Länderinformation über Kroatien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/ Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Kroatien erstreckt sich bogenförmig von der pannonischen Ebenenlandschaft Slawoniens, über das hügelige Zentralkroatien bis zur Halbinsel Istrien und der zerklüfteten Adriaküste. Der südlichste Teil der kroatischen Küste ist vom Rest des Landes durch eine Grenze zu Bosnien-Herzegowina abgetrennt. Die Küste des Landes ist 1778 km bzw. - unter Einschluss der Inseln - 5790 km lang. Dem Festland sind 1185 Inseln vorgelagert, 66 davon sind bewohnt.
Klima
Das Klima ist entlang der Küste mediterran mit heißen und trockenen Sommern und milden und feuchten Wintermonaten. Die Küstenregion ist zudem durch Gebirgszüge geschützt, die kalte Nordwinde fernhalten. Im Landesinneren hingegen herrscht kontinentales Klima vor. In Zagreb betragen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen im Juli 27°C, im Januar kann es bis 2°C abkühlen.
Fauna/Flora
Kroatien besitzt sehr schöne Nationalparks. Der Park Brijuni nahe Pula ist reich an alten Eichenwäldern, der Nationalpark Risnjak in den Bergen beheimatet Luchse, während im Paklenica-Nationalpark verschiedenste Insekten-, Reptilien- und Vogelarten leben, darunter auch der bedrohte Gänsegeier. Geier, Bären, Wölfe und Rotwild findet man schließlich im Plitvice-Nationalpark.
Geschichte/ Politik
Die ursprünglich aus einer Region der heutigen Ukraine stammenden Kroaten siedelten sich im 6. Jahrhundert nach Christus in den ehemals römischen Provinzen Dalmatien und Pannonien an, befreiten sich im 7. Jahrhundert von der Herrschaft der Awaren und traten zum Christentum über.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Pannonien Teil des Frankenreiches, Dalmatien Teil des Byzantinischen Reiches. Um 925 erlangten beide Fürstentümer ihre Unabhängigkeit und gründeten gemeinsam das Königreich Kroatien. Im 11. Jahrhundert führten interne Machtkämpfe zum Niedergang und zur Aufteilung Kroatiens, das in den folgenden Jahrhunderten unter wechselnder Herrschaft des Byzantinischen Reiches, des Osmanischen Reiches, Ungarns und Venedigs stand und 1848 schließlich unter österreichische Herrschaft geriet.
Durch die Gründung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurden Kroatien und Slawonien neuerlich Bestandteil Ungarns, Dalmatien verblieb in österreichischer Hand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kämpften kroatische Nationalisten für die Unabhängigkeit des Landes, 1915 wurde zusammen mit Serben und Slowenen das Jugoslawische Komitee gegründet.
Nach dem Ende des Habsburgerreiches 1918 wurde Kroatien Teil des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen unter Alexander I. Die folgenden Jahre kennzeichneten sich durch die Autonomiebestrebungen Kroatiens, das die Bildung eines jugoslawischen Staatenbundes forderte. 1928 wurde der Anführer der kroatischen Opposition ermordet, 1934 fand König Alexander I. ein gewaltsames Ende.
Interne Konflikte erleichterten Deutschland und Italien im 2. Weltkrieg die Besetzung des Landes und die Einsetzung einer Marionettenregierung. Unter dem Kroaten Josip Broz Tito begann ein Partisanenkampf, der 1944 von Erfolg gekrönt war. Nach Kriegsende wurde Kroatien Bestandteil der Bundesrepublik Jugoslawien unter Führung Titos.
Nach dem Tod Titos im Jahre 1980 konnte eine jährliche Rotation des Präsidentenamtes zwischen den verschiedenen Teilrepubliken ein Ansteigen der Spannungen zwischen Kroatien und der serbisch dominierten jugoslawischen Regierung nicht verhindern. 1990 wurde Franjo Tudjman zum Präsidenten der Teilrepublik Kroatien gewählt und im Juni 1991 erklärte Kroatien seine Unabhängigkeit von der Bundesrepublik Jugoslawien, die Krajina (eine serbische Enklave in Kroatien) ihrerseits erklärte sich von Kroatien unabhängig.
Die Spannungen zwischen Serben, Kroaten und Bosniern entluden sich in einem Krieg, in dem Tausende Menschen getötet wurden und Millionen flüchten mussten. 1994 unterzeichnete Kroatien einen Friedensvertrag mit Bosnien und am 19. Januar 1994 ein bilaterales Abkommen mit Serbien, das die Wiederherstellung der Verkehrs- und Kommunikationsverbindungen zwischen den beiden Republiken vorsah.
Im Mai 1995 brachen neuerlich Kämpfe aus, als kroatische Einheiten die Enklave Westslawonien von Serbien zurückeroberten. Im August 1995 besetzte Kroatien die Krajina und vertrieb die serbische Bevölkerung. Im März 1996 unterzeichneten Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina den Friedensvertrag von Dayton.
1997 wurde Tudjman neuerlich zum Präsidenten gewählt, verstarb aber 2 Jahre später nach langer Krankheit. Im zweiten Wahlgang konnte sich im Januar 2000 Stipe Mesi? von der Volkspartei (HNS) bei den Präsidentschaftswahlen durchsetzen.
Wirtschaft
Kroatien war eine der wohlhabendsten der sechs ehemaligen Teilrepubliken der Bundesrepublik Jugoslawien, durch den Krieg erlitt das Land aber große wirtschaftliche Einbußen, die vor allem durch Kriegsschäden an Brücken, Fabriken, Stromleitungen, Gebäuden, die große Zahl an Flüchtlingen und unterbrochene Wirtschaftsbeziehungen verursacht wurden.
Nach dem Krieg war die Regierung bei einigen Reformvorhaben, besonders bei Maßnahmen makroökonomischer Stabilisierung und der Normalisierung der Beziehungen zu Geldgebern, erfolgreich. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft mit 10,1% Gesamtanteil, die Industrie mit 36,4% und der Dienstleistungssektor mit 53,5%. Im Dienstleistungssektor sind mehr als 45% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt. Im Jahr 2002 belief sich die Inflationsrate auf 2,2%, die Arbeitslosenrate lag bei 25,9%
Kultur
Der Bildhauer Ivan Mestrovic ist einer der bedeutendsten Künstler Kroatiens, seine Werke sind in verschiedenen Museen des Landes ausgestellt. Mestrovic ist auch Architekt zahlreiche Gebäude, wie z.B. des Historischen Museums in Zagreb. Ein wichtiger Schriftsteller Kroatiens ist Miroslav Krleza, historisch bedeutsam ist der aus dem 16. Jahrhundert stammende Dramaturg Marin Drzic.
Kroatien verfügt auch über eine lebendige Musikszene, besonders Volksmusik spielt ein bedeutende Rolle. Bei Festen wird der "Kolo" getanzt, ein slawischer Rundtanz, der von Mandolinen- und Geigenmusik auch unter Verwendung der kroatischen "Tambura" begleitet wird. Einflüsse aus Italien findet man in der romantischen Musik der Gitarren- und Akkordeonensembles Dalmatiens wieder.