Länderinformation über Italien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Italien gliedert sich in drei Naturräume: Gebirge, Ebenen und Küsten. Die beiden wichtigsten Gebirgsketten des Landes sind die Alpen im Norden mit dem höchsten Gipfel Italiens, dem Monte Bianco mit 4.807 m und die Apenninen, die sich von Norden nach Süden erstrecken. Zwischen diesen beiden Gebirgen dehnt sich von Ost nach West die Poebene aus, die fruchtbarste Region des Landes, in der sich auch Gardasee, Comer See und Lago Maggiore befinden.
Die adriatische Küste rund um Venedig hat zahlreiche Lagunen, während der Küstenabschnitt der Campagna Romana flach und sumpfig ist und die Westküste von Golfen und Buchten geprägt wird. In Italien liegen drei aktive Vulkane, der Vesuv nahe Neapel, der Ätna auf Sizilien und der Stromboli auf den Liparischen Inseln (auch Äolische Inseln genannt). Wichtigster Fluss Italiens ist der Po mit mehr als 600 km Länge.
Klima
Das Klima ist auf Grund der großen Nord-Süd-Erstreckung Italiens und des stark gegliederten Reliefs äußerst vielfältig und reicht vom alpinen Klima der höheren Lagen der Alpen bis hin zum mediterranen Klima entlang der Küsten des Ligurischen Meeres und der südlichen Landesteile. In den Alpen sind die Winter lang und hart, schon Mitte September kann es zu ersten Schneefällen kommen. Italiens nördliche Ebenen sind durch kühle Winter und heiße Sommer gekennzeichnet.
In den Küstenregionen Italiens herrscht dagegen mediterranes Klima, die Sommer sind heiß und trocken, die Winter mild und feucht. Die Winde des Schirokko beeinflussen das Klima der Regionen südlich von Rom, was zu einigen drückend heißen Wochen im Sommer führt.
Fauna/Flora
Ein Großteil der ursprünglichen Wälder Italiens fiel Rodungen zum Opfer, in den Bergen findet man aber noch geschlossene Waldgebiete aus Zypressen, Eichen, Fichten und Tannen. In den Alpen leben Murmeltiere, Steinböcke und Gämsen, vereinzelt finden auch Braunbären, Luchse, Hermeline und Schneehasen Lebensraum. Geier, Bussarde, Falken und Milane sind dominierende Vogelarten in den Bergregionen. An Reptilien gibt es zahlreiche Eidechsen- und Schlangenarten, unter diesen auch giftige Vipern, in einigen Gebieten leben auch Skorpione.
Politik/Geschichte
Das Gebiet des heutigen Italien wurde ab dem 13. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Zu den wichtigsten Völkern, die sich im Laufe der Jahrhunderte in diesem Gebiet niederließen, zählen die Etrusker, die in der Region vom 10. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. dominierten und danach an Rom angegliedert wurden. Ursprünglich war Rom eine Monarchie, der Kampf der Bevölkerung um mehr Rechte führte aber im Jahr 510 v. Chr. zur Vertreibung des Königs und zur Ausrufung der Ersten Römischen Republik. Die folgenden Jahrhunderte kennzeichneten sich durch die Ausweitung des Einflussgebietes Roms auf Europa, Afrika und Kleinasien sowie durch interne Machtkämpfe, die in der Ermordung Julius' Caesars im Jahr 44 v. Chr. gipfelten.
Die Konflikte endeten mit der Gründung des Römischen Kaiserreiches und der Krönung Octavians zum Kaiser, unter dessen Herrschaft Rom ein goldenes Zeitalter erlebte. Als Folge der Angriffe von Barbarenstämmen wurde das Gebiet im Jahre 364 n. Chr. in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich geteilt. Das Weströmische Reich zerfiel im Jahr 476 nach der Invasion germanischer Völker, das Oströmische Reich entwickelte sich zum Byzantinischen Reich weiter.
Nach unzähligen Kämpfen mit den Invasoren, gewannen schließlich die Langobarden die Oberhand und gründeten um 572 ein Königreich, das Mitte des 8. Jahrhunderts durch Pippin den Jüngeren in das Frankenreich eingegliedert wurde. Sein Sohn, Karl der Große, wurde 800 zum Kaiser von Rom gekrönt. Nach seinem Tod eroberten Sarazenen italienisches Territorium und bewahrten ihre Vormachtstellung bis zur Rückeroberung durch den deutschen König Otto I. im 10. Jahrhundert.
Die folgenden Jahrhunderte kennzeichneten sich durch den Aufstieg von Stadtstaaten, die vom Heiligen Römischen Reich unabhängig waren und die dank des florierenden Handels großen Reichtum besaßen. Dieser Reichtum ermöglichte zusammen mit der Bildung zentraler Macht in jeder dieser Städte eine kulturelle Hochblüte im 14. und 15. Jahrhundert, die in der Renaissance ihren Höhepunkt erreichte.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war Italien von Spanien, Frankreich und Österreich beherrscht und 1810 wurde die gesamte Halbinsel Bestandteil des französischen Kaiserreiches. 1815, nach der Niederlage Napoleons, erhielt Österreich durch den Wiener Kongress seine alten Besitzungen zurück und in den folgenden Jahrzehnten bildete sich unter Garibaldi, Cavour und Mazzini eine italienische Unabhängigkeitsbewegung heraus. Im März 1861 wurde nach langen Kämpfen das Königreich Italien ausgerufen und die Vereinigung mit der Eingliederung Roms im Jahr 1871 abgeschlossen.
Das zunächst neutrale Italien sah sich 1914 zum Eintritt in den 1. Weltkrieg gezwungen, erzielte jedoch nicht die erhofften Gebietsgewinne. Die Nachkriegsjahre waren von großer Frustration und unzähligen Konflikten bestimmt, was den Aufstieg des Faschisten Benito Mussolini und dessen Machtübernahme ermöglichte. Im 2. Weltkrieg schloss er ein Bündnis mit Hitler-Deutschland, nach dem Sieg der Alliierten in Italien wurde Mussolini aber abgesetzt und später ermordet.
Nach Kriegsende wurde nach einem Referendum die Monarchie abgeschafft und die Republik ausgerufen. Seither waren Regierungen fast aller politischer Strömungen an der Macht. Die Wahlen vom Juni 2001 brachten eine Koalitionsregierung der Mitte-Rechts-Parteien unter Premierminister Silvio Berlusconi.
Wirtschaft
Vor dem 2. Weltkrieg war Italien ein Agrarland, entwickelte sich aber seither zu einer Industrienation mit starker Abhängigkeit von Energieimporten. Seit 1992 sieht sich der traditionelle Einfluss der Politik auf die Wirtschaft durch ein Privatisierungsprogramm im Rahmen der Sparpolitik verringert. Haupterwerbszweige sind der Maschinenbau, die Erzeugung von Textilien und Tourismus. 2002 lag die Inflationsrate bei 2,7%, die Arbeitslosenrate belief sich auf 9,1%.
Kultur
Von der Antike bis zur heutigen Zeit spielte Italien eine dominierende Rolle in Kunst und Kultur. Die herausragendsten Beiträge italienischer Kunst finden sich in den Bereichen Skulptur, Architektur, Malerei, Literatur und Musik. Die Werke von bildenden Künstlern wie Giotto, Fra Angelico, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Raffael, Tizian und Amedeo Modigliani, Komponisten wie Vivaldi, Donizetti, Puccini, Rossini und Verdi sowie von Schriftstellern wie Dante, Boccaccio und Umberto Ecco genießen weltweite Anerkennung.