackerbau nur 1% erwirtschaften. Die Wirtschaft Luxemburgs ist in starkem Maße exportorientiert und von ausländischen Arbeitskräften abhängig. Im Jahr 2002 lag die Inflationsrate bei 2,1%, die Arbeitslosenrate erreichte 2,9%.
Kultur
Kulturell ist Luxemburg sowohl von französischen als auch von deutschen Einflüssen geprägt, was in allen Bereichen des Lebens seinen Niederschlag findet. Zu den berühmtesten Luxemburgern zählen der expressionistische Maler Joseph Kutter, der Pionier der amerikanischen Photographie und gebürtige Luxemburger Edward Steichen, Roger Mandersheid, anerkannter Schriftsteller der Gegenwart, der oft auch Bücher in Lëtzebuergesch herausgibt sowie die für den europäischen Einigungsprozess so wichtigen Politiker Robert Schumann, den Gründer der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl sowie der ehemaligen Präsident der Europäischen Kommission in Brüssel, Jacques Santer.