Länderinformation über Usbekistan
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Usbekistans Topographie ist von Ebenen geprägt. Gegen Osten, Norden und Nordosten erheben sich Gebirge, deren höchster Gipfel auf 4643 Metern liegt. Die Landschaft gliedert sich in zwei unterschiedliche Großräume: die Kysylkum-Wüste im Nordwesten und eine etwas kleinere Region im Südosten mit fruchtbaren Böden, die sich bis zu den Tien-Shan-Bergen erstrecken. An Usbekistans Nordwestgrenze liegt der Aralsee. Durch Usbekistan fließen die beiden größten Flüsse Zentralasiens, der Amudarja und der Syrdarja.
Klima
Usbekistans Klima ist durch starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie zwischen Berg- und Wüstengebieten geprägt. Nur in höheren Lagen fallen nennenswerte Niederschlagsmengen und dies vor allem in den Zeiträumen zwischen März und April sowie Oktober und November.
Fauna/Flora
Sowjetische Fachleute versuchten in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch sehr leistungsfähige Bewässerungssysteme die Baumwollproduktion Usbekistans zu vervielfachen.
Durch das Anzapfen der in den Aralsee mündenden Flüsse büßte dieser 75% seines Volumens und 50% seiner Flächenausdehnung ein, was sich sowohl auf die Tierwelt des Sees also auch auf die natürlichen klimatischen Bedingungen auswirkte.
Politik/Geschichte
Erste staatsähnliche Gebilde entstanden in Usbekistan um das 10. Jahrhundert vor Christus. Zwischen dem 6. Jahrhundert vor Christus und dem 6. Jahrhundert nach Christus wurde das Gebiet nacheinander vom Persischen Reich, Alexander dem Großen, griechisch-bactrianischen Königreichen und schließlich von den Weißen Hunnen erobert.
Im 6. Jahrhundert nach Christus besiegten nomadische Turkvölker die Hunnen und verleibten das Gebiet ihrem Reich ein. Im 8. Jahrhundert eroberten die Araber das Land und verbreiteten rasch den Islam.
Im 13. Jahrhundert errangen die Mongolen unter der Führung Dschingis Khans die Herrschaft über Usbekistan, verwüsteten das Land und teilten es nach seinem Tod unter seinen drei Söhnen in die drei Königreiche Coresma, Maverannajr und Fergana.
Im 14. Jahrhundert begann der Verfall des Mongolenreiches, interne Machtkämpfe zwischen den einzelnen Stämmen brachen aus. Stammesführer Tamerlan war siegreich, übernahm die Herrschaft über Maverannajr und konnte das Reich sogar noch vergrößern. Im 15. Jahrhundert vereinten sich die nomadisch lebenden Usbeken, fielen zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Maverannajr ein und gaben ihm seinen heutigen Namen.
In den folgenden Jahrhunderten verlor das usbekische Reich an Stärke und zerfiel in kleine Fürstentümer, die Khanate von Chiva, Buchara und Kokand. Diese Stadtstaaten verstanden es zunächst, der russischen Expansionspolitik zu trotzen, wurden jedoch schließlich im 19. Jahrhundert von russischen Truppen erobert.
Die Versuche politischer Anführer, nach der Oktoberrevolution in Usbekistan eine unabhängige Republik europäischen Gepräges zu errichten, scheiterten.
1918 wurde auf usbekischem Gebiet die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkistan und 1929 die Volksrepublik Chiva und Buchara gegründet.
Ab 1924 bildeten diese vereint die Sozialistische Sowjetrepublik Usbekistan. In den folgenden Jahren kam es zu einer Reihe von Grenzanpassungen, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg andauerten. Usbekistan erklärte im Juni 1990 als erste zentralasiatische Republik die Hoheit nationaler Gesetze über jene der sowjetischen Zentralregierung.
Usbekistan wurde schließlich vollständig unabhängig und trat am 21. Dezember 1991 mit zehn weiteren ehemaligen Sowjetrepubliken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten bei. Der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Usbekistans, Islam Karimow, wurde im Februar 1992 zum Präsidenten gewählt und im Jahre 2000 in seinem Amt bestätigt. Die letzten Jahre waren von politischer Instabilität gekennzeichnet, in Andischan kam es 2005 zu schweren Unruhen mit zahlreichen Toten.
Wirtschaft
Im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Usbekistans sah sich das Land mit dem Niedergang seiner Wirtschaft konfrontiert, da russische Unterstützung ausblieb. Usbekistans Wirtschaft beruht vor allem auf der Erzeugung und dem Export von Baumwolle. Usbekistan ist der viertgrößte Baumwollproduzent weltweit und weltgrößter Exporteur von Baumwolle. Zudem werden Seide und Felle von Karakullämmern exportiert.
Etwa 45% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, 20% im Industriesektor und 35% im Dienstleistungssektor. Die extreme Abhängigkeit von Baumwolle führt dazu, dass Schwankungen der Weltmarktpreise sich unmittelbar auf das Wirtschaftswachstum auswirken und Usbekistan außerdem Nahrungsmittel importieren muss.
In den vergangenen Jahren hat die Regierung ein Programm zur schrittweisen Liberalisierung der Wirtschaft eingeführt und sich verpflichtet, staatliche Betriebe von nicht strategischer Bedeutung zu privatisieren und den Finanzsektor zu rationalisieren, um ausländische Investoren anzulocken. Im Jahr 2003 belief sich die Inflationsrate auf 0,5% die Arbeitslosenrate lag bei 10%.
Kultur
Die Städte Chiva, Samarkand und Buchara, letztere wurde zum Weltkulturerbe erklärt, sind reich an herrlichen islamischen Bauwerken. Die Mehrzahl der monumentalen Moscheen, Minarette, Mausoleen und Koranschulen entstand im 14. Jahrhundert während der Herrschaft Tamerlans.
Unter den traditionellen religiösen Kunstformen stechen die Kalligraphie (mit Arabesken vermischte islamische Schriftzeichen), sowie Schnitzereien an Türen und Wänden hervor. Usbekische Musik ist jener des Nahen Ostens ähnlich und kennzeichnet sich durch komplizierte Rhythmik und Metrik, die melodische Klanggebilde entstehen lassen.