SOS-Kinderdorf Galle

SOS-Kinderdorf ist seit über drei Jahrzehnten in Sri Lanka tätig. Im Laufe der Jahre haben wir tausenden von Familien humanitäre Soforthilfe geleistet, die Opfer von gewaltsamen Konflikten oder Tsunamis geworden waren. Heute unterstützen unsere Sozialzentren benachteiligte Gemeinden im ganzen Land.

Zahlreiche Kinder dringend auf Schutz angewiesen


Kinder spielen im Garten des SOS-Kinderdorfes in einer sicheren Umgebung (Foto: SOS-Archiv)
Die Küstenstadt Galle liegt in der Südprovinz von Sri Lanka und ist die viertgrößte Stadt des Landes. Die schönen Strände locken jedes Jahr tausende von Besuchern an. Der Tourismus stellt die wichtigste Säule der lokalen Wirtschaft dar und hat der Region zwar einigen Reichtum beschert, aber auch seine Schattenseiten. Galle ist für seinen Kindersextourismus berüchtigt. Besonders kleine Jungen werden von ausländischen Touristen sexuell ausgebeutet. In Sri Lanka arbeiten Schätzungen zufolge bis zu 40 000 Kinderprostituierte.

Kinder sind in besonderem Maße von sexueller Ausbeutung bedroht, wenn sie die elterliche Fürsorge verloren haben oder ihre Mütter zum Arbeiten ins Ausland gezogen und sie in der Obhut von Vätern oder Verwandten zurückgeblieben sind. Auch wenn Eltern auf einer der großen Zimt- oder Teeplantagen des Landes arbeiten, bleiben ihre Kinder häufig den Tag über unbeaufsichtigt zurück. Andere Kinder haben alkoholabhängige Eltern oder wachsen unter prekären Bedingungen in Elendsvierteln auf. Manche sind bereits in jungen Jahren selbst drogenabhängig. Wenn sie in Hotels und Geschäften nach Arbeit suchen, laufen sie Gefahr, in falsche Hände zu geraten. Kinder, die sexuell missbraucht oder vergewaltigt worden sind, werden häufig von der Gemeinde oder sogar der eigenen Familie verstoßen.

Von der Soforthilfe zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen

Im Dezember 2004 wurde Galle von einem verheerenden Tsunami getroffen, der den Großteil der Infrastruktur zerstörte und Tausende von Todesopfern forderte. SOS-Kinderdorf errichtete Hilfszentren für 500 Kinder, und die Jugendlichen aus dem SOS-Kinderdorf Galle halfen bei der Verteilung von Lebensmitteln und den Aufräumarbeiten an öffentlichen Gebäuden. Darüber hinaus erhielten betroffene Familien finanziellen Beistand, damit sie Notunterkünfte errichten und sich Grundgüter wie Küchenutensilien und Nahrung kaufen konnten.

Das SOS-Sozialzentrum in Galle leitet heute ein Familienstärkungsprogramm zur Unterstützung der lokalen Bevölkerung, damit Kinder aus gefährdeten Familien in einem sicheren und stabilen Umfeld aufwachsen können. Wir sichern Kindern den Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung. Sie erhalten gesunde Mahlzeiten, Schulbücher und bei Bedarf Nachhilfeunterricht. Im Rahmen unseres Familienstärkungsprogramms haben wir an zwei Standorten auch eine neue Bücherei und einen Computerraum eingerichtet.

Eltern erhalten Unterstützung bei der Einkommensförderung. Wir bieten Handwerkskurse für Frauen und helfen ihnen bei der Beantragung von Mikrodarlehen, damit sie finanziell unabhängig werden können. Darüber hinaus leisten wir medizinische Versorgung. In Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden führen wir Maßnahmen zur Schwangerschaftsfürsorge und Impfprogramme durch. Unterernährte Kinder erhalten eiweißreiche Nahrungsmittel. Notleidende Mütter und Kinder werden mit Lebensmitteln versorgt, und mehr als 240 Familien erhalten Beratungen und psychologischen Beistand.

Unsere Arbeit in Galle


Eine SOS-Mutter hilft mit den Hausübungen (Foto: SOS-Archiv).
Das SOS-Kinderdorf Galle wurde im Jahr 1990 eröffnet. Bis zu 120 Kinder aus der Region finden heute in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Kinder aus den SOS-Familien besuchen den SOS-Kindergarten zusammen mit den Kindern aus der Nachbarschaft, schließen Freundschaften und sind dadurch gut in ihre Umgebung integriert. Ältere Kinder werden in den örtlichen Schulen unterrichtet.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms wechseln und werden von qualifizierten Fachkräften durch diese neue Lebensphase begleitet, in der sie eine Berufsausbildung beginnen oder ein Studium aufnehmen. Sie lernen Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen.



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