Länderinformation über Taiwan
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Taiwan wird von Norden nach Süden durch ein zentrales Gebirgsmassiv durchschnitten, das an der Ostküste jäh aufsteigt und gegen Westen hin sanft zu einer Ebene abfällt. Höchste Erhebung des Landes ist der Yu Shan mit 3.997 Metern. Auf Taiwan gibt es mehrere Flüsse, von ihnen ist jedoch nur der Tanshui schiffbar.
Klima
In Taiwan herrscht tropisches, durch den Monsun beeinflusstes Klima mit heißen, feuchten Sommern und kurzen, milden Wintern. Zwischen Juli und September bringen Taifune vom Südchinesischen Meeres starke Regenfälle. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beläuft sich in den Ebenen auf über 2.000 mm, mit zunehmender Seehöhe steigt dieser Wert an. In Taipeh erreichen die Durchschnittstemperaturen im Februar zwischen 12 und 18 C°, im Juli zwischen 24 und 34 C°.
Fauna/Flora
Auf Taiwan wachsen tropische Wälder bis auf 2000 Meter Seehöhe. In größeren Höhen bestehen die Wälder vornehmlich aus Zypressen, früher waren auch Kampferbäume weit verbreitet. Die Insel ist Lebensraum zahlreicher endemischer Tierarten, darunter beispielsweise Formosa-Kragenbär, Formosa-Sikahirsch und Taiwan-Forelle.
Politik/Geschichte
Taiwan war ursprünglich Siedlungsgebiet von Völkern malaiischer Abstammung, ab dem 7. Jahrhundert kamen chinesische Einwanderer aus Fukien und Kwangtung ins Land. 1590 erreichten portugiesische Entdecker die Insel und gaben ihr den Namen "Formosa" (die Schöne). 1624 gründeten die Holländer ständige Niederlassungen im Süden der Insel und beherrschten Taiwan bis 1661, als der chinesische Pirat Koxinga die Insel einnahm und die Holländer vertrieb.
1683 wurde Taiwan Bestandteil des Chinesischen Kaiserreiches, 1895, kurz nach Ende des ersten Chinesisch-Japanischen Krieges, ging es an Japan. Im Zweiten Weltkrieg war Taiwan Ziel heftiger Bombardements der Amerikaner und wurde nach Kriegsende wieder an China übergeben.
1949, nach dem Sieg der Kommunisten, nahm die nationalchinesische Regierung Chiang Kai-sheks ihren Sitz auf der Insel und sagte sich von China los. Die Bemühungen Chinas die Insel zurückzuerlangen wurden von den USA zunichte gemacht, welche sie nicht nur militärisch verteidigten, sondern in den folgenden Jahrzehnten auch die nationalchinesische Armee ausbildeten.
Nach dem Tod Chiang Kai-sheks im Jahr 1975 übernahm sein Sohn Chiang Ching-kuo zunächst das Amt des Premierministers und 1978 jenes des Präsidenten, in dem ihm nach seinem Ableben im Jahr 1988 Lee Teng-hui nachfolgte. Ein Jahr später fanden zum ersten Mal allgemeine Wahlen statt, an denen auch die Oppositionsparteien teilnahmen. Die regierende Kuomintang erreichte 71% der Stimmen, was als Votum gegen eine Wiedervereinigung mit China interpretiert wurde.
Im April 1991 erklärte die Regierung den Ausnahmezustand, der seit Besetzung der Insel durch Truppen Chiang Kai-sheks herrschte, für beendet. Im März 1996 fanden die ersten Präsidentenwahlen in Direktwahl statt, Lee wurde im Amt bestätigt.
Im Juli 1999 erklärte Lee die Politik des "Vereinten China" für beendet, die über lange Jahre den Frieden zwischen den beiden Ländern garantiert hatte. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Beziehungen zwischen China und Taiwan wie jene zwischen zwei Staaten definiert.
Der für die Unabhängigkeit einstehende Kandidat der Demokratischen Fortschrittspartei gewann die Präsidentenwahlen im März 2000 und beendete damit eine mehr als 50 Jahre dauernde Regierungszeit der Nationalchinesen. In den vergangenen Jahren kam es zu einer Annäherung zwischen China und Taiwan; dies bezeugen sowohl die Aufnahme von direkten Handelsbeziehungen als auch die Schaffung von direkten Verkehrsverbindungen zwischen beiden Ländern.
Wirtschaft
Die gegenwärtige Wirtschaftspolitik Taiwans nahm 1953 mit der Einführung von Mehrjahresplänen ihren Anfang, welche die Entwicklung und Steigerung der Industrieproduktion und -exporte zum Ziel hatten.
Die Kombination aus staatlich gelenkter Wirtschaft mit hochgradig wettbewerbsfähigen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Marktwirtschaft, ließ Taiwan zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Region werden.
Zu den wichtigsten Exportprodukten zählen Elektrogeräte, Maschinenbauerzeugnisse und Bekleidung. 8% der Bevölkerung Taiwans arbeiten in der Landwirtschaft, 37% in der Industrie und 55% im Dienstleistungssektor. Die Arbeitslosenrate belief sich im Jahr 2003 auf 5,3%, die Inflationsrate lag bei 0,1%.
Kultur
Die kulturelle Tradition Taiwans ist der chinesischen sehr ähnlich. Die chinesische Oper und die mit ihr verwandte taiwanesische Oper sind wesentlicher Bestandteil der Landeskultur. Im 19. Jahrhundert brachten chinesische Einwanderer das Puppenspiel auf die Insel, das mit der Zeit eine eigenständige Entwicklung nahm.
Die drei Hauptformen sind das populäre Marionettentheater, das Puppentheater und das Schattenspiel. In Taiwan wird großer Wert auf Bildung gelegt, das Schulsystem ist verpflichtend und gratis. Auch der Gesundheit und Langlebigkeit wird große Bedeutung beigemessen, weshalb viele Taiwanesen "Tai Chi Chuan" (Schattenboxen) als Sport und Kunstform ausüben.