SOS-Kinderdorf Aleppo

Seit fünf Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien, der bereits 300.00 bis 425.000 Menschenleben forderte. Mehr als 11,4 Millionen Menschen sind auf der Flucht, sie fliehen innerhalb des eigenen Landes oder ins Ausland. Die Stadt Aleppo ist hart umkämpft und zählt momentan zu den gefährlichsten Städten der Welt.

Die Familien in Aleppo kämpfen tagtäglich um ihre Sicherheit

Eine Mutter füttert ihre Kinder in der Nähe von Aleppo, wo bis Oktober 2016 von SOS-Kinderdorf täglich heiße Mahlzeiten und Zugang zu medizinischer Betreuung gewährleistet wurden (Foto: A. Pamuk). 

Vor Beginn des Krieges war Aleppo die bevölkerungsreichste Stadt und zählte rund 5,9 Millionen Einwohner. Derzeit leben 4 Millionen Menschen im Gebiet.

Seit Beginn des Konflikts gibt es nahezu täglich Berichte über Kampfhandlungen, Bombenanschläge, Tote und Verletzte. Die Lage ist verheerend und Aleppo ist nach jahrelangen Kämpfen zerstört.

Die Familien in Aleppo kämpfen tagtäglich um ihre Sicherheit und darum, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Preise für grundlegende Güter sind stark angestiegen. Für die Familien ist es zunehmend schwieriger, Lebensmittel, Treibstoff und sauberes Trinkwasser zu bekommen.

Zahlreiche Gesundheitseinrichtungen wurden zerstört. Es fehlt an medizinischen Zentren, medizinischer Ausrüstung, Personal und Medikamenten.

Anstrengungen, um die gesamte Gemeinschaft zu unterstützen 

Das zweite syrische SOS-Kinderdorf wurde im Jahr 1998 in Khan El Assal nahe Aleppo eröffnet.

Bis 2012 betreute das SOS-Kinderdorf Aleppo Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben.  Im Jahr 2012 mussten die Familien aus dem SOS-Kinderdorf Aleppo aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage evakuiert. Die Kinder wurden im SOS-Kinderdorf Qodsaya (Damaskus) untergebracht. Bis 2016 lebten sie dort in Sicherheit.

Im Herbst 2016 mussten alle Familien aus dem SOS-Kinderdorf Qodsaya aufgrund der zunehmenden Kämpfe evakuiert werden. Die Kinder und das Personal blieben unverletzt und wurden in ein vorrübergehendes Dorf an einen sicheren Ort evakuiert. Nachdem sich die Lage einige Wochen später wieder beruhigt hatte, konnten die Kinder wieder in das SOS-Kinderdorf Qodsaya zurückkehren.

Anfang Februar 2023 erschütterte ein Erdbeben Syrien und die Türkei. Die syrische Regierung erklärte die von dem Erdbeben betroffenen Gebiete in den Gouvernements Aleppo, Latakia, Hama und Idlib offiziell zu „Katastrophengebieten“. Tausende von Familien und Kindern in den betroffenen Städten verloren ihre Häuser. Viele Kinder waren in Gefahr, ihre Eltern und ihr Zuhause zu verlieren. Andererseits verschlimmerte das eisige Wetter die Katastrophe und erschwerte die Rettungsbemühungen.

Kinder sind in Notsituationen besonders gefährdet, und SOS-Kinderdorf hat gemeinsam mit seinen Partnern hart daran gearbeitet, die betroffenen Kinder und Familien sowohl mit kurzfristigen als auch mit langfristigen Programmen zu unterstützen.

 

Unsere Arbeit in Aleppo

Bis Oktober 2016 bot SOS-Kinderdorf lebensnotwendige medizinische Hilfe für Eltern und Kinder im vom Krieg zerrütteten Aleppo (Foto: A. Pamuk).

Ende Oktober 2016 hat SOS-Kinderdorf wegen der zunehmenden Gewalt in Aleppo seine Nothilfe vorübergehend ausgesetzt. Wir überwachen die Lage sorgfältig und werden unsere Arbeit sobald wie möglich fortsetzen.  

Bisher, und trotz anhaltender Kämpfe unternahmen die SOS-Mitarbeiter/innen sämtliche Anstrengungen, um gefährdete Kinder und notleidende Familien in Aleppo zu unterstützen.

Bereitstellung von Essen und sauberem Trinkwasser: In Zusammenarbeit mit dem syrischen Roten Kreuz sorgten wir dafür, dass rund 12.000 vertriebene Menschen täglich Mahlzeiten und sauberes Trinkwasser erhielten. Darüber hinaus verteilten wir Lebensmittelpakete.

Medizinische Hilfe und Beratung: Wir boten medizinische Betreuung und Untersuchungen an und haben mehr als 1.100 Hygienepakete verteilt, in denen Dinge wie Seife, Zahnpasta und Waschpulver enthalten sind.

Betreuung von Müttern und Kindern: Wir unterstützten schwangere Mütter und verteilten darüber hinaus Baby-Pakete, die wichtige Güter wie Windeln, Babykleidung und Säuglingsnahrung enthalten.

Betreuung und Schutz für Kinder ohne elterliche Fürsorge: Das SOS-Übergangsheim nimmt unbegleitete, von den Eltern getrennte Kinder und Bürgerkriegswaisen auf. Ziel ist es, Angehörige ausfindig zu machen und die Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen. Falls dies nicht möglich ist, können die Kinder in der Obhut von SOS-Kinderdorf bleiben. Im April 2016 mussten wir aufgrund der Sicherheitslage das Übergangsheim in Aleppo evakuieren und die Kinder nach Damaskus bringen.



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