Länderinformation über Dänemark
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Dänemark ist mit durchschnittlich 35 Metern Seehöhe ein überwiegend flaches Land. Der Yding Skovhøj im Osten Dänemarks ist mit 173 m die höchste Erhebung des Landes. Dänemark besteht aus dem von der Halbinsel Jütland gebildeten Festland einerseits und mehr als 500 Inseln andererseits. Moränen aus der letzten Eiszeit prägen die Landschaft und teilen das Festland in den von Sand und Dünen beherrschten Westen und den etwas höher gelegenen Osten mit Fjorden und fruchtbareren Böden. Auf manchen Inseln findet man auch Kreideablagerungen, die steile Klippen bilden.
Klima
Dänemarks Klima ist überwiegend ozeanisch geprägt, die Meeresströmung des Golfes von Mexiko reicht bis an Dänemarks Küsten und führt warmes Wasser mit sich, wodurch es zu großen jahreszeitlichen Klimaunterschieden kommt. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Sommer bei ca. 20°C, im Winter bei 0°C und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge erreicht etwa 600 mm.
Fauna/Flora
Durch den Einfluss des Menschen sind nur noch etwa 10% der natürlichen Bewaldung Dänemarks erhalten. In diesen Wäldern, die vorwiegend aus Nadelbäumen, Buchen, Eichen und Eschen bestehen, leben auch noch einige Waldtiere, wie Rehe, Rotwild, Füchse, Hasen und Eichhörnchen. Diese Wälder wurden von der Regierung zu Naturschutzgebieten erklärt. Dänemark ist ein Vogelparadies, 300 verschiedene Arten konnten bislang beobachtet werden. Die Gewässer um Dänemark sind sehr fischreich, die Verschmutzung des Wassers führte aber zu einem Rückgang der Fischbestände.
Geschichte/Politik
Die ersten Bewohner des heutigen Dänemark siedelten sich in der Steinzeit auf der Halbinsel Jütland an, wo sie in den folgenden Jahrhunderten eine blühenden Kultur entwickelten. Zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert nach Christus wanderten germanische Stämme aus Skandinavien ein und bildeten, archäologischen Funden zufolge, einen zentralisierten Staat.
Um das 10. Jahrhundert vereinte König Harald Dänemark und gründete ein stabiles katholisches Königreich, dessen Herrschaftsgebiet sich im 11. Jahrhundert ausdehnte, so dass Knut II. schließlich über England, Dänemark und Norwegen herrschte. Nach dem Tod König Christopher II. im 14. Jahrhundert, verlor das Reich an Stärke und Norwegen und England spalteten sich ab. In den folgenden zwei Jahrhunderten weitete Dänemark seine Grenzen nach Osten aus und entwickelte sich zu einem reichen Land.
Ende des 14. Jahrhunderts gründete Königin Margarete I. die Kalmarer Union in der Dänemark, Norwegen und Schweden sowie Island und die Färöer Inseln vereint waren. Die Abspaltung Schwedens von dieser Union im 16. Jahrhundert führte zu einer Reihe von internen und externen Konflikten, die in der Einführung der Luthertums als Staatsreligion und kriegerischen Auseinandersetzungen mit Norwegen mündeten.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg zu Beginn des 17. Jahrhunderts führte Dänemark mehrere Kriege gegen Schweden, die mit einer dramatischen Niederlage Dänemarks und dem Verlust der Herrschaftsgebiete auf der skandinavischen Halbinsel endeten. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts verstärkte sich im Gefolge der Napoleonischen Kriege und der daraus resultierenden Krise die Forderung der Bevölkerung nach einer Verfassung, die 1849, nach der liberalen Revolution in Europa, erlassen wurde.
Im 1. Weltkrieg blieb Dänemark neutral. Trotz eines Nichtangriffs-Paktes mit Deutschland wurde Dänemark kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges von deutschen Truppen besetzt. 1944 erlangte Island die Unabhängigkeit und nach Kriegsende gewährte die neu konstituierte liberale Regierung 1948 den Färöer Inseln die Autonomie. Nach dem Tod Frederik IX. im Jahr 1972 bestieg Margarete II. den Thron, in der Regierung wechselten einander nach 1973 verschiedene Regierungskoalitionen ab.
Wirtschaft
Dänemark ist wirtschaftlich sehr erfolgreich und die Bevölkerung genießt einen hohen Lebensstandard. Von der erwerbstätigen Bevölkerung Dänemarks waren im Jahr 2000 etwa 79% im Dienstleistungssektor beschäftigt, 17% in der Industrie und 4% in der Landwirtschaft.
Dänemark verfügt nach wie vor über eine äußerst produktive Landwirtschaft und ist der weltweit größte Erzeuger von Schweinefleischprodukten. Die vorwiegend angebauten Getreidesorten sind Gerste, Hafer, Weizen und Roggen. Dänemark verfügt über eine bedeutende Fischfangflotte, deren Fanggründe vor allem in der Nordsee liegen. Die wichtigsten Industriezweige des Landes sind die Lebensmittel- und metallverarbeitende Industrie, Maschinenproduktion für die Schiffahrt, Bekleidungsindustrie, Möbelherstellung und Herstellung chemischer Produkte. In der Nordsee werden außerdem Erdöl- und Erdgas gefördert. Im Jahr 2002 lag die Inflationsrate bei 2,4%, die Arbeitslosigkeit erreichte 5,7%.
Kultur
Die Literatur ist ein bedeutender Bestandteil der dänischen Kultur. Weltweit bekannt wurden Ludvig Holberg mit seinen Dramen und Gedichten sowie Hans Christian Andersen, der mit seinen Märchen Klassiker der Kinderliteratur schuf. Die Balladendichtung ist ein weiteres wichtiges Merkmal dänischer Kultur. Sie diente vorwiegend der Begleitung zum Tanz, zu dem mit Violine und später auch mit dem Akkordeon aufgespielt wurde.
Dänemark ist auch für seine Keramik- und Porzellanprodukte, sowie für die Herstellung von Möbeln bekannt. In Kopenhagen zeigt eine ständige Ausstellung Produkte aller in diesem Bereich tätiger Künstler des Landes.