Länderinformation über Deutschland
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
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Kultur
Landschaft
Deutschland teilt sich in drei landschaftliche Großräume: die Norddeutsche Tiefebene, die Mittelgebirge im Landesinneren und die Hochgebirgsgebiete Süddeutschlands. Im Südwesten Deutschlands liegt der Schwarzwald und das Bayrische Plateau, das auch die höchste Erhebung des Landes, die Zugspitze mit 2.962 m, beherbergt. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind Elbe, Oder, Rhein und Donau.
Klima
Deutschland weist gemäßigtes Klima auf, wobei die Klimabedingungen im Norden des Landes aufgrund der niedrigen Seehöhe und der Einflüsse des Meeres milder sind als in den höher gelegenen Gebieten im Zentrum und im Süden. Die Sommer sind warm mit einer durchschnittlichen Temperatur von 18°C, die Winter sind hingegen ziemlich kalt mit einem Temperaturmittel von 0°C und Schneefällen in den Bergen.
Fauna/Flora
Etwa ein Drittel des Landes ist waldbedeckt, zwei Drittel davon bestehen aus Nadelbäumen. Der Bayrische Wald im Südosten des Landes ist der größte Bergwald Europas. Im Südwesten sind vor allem die Weinanbaugebiete längs der Ufer der Mosel, des Rhein und des Main erwähnenswert.
Die Wälder bieten verschiedenen Tierarten wie Hirsch, Wiesel, Wildschwein, Dachs, Wolf, einigen Reptilienarten und zahlreichen Zugvögeln Lebensraum. Im Süßwasser leben Karpfen, Wels und Forelle während im Meer Kabeljau und Hering vorherrschen.
Geschichte/Politik
Die erste Besiedelung des heutigen Deutschland erfolgte im Paläolithikum wobei hier besonders der Heidelberg-Mensch und die Neandertaler von Bedeutung sind. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich im Zuge von Wanderungsbewegungen verschiedene indo-europäische Völker in dem Gebiet an und wurden schließlich von den Kelten unterworfen, die ihrerseits um das 2. Jahrhundert vor Christus unter die Herrschaft der Germanen kamen. Ihr Vordringen nach Süden brachte sie in Kontakt zum Römischen Reich, das zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert durch den Einfall barbarischer Völker niederging.
Die Invasion der Franken führte zur endgültigen Zerstörung des Römischen Reiches und Frankenkönig Chlodwig gründete ein Reich, das Gallien und den Süden Deutschlands einschloss. Das Frankenreich dehnte sich aus und wurde im 9. Jahrhundert durch Karl den Großen zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Nach seinem Tod wurde es unter seinen Enkeln aufgeteilt und so entstand unter Ludwig das erste eigentliche deutsche Reich. Bis 1438 erfolgte die Wahl des deutschen Kaisers durch sieben Kurfürsten, 1438 wurde Albrecht von Österreich zum Kaiser gewählt und die Kaiserwürde verblieb ab diesem Zeitpunkt und bis zum Ende des Reiches 1806 als erbliche Würde im Hause Habsburg.
Das 18. Jahrhundert war vom Aufstieg Preußens und seiner Rivalität zu Österreich geprägt, die zu mehreren bewaffneten Konflikten führte. Der Sieg Napoleons über Preußen setzte dem Heiligen Römischen Reich ein Ende und nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo (1815) wurde der Deutsche Bund bestehend aus 39 Staaten unter der Führung des österreichischen Kanzlers Klemens von Metternich gegründet.
Die liberale Revolution von 1848 brachte den ersten Versuch zur Gründung eines vereinten deutschen Staates, der jedoch an internen Konflikten scheiterte, und sogar einen Krieg mit Österreich auslöste. 1867 wurde eine neuer Bund ohne Österreich unter der Führung des preußischen Königs Wilhelm I. und seines Kanzlers Otto von Bismarck gegründet.
Durch die geschickte Politik Bismarcks gelang die Vereinigung aller deutschen Staaten unter Wilhelm I. Die Feindschaft Deutschlands zu Frankreich, England, Russland und Serbien gipfelte 1914 im Ausbruch des 1. Weltkrieges, den es 1918 verlor. Der deutsche Kaiser musste abdanken und die Regierungsgeschäfte einer Übergangsregierung übertragen. Das folgende Jahrzehnt kennzeichnete sich durch große politische, soziale und wirtschaftliche Instabilität, die zum Aufstieg der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands und zur Ernennung Adolf Hitlers zum deutschen Kanzler im Jahr 1933 führte.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus, dem Millionen Menschen, darunter mehr als sechs Millionen Juden, zum Opfer fielen. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland bedingungslos und wenig später, am 5. Juni, teilten die alliierten Truppen das Land in vier Zonen.
Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet und im Oktober desselben Jahres die Deutsche Demokratische Republik, mit deren Gründung die Teilung Deutschlands besiegelt wurde. In den folgenden 40 Jahren wurde versucht, die beiden Länder einander anzunähern, was auch teilweise gelang, bis schließlich am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte. 1999 wurde Johannes Rau zum deutschen Präsidenten gewählt und im Oktober 2002 Gerhard Schröder im Amt des deutschen Kanzlers bestätigt.
Wirtschaft
Deutschlands Volkswirtschaft ist die drittstärkste der Welt, jedoch ist die Arbeitslosigkeit mit 10,5% im Jahre 2001, bedingt durch strukturelle Probleme im Gefolge der Wiedervereinigung, hoch. Die Landwirtschaft trägt mit rund 1% zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt rund 3% der erwerbstätigen Bevölkerung. Nahezu 33 % der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Industrie und etwa 64% im Dienstleistungssektor.
Zu den wichtigsten Industriesektoren zählen die Eisen- und Stahlerzeugung, die Herstellung von Kraftfahrzeugen, der Maschinenbau, die chemische und Elektro-Industrie und der Schiffsbau. Im Jahr 2002 belief sich die Inflationsrate auf 1,6%, die Arbeitslosenrate lag bei 9,8%.
Kultur
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war Dichter, Dramaturg, Maler, Wissenschaftler und Philosoph. Sein herausragendstes Werk ist das meisterhafte epische Theaterstück "Faust". Zu den berühmten deutschen Komponisten zählen Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner.
Deutschland brachte auch außergewöhnliche bildende Künstler hervor. Die besten Beispiele dafür sind die gotischen Skulpturen Peter Vischers, Albrecht Dürers Porträtkunst der Renaissance und die Barockarchitektur Balthasar Neumanns.