Länderinformation über Frankreich
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/ Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Frankreich ist landschaftlich durch mehrere Gebirgsketten und eine weitläufige Hügellandschaft geprägt. Zu den wichtigsten Gebirgszügen zählen die Ardennen im Norden, die Vogesen im Osten, das Armorikanische Massiv im Nordwesten, das Zentralmassiv im Landesinneren, das Juragebirge und die Alpen im Südosten sowie die Pyrenäen im Süden. In den Alpen befindet sich der höchste Berg des Landes, der Mont Blanc mit 4.807 m. Die Massive umschließen die größte geologische Einheit des Landes, das Pariser Becken. Diese Beckenlandschaft wird von den Flüssen Garonne, Seine und Loire bewässert. Der längster Fluss Frankreichs ist der Loire.
Klima
Abgesehen von den Gebirgsregionen und dem Nordosten Frankreichs ist das Land durch vorwiegend gemäßigtes Klima mit milden Wintern gekennzeichnet. Der nachhaltige Einfluss des Atlantik mit feuchtem Wetter, oft sehr starken Westwinden und häufigen Niederschlägen prägt den Nordwesten Frankreichs. Im Nordosten des Landes herrscht kontinentales Klima mit relativ heißen Sommern und kalten Wintern vor. Die Küstenebenen im Süden sind von mediterranem Klima geprägt, der südliche Teil des Landes wird oft vom "Mistral", einem kalten, trockenen Wind, der durchs Rhone-Tal bläst, heimgesucht.
Fauna/Flora
Die unterschiedlichen Landschaften und klimatischen Bedingungen Frankreichs sind die Grundlage einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Etwa 28% der Landesfläche sind von Wäldern bedeckt, zu den häufigsten Baumarten zählen unter anderem Kastanie, Buche, Eiche, Korkeiche, Tanne, Kiefer, Oliven- und Orangenbäume. Viele Tierarten, darunter der Pyrenäensteinbock, der Tyrrhenische Rothirsch, der Braunbär, der Wolf und der Otter sind vom Aussterben bedroht. Einige Arten wie Gämse, Alpensteinbock, Biber, Storch und Geier sind dank Wiedereinbürgerungsprogrammen der Nationalparks noch anzutreffen.
Geschichte/ Politik
Frankreich wurde ab dem Jahr 2000 v. Chr. von Kelten besiedelt, im Jahr 125 v. Chr. begannen die Römer mit der Eroberung des als Gallien bekannten Gebietes, das bis zur Rückeroberung durch den ersten Merowinger-König Chlodwig im 5. Jahrhundert n. Chr. unter römischer Herrschaft blieb.
Dynastische Konflikte zwischen den Nachkommen Karls des Großen führten im 9. Jahrhundert zu Unterzeichnung des Vertrages von Verdun (843), der Frankreich mehr oder weniger in den bis heute geltenden Grenzen entstehen ließ. Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. erreichte der Absolutismus in Frankreich seinen Höhepunkt, der kulturelle Einfluss Frankreichs gelangte zur Hochblüte.
Die Französische Revolution von 1789 beendete den Absolutismus und mit der Erklärung der Menschenrechte am 27. Juli 1789 und der Ausrufung der I. Republik im August 1789 brach ein neues Zeitalter an. 1799 kam Napoleon Bonaparte durch einen Staatsstreich an die Macht, er krönte sich 1804 zum Kaiser. Seine Herrschaft endete mit der Niederlage bei Waterloo 1815.
Die wechselvolle Geschichte Frankreichs wurde danach von den Revolutionen von 1830, 1848 und 1871 (Pariser Kommune) und wechselnden Staatsformen (Restauration, Juli-Monarchie, II. Republik, Zweites Kaiserreich) geprägt. Die III. Republik währte von 1870 bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Im 1. Weltkrieg gelang es Frankreich, die im Deutsch-Französischen Krieg (1870-71) eingebüßten Gebiete Elsass und Lothringen wiederzuerlangen. Im 2. Weltkrieg wurde Frankreich von deutschen Truppen besetzt und konnte erst 1944 von den Besatzern befreit werden. Im Oktober 1946 wurde die Verfassung der IV. Republik ratifiziert.
Nach dem 2. Weltkrieg begann die Kolonialmacht Frankreichs zu schwinden, 1954 musste Frankreich nach der Niederlage bei Dien Bien Phu Indochina (Vietnam, Kambodscha und Laos) aufgeben. 1958 trug der Aufstand der in Algerien lebenden Franzosen gegen den militärischen Rückzug aus der Kolonie zum Ende der IV. Republik bei, die 1958 verabschiedete Verfassung der V. Republik stärkte die Machtbefugnisse des neuen französischen Präsidenten, General Charles de Gaulle, beträchtlich.
Algerien erlangte 1962 als eine der letzten Kolonien die Unabhängigkeit. Im Mai 1968 lösten Studentenproteste und Generalstreiks eine der schwersten sozialen Krisen der V. Republik aus, de Gaulle zog sich 1969 nach der Niederlage bei einem von ihm initiierten Referendum endgültig aus der Politik zurück. Georges Pompidou wurde zu seinem Nachfolger gewählt, ihm folgten Alain Poher, Valéry Giscard d'Estaing und François Mitterrand. Im Mai 1995 wurde Jacques Chirac zum Präsidenten gewählt und 2002 in seinem Amt bestätigt.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft spielt in Frankreich eine größere Rolle als in den Volkswirtschaften der meisten übrigen Industrienationen. Ein großer Anteil der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion wird durch die Viehzucht erwirtschaftet. 4% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, 25% in der Industrie und 71% im Dienstleistungssektor. In der Herstellung von Wein zählt Frankreich weltweit zu den führenden Ländern.
Die wichtigsten Anbaugebiete befinden sich in Burgund, in der Champagne, den Rhone- und Loiretälern und in der Region um Bordeaux. Weiters ist Frankreich unter den weltweit größten Produzenten von Eisenerz und Bauxit zu finden. Die Arbeitslosenrate belief sich im Jahre 2002 auf 8,9%, die Inflationsrate lag bei 1,7%.
Kultur
Zu frühesten Ausformungen von Kunst in Frankreich zählen die Höhlenmalereien von Lascaux. Durch die Festigung der Monarchie ab dem 16. Jahrhundert wurden allen Kunstformen bedeutende Impulse verliehen. In der Literatur der 17. Jahrhunderts stechen besonders Molière und Racine hervor. Das ausgehende 18. Jahrhundert ist die Geburtsstunde der Aufklärung, einer humanistischen Strömung, die Autoren wie Voltaire und Rousseau beeinflusste.
Im 19. Jahrhundert waren Musik, Literatur und Malerei von stark realistischen Zügen gekennzeichnet, Hauptvertreter sind Maurice Ravel, Emile Zola und Claude Monet. Auch das 20. Jahrhundert war künstlerisch von großer Bedeutung und brachte den Film als neue Kunstgattung. Zu den wichtigsten Künstlern dieser Zeit zählen die Schriftsteller Albert Camus und Jean-Paul Sartre, die Sänger Edith Piaff und Yves Montand sowie der Regisseur François Truffaut.