SOS-Kinderdorf Quy Nhon

SOS-Kinderdorf ist seit den späten 1960er Jahren in Vietnam und seit 2011 in Quy Nhon tätig. Aufgrund der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage in der Provinz traten die lokalen Behörden mit der Bitte um Unterstützung für gefährdete Kinder an uns heran. Quy Nhon ist eins unserer jüngsten Programme in Vietnam

Der Kampf ums Überleben in prekären Verhältnissen

 
Vergnügte Kinder lassen Luftballons fliegen und Drachen steigen (Foto: SOS-Archiv)

Quy Nhon ist die Hauptstadt der Küstenprovinz Binh Dinh in Zentralvietnam. Derzeit hat Quy Nhon geschätzte 284 000 Einwohner. Aufgrund der Zuwanderung wird mit einem weiteren Bevölkerungswachstum gerechnet.
In der Vergangenheit waren die meisten Bewohner der Provinz in der Land- und Forstwirtschaft, dem Fischfang und der Zucht von Meeresfrüchten tätig. In jüngster Zeit haben der Dienstleistungssektor - vor allem die Tourismusbranche -, die Verarbeitungsindustrie sowie die Möbelherstellung zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Zahlreiche Menschen, vor allem Bauern, Fischer und Tagelöhner, die in den Städten unsichere Gelegenheitsjobs verrichten, können sich und ihre Familien nicht ausreichend versorgen. In den entlegenen Gebirgsregionen der Provinz leben überwiegend ethnische Minderheiten. Ihre Kinder wachsen in prekären Verhältnissen auf. Die Säuglingssterblichkeit ist höher als in anderen Teilen der Bevölkerung, und nur wenige haben Zugang zu medizinischer Versorgung. Mittlerweile sind einige Regierungsprogramme zur Verbesserung der Lebensumstände sowie dem Schutz und der Förderung der Kultur der ethnischen Minderheiten ins Leben gerufen worden.
Aber auch in den Tiefebenen der Provinz leben zahlreiche gefährdete Kinder. Die Lebensgrundlage der Menschen wird häufig durch Naturkatstrophen, Wirbelstürme und Überflutungen zerstört. Familien mit niedrigem Einkommen ohne ausreichende finanzielle Ressourcen leiden am meisten unter den Folgen der Katastrophen, da sie meist keine Mittel für den Wiederaufbau haben. Frauengeführte Haushalte haben es besonders schwer - Frauen finden seltener eine Arbeit als Männer, vor allem wenn sie Kinder und kein Geld für eine Tagesbetreuung haben.

Die Zuwanderer, die auf der Suche nach einem besseren Leben vom Land in die Städte ziehen, sind häufig nicht behördlich gemeldet. Ohne amtliche Papiere haben sie jedoch keinen Anspruch auf öffentliche Leistungen und können nicht einmal einen Stromanschluss beantragen. Auch der Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung ist begrenzt und häufig unerschwinglich. Aufgrund dieser schwierigen Lebensumstände haben zahlreiche Kinder die elterliche Fürsorge verloren. Noch viele mehr sind vom Verlust ihrer Familien bedroht. Schätzungen zufolge verlieren jedes Jahr etwa 5000 Kinder die elterliche Fürsorge.
 

Ein liebevolles Zuhause für Kinder ohne elterliche Fürsorge

Trotz einiger Bemühungen der Regierung sind immer noch zahlreiche Kinder in der Provinz auf Unterstützung angewiesen, damit ihre Grundversorgung gesichert ist. Im Jahr 2008 trat der Präsident des Volkskomitees der Provinzregierung von Binh Dinh mit der Bitte an uns heran, ein SOS-Kinderdorf mit angeschlossenen Einrichtungen zu errichten. Sein Ersuchen wurde von der vietnamesischen Regierung ausdrücklich unterstützt. Nach der Durchführung einer Machbarkeitsstudie wurde der Bau des SOS-Kinderdorfs Quy Nhon beschlossen. Das Dorf liegt in einem dicht besiedelten Wohngebiet etwa 5 km vom Stadtzentrum entfernt. Im Umkreis von wenigen Kilometern findet man eine Grundschule, mehrere Sekundarschulen und einen Markt. Die Angebote der familiennahen Betreuung und der Kindertagesstätte verbessern die Lebensumstände zahlreicher gefährdeter Kinder aus der Region.
 

Unsere Arbeit in Quy Nhon

Spielende Kinder im SOS-Kindergarten (Foto: SOS-Archiv)

Bis zu 140 Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in Quy Nhon in 14 SOS-Familien mit ihren Geschwistern bei einer SOS-Mutter ein liebevolles Zuhause. Für jedes Kind wird gemeinsam mit der SOS-Mutter und dem Kind selbst ein „persönlicher Entwicklungsplan“ ausgearbeitet. Die Kinder besuchen die örtlichen Schulen zusammen mit den Kindern aus der Nachbarschaft und sind dadurch gut in ihre Umgebung integriert. Nach der Schule können sie an einer Reihe von kulturellen, künstlerischen und sportlichen Veranstaltungen teilnehmen.

Bis zu 190 Kleinkinder aus dem Kinderdorf und der Nachbarschaft werden zusammen im SOS-Kindergarten von qualifizierten Fachkräften betreut. Das Angebot der Tagesbetreuung wird besonders von erwerbstätigen Eltern geschätzt - sie wissen ihre Kinder in professioneller Obhut, während sie ihren Lebensunterhalt verdienen







 



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