SOS-Kinderdorf Hai Phong

SOS-Kinderdorf ist seit den späten 1960er Jahren in Vietnam und seit 1996 auch in Hai Phong tätig. Unsere Organisation ist in der Region sehr aktiv. Wir bieten gefährdeten Kindern und Jugendlichen ein liebevolles Zuhause und Zugang zu Bildung.

Zahlreiche Familien können sich nicht ausreichend versorgen


Mädchen mit ihrem kleinen Bruder im SOS-Kinderdorf (Foto: B. Neeleman)
Hai Phong liegt etwa 100 km östlich von Hanoi und zählt zu den größten Städten Vietnams. Aufgrund der Nähe zu Hanoi und seiner Lage direkt am Meer ist Hai Phong ein wichtiger Handelshafen an der Küste der Nördlichen Zentralregion.

Obwohl Hai Phong ein deutliches Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hat, ist der Wohlstand zunehmend ungleich verteilt. Zahlreiche Bewohner der Region leben in Armut. In der Vergangenheit waren die meisten Küstenbewohner der Nördlichen Zentralregion in der Landwirtschaft (60 Prozent) und im Dienstleistungssektor (15 Prozent) beschäftigt. In jüngster Zeit bieten haben auch die Industrie, die Baubranche und der Handel an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen.

Immer mehr Menschen ziehen aus den ländlichen Regionen Vietnams in die Städte, um nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu suchen. Im Jahr 2000 lebten geschätzte 18 Millionen Vietnamesen in den Städten des Landes. Es wird erwartet, dass ihre Zahl bis 2020 auf 46 Millionen ansteigen wird. Hai Phong bildet hier keine Ausnahme. Wie auch in vielen anderen vietnamesischen Städten ist die Infrastruktur durch das Bevölkerungswachstum völlig überlastet. Die meisten Zuwanderer leben in behelfsmäßigen Behausungen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen oder einer Stromversorgung. In Hai Phong leben zahlreiche arme Familien auf maroden Kähnen in den verschmutzten Gewässern der Stadt.

Die Bewohner der Elendsviertel müssen jeden Tag ums Überleben kämpfen. Die Erwachsenen arbeiten häufig auf dem informellen Sektor und verrichten ungelernte, schlechtbezahlte und unsichere Tätigkeiten. Einer regionalen Studie zufolge müssen ca. 75 Prozent aller Haushalte jeden Monat einen Kredit aufnehmen, um sich mit dem Nötigsten versorgen zu können.
Eltern können häufig die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder nicht ausreichend erfüllen. Aufgrund der wirtschaftlichen Not ihrer Familien gehen zahlreiche Kinder nicht zur Schule. Schätzungen zufolge haben fünf Prozent aller Kinder nie eine Schule besucht, und 20 Prozent haben lediglich die Grundschule absolviert. Viele Kinder müssen Hausarbeiten verrichten oder auf der Straße betteln und Kleinwaren verkaufen.

Unterstützung für gefährdete Kinder und Jugendliche

Das SOS-Kinderdorf Hai Phong liegt im Zentrum der Stadt. In unmittelbarer Nähe findet man einen Markt und ein Krankenhaus. Angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Not in der Region ist die Arbeit unserer Organisation von größter Bedeutung. Das Angebot von Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche hat die Lebensumstände zahlreicher Menschen in der Umgebung verbessert.

Unsere Arbeit in Hai Phong


Spielende Kinder im SOS-Kindergarten (Foto: B. Neeleman)
Bis zu 140 Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 14 SOS-Familien bei einer SOS-Mutter ein liebevolles Zuhause.

Etwa 180 Kleinkinder aus dem Kinderdorf und der Nachbarschaft werden zusammen im SOS-Kindergarten von qualifizierten Fachkräften betreut. Das Angebot der Tagesbetreuung wird besonders von erwerbstätigen Eltern geschätzt - sie wissen ihre Kinder in professioneller Obhut, während sie ihren Lebensunterhalt verdienen.

Ältere Kinder besuchen die SOS-Hermann-Gmeiner-Schule, in der über 1100 SchülerInnen in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet werden. In der Schulkantine erhalten die Kinder ein Mittagessen, damit sie wenigstens einmal am Tag eine nahrhafte Mahlzeit zu sich nehmen. Das Lehrpersonal der Schule versucht nach Kräften, den Kindern eine bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen. Bei Bedarf erhalten Kinder in einzelnen Fächern Nachhilfeunterricht.
Im SOS-Jugendprogramm werden junge Menschen von qualifizierten Fachkräften begleitet und unterstützt, während sie ein Studium oder eine Berufsausbildung absolvieren. Die jungen Erwachsenen werden ermutigt, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen.



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