Länderinformation über Südkorea
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
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Kultur
Landschaft
Die Landschaft Südkoreas ist gebirgig, markantestes topographisches Merkmal ist das T'aebaek-sanmeak-Gebirge. Die höchste Erhebung des Landes, der Berg Halla mit 1.950 m, befindet sich jedoch auf der Insel Cheju. Ebenen machen etwa 15% der Landesfläche aus, sie liegen vor allem an der Westküste des Landes. Die Mehrzahl der Flüsse entspringt in den Bergen, längste Flüsse des Landes sind der Naktog und der Han-gang.
Klima
Südkorea ist vom kontinentalen Klima mit trockenen und kalten Wintern und heißen, niederschlagsreichen Sommern geprägt. Die schnellen Wechsel der Jahreszeiten zwischen winterlichen und sommerlichen Wetterverhältnissen und umgekehrt erfolgen zwischen April und Anfang Mai sowie Ende Oktober. Die asiatischen Monsunströmungen bringen kalte Winterwinde aus der Mandschurei und Sibirien nach Korea, im Sommer dagegen bewirken die Pazifikwinde den Einbruch warmer, feuchter Luftmassen. Der niederschlagsreichste Zeitraum sind die Monate von Juni bis September mit mindestens einem Taifun pro Jahr.
Fauna/Flora
Entlang der Südküste des Landes findet man tropische Vegetation sowie Anbaugebiete der berühmten koreanischen Ginseng-Wurzel. Korea verfügt über 20 Nationalparks, berühmt sind der Soraksan-, der Hallasan- und der Chirisan-Nationalpark. Nur im Norden des Landes findet man noch einheimische Tierarten, beispielsweise den Asiatischen Schwarzbären und Hirsche.
Politik/Geschichte
Der Sage nach wurde Korea im Jahr 2333 vor Christus vom Gott Dangun begründet, von dem alle Koreaner abstammen. Zwischen dem Jahr 18 vor Christus und 668 nach Christus entstanden die drei Königreiche Goguryeo, Baekje und Silla, welche die Halbinsel beherrschten. Das Königreich Silla unterwarf schließlich die beiden anderen und herrschte über die Region, bis 935 Wang Kon aus der Koryo-Dynastie friedlich die Macht übernahm.
1231 griffen die Mongolen das Gebiet an und entfesselten einen 30 Jahre andauernden Krieg, der mit der Niederlage der Koryo-Dynastie endete. Um das Jahr 1392 entstand die Choson-Dynastie, welche das Land bis 1910 regierte. Im Laufe ihrer Herrschaft musste die Dynastie mehreren Invasoren entgegentreten: Mongolen, Japanern und Mandschuren.
Die letzte Invasion im 17. Jahrhundert schnitt Korea von jeglichem Einfluss von außen ab und ermöglichte dem Land, verstärkt eine eigene Kultur zu entwickeln. Ende des 19. Jahrhunderts zwang Japan dem Land einen Handelsvertrag auf und 1905, angespornt durch Siege gegen China und Russland, besetzte Japan Korea, um es 1910 offiziell zu annektieren. In den folgenden Jahrzehnten und bis zur Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg wurde Korea als Nahrungsmittellieferant und Quelle billiger Arbeitskräfte genutzt.
Nach Kriegsende wurde Korea in zwei Zonen geteilt, der südliche Teil wurde von den USA besetzt, der Norden von der Sowjetunion. Diese Teilung führte 1948 zur Entstehung zweier von einander unabhängiger Staaten, der Republik Korea im Süden und der Volksrepublik Korea im Norden.
Mit dem Ziel der Vertreibung der dort stationierten amerikanischen Soldaten und einer Annexion des Territoriums griff Nordkorea im Juni 1950 den Süden an. Nach 17 Monate andauernden Kämpfen und fast 4 Millionen Opfern wurde die Grenzlinie zwischen den beiden Ländern gezogen und 1953 offiziell mit dem 38. Breitengrad festgelegt.
In den folgenden Jahrzehnten beschränkte sich die Hauptaufgabe der wechselnden koreanischen Regierungen auf die wirtschaftliche Stabilisierung des Landes, die Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts glückte. Die Einschränkung der Bürgerrechte in dieser Zeit führte zu großer Unzufriedenheit und zu Demonstrationen, die in der Ermordung von Präsident Park gipfelten. Ihm folgte General Chun Doo Hwan, der die Bürgerrechte noch stärker beschnitt.
Nach einer Reihe von Demonstrationen Ende der 80er Jahre begann ein Demokratisierungsprozess, der 1992 zur Wahl des ersten zivilen Präsidenten des Landes, Kim Young Sam, führte. 1997 wurde in einem neuerlichen Wahlgang Kim Dae Jung gewählt, dem im Jahre 2000 der Friedensnobelpreis in Würdigung seiner Bemühungen zur Versöhnung mit Nordkorea verliehen wurde. 2002 kamen die beiden Länder überein, die Annäherung zu intensivieren und erstellten Pläne für die wirtschaftliche Zusammenarbeit. 2004 kam es schließlich zur Öffnung der grenzüberschreitenden Straßen und zur zwei Eisenbahnverbindungen nahmen ihren Testbetrieb auf.
Wirtschaft
Bis vor Ausbruch des Bürgerkrieges war Südkorea ein traditionelles Agrarland. Die schweren Verwüstungen, die durch den Bürgerkrieg entstanden, wurden im Laufe der folgenden 30 Jahre überwunden und Korea entwickelte sich zum Industriestaat. In den vergangenen Jahren trug der Dienstleistungssektor mit 52% zur Volkswirtschaft bei, der Industriesektor mit 43%, während der Anteil der Landwirtschaft bei nur mehr 5% lag.
Eine Reihe von Problemen, die mit der Unternehmensstruktur der koreanischen Wirtschaft im Zusammenhang stehen - sie stützt sich auf große "chaebol" genannte Industriekonzerne wie Samsung oder Hyundai - führten während der Finanzkrise von 1997 zum wirtschaftlichen Niedergang.
Die Durchführung von Gesetzesreformen, Strukturveränderungen im Unternehmens- und Finanzsektor sowie ein Darlehen des Internationalen Währungsfonds trugen zu einer Stabilisierung der südkoreanischen Wirtschaft bei. Die Arbeitslosenrate lag 2003 bei 3,4%, die Inflationsrate erreichte 3,3%.
Kultur
Das wichtigste Werk der koreanischen Literatur ist Samguk Yusa (Geschichte der drei Königreiche), das im 12. Jahrhundert vom Mönch Illyon geschrieben wurde. Die Koreaner sehen ihre Sprache auch als Kunstform an und sind besonders stolz auf ihre Schrift ("han'gul" genannt). Die traditionelle Malerei verfügt über ausgeprägte chinesische und kalligraphische Elemente. Statuen und Pagoden sind Ausdruck der meist buddhistisch orientierten traditionellen Kunst in Korea.