SOS-Kinderdorf Monaragala
SOS-Kinderdorf ist seit Anfang der 1980er Jahre in Sri Lanka tätig. Monaragala war der fünfte Ort im Land, an dem wir im Jahr 2000 unsere Arbeit für notleidende Frauen, Kinder und Jugendliche aufgenommen haben.
Viele Kinder können nicht bei ihren Familien leben
Die Stadt Monaragala hat ca. 10 000 Einwohner und liegt ungefähr 170 km östlich der Hauptstadt Colombo in der Provinz Uva im Südosten des Landes.
Obwohl sich die Stadt selbst rasant entwickelt, leben die Menschen hier noch überwiegend von der Landwirtschaft. Durch Brandrodung werden neue freie Flächen geschaffen; schnellwachsende Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte werden angebaut. Familien und benachbarte Landwirte helfen einander bei der Feldarbeit aus.
Im Bezirk Monaragala ist die Armutsrate sehr hoch – fast ein Drittel der Bevölkerung lebt in Armut. Ebenso viele Menschen haben nicht genug zu essen. Viele Menschen besitzen nicht einmal das Land, auf dem sie Anbau betreiben, und werden dadurch noch anfälliger. Armut ist auch der Hauptgrund, warum Eltern für ihre Kinder nicht mehr sorgen können. Oftmals erhalten Kinder keine Schulbildung, die ihnen im späteren Alter die Chance geben würde, aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen.
Die ländlichen Gegenden um die Stadt Monaragala sind isoliert und haben häufig nicht einmal Zugang zur Grundversorgung und einer angemessenen Infrastruktur. SOS-Kinderdorf hat in Monaragala ein spezielles Programm ins Leben gerufen, um Sanitäranlagen zu bauen und die Grundversorgung für arme Familien in entlegeneren Gegenden zu sichern.
SOS-Kinderdorf wird von offizieller Seite gebeten, in der Gegend aktiv zu werden
Da es so viele Kinder ohne elterliche Fürsorge gab, wurde die Arbeit von SOS-Kinderdorf von der Regierung in Sri Lanka auf breiter Basis unterstützt. Im Fall von Monaragala stellte die Regierung unserer Organisation sogar ein Grundstück zur Verfügung. Neben Langzeitprogrammen wurden nach dem Tsunami 2004 auch Nothilfeprogramme ins Leben gerufen. Auch hier wurde SOS-Kinderdorf Monaragala durch die lokalen Behörden unterstützt, die zwei Lagerhäuser zur Verfügung stellten, welche dann zu Notunterkünfte für Flüchtlingsfamilien umfunktioniert wurden.
Unsere Arbeit in Monaragala
Die Unterstützung für die Bevölkerung vor Ort durch SOS-Kinderdorf ist vielfältig: Das Familienstärkungsprogramm richtet sich an Familien, die ihre Kinder nicht mehr ausreichend versorgen können. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden bieten wir medizinische Versorgung, Beratung und psychologischen Beistand. Familien werden ausgebildet, sodass sie kleine Unternehmen wie eine Geflügelzucht oder eine Schneiderei gründen können.
Kinder ohne elterliche Fürsorge finden ein liebevolles Zuhause in einer der 12 SOS-Familien, in denen die SOS-Mütter bis zu 120 Kinder betreuen können. Sie wachsen mit ihren Geschwistern in einer liebevollen familiären Umgebung voller Respekt und Sicherheit auf.
Die Kinder können auch den SOS-Kindergarten besuchen, der bis zu 120 Plätze – auch für Kinder aus der Nachbargemeinde – bietet. Die Tagesbetreuung wird besonders von den Eltern geschätzt, die in Ausbildung sind oder zur Arbeit gehen. Im SOS-Kindergarten Monaragala werden abends auch Kurse für die lokale Bevölkerung, insbesondere für Mädchen und Frauen, angeboten.
Wenn die Kinder älter werden, ziehen sie in unsere Jugendeinrichtung, in der bis zu 100 Jugendliche betreut werden können. Ausgebildete Fachkräfte begleiten sie in diesem neuen Lebensabschnitt, in dem sie eine berufliche Ausbildung beginnen, ein Studium an einer Hochschule aufnehmen oder nach einem Arbeitsplatz suchen. Darüber hinaus bietet das SOS-Berufsbildungszentrum Plätze für bis zu 150 Auszubildende in den Bereichen Backen, Handwerk, grundlegende Strom- und Sanitärinstallation, IT- und Büroarbeit.