Länderinformation über die Philippinen
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Philippinen sind die nördlichste Inselgruppe des Malaiischen Archipels und erstrecken sich auf 1.850 km Länge zwischen Borneo und Taiwan. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und zumeist Gipfel eines teilweise unter Wasser gelegenen Gebirgsmassivs. Auf den Philippinen gibt es etwa 20 aktive Vulkane, Erdbeben sind relativ häufig.
Die kleineren Inseln sind zumeist gebirgig, während sich auf den beiden größten Inseln, Luzon und Mindanao, weite Ebenen und fruchtbare Täler erstrecken und die Topographie im allgemeinen abwechslungsreicher ist. Der höchste Berg des Landes ist der auf Mindanao gelegene Vulkan Apo mit 2.954 Metern.
Klima
Das Klima der Philippinen ist tropisch und weist eine Trockenzeit von April bis Juni und eine Regenzeit von Juni bis Oktober auf. Die heißesten Monate sind der April und der Mai. Die Inselgruppe liegt innerhalb des stärksten Zyklongürtels der Welt und wird jährlich von etwa 15 Wirbelstürmen heimgesucht. In Manila fallen im Jahresdurchschnitt 2.080 mm Regen. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen schwanken zwischen 21°C und 34°C.
Fauna/Flora
Rund 23% der Philippinen sind mit Wald bedeckt. Der Banyanbaum, zahlreiche Palmenarten, Kautschukbäume und viele Harthölzer sind weit verbreitet. In den Sümpfen der Küstengebiete wachsen Mangrovenbäume und Nipapalmen.
Von Nagetieren abgesehen, gibt es vergleichsweise wenige Säugetierarten auf den Inseln. Zu den verbreitetsten Säugetieren zählen der gezähmte Kerabau-Wasserbüffel, mehrere Hirscharten, Wildschweine und Kühe. Zahlreiche Reptilien und etwa 500 Vogelarten, darunter farbenprächtige Papageien, sind auf den Inseln beheimatet. Der Sulu-Archipel im äußersten Südwesten der Inselgruppe ist reich an Perlmuscheln.
Politik/Geschichte
Die ersten Bewohner der Philippinen wanderten vermutlich vor etwa 250.000 Jahren vom asiatischen Festland aus ein, eine verstärkte Zuwanderung anderer Völker erfolgte vor allem nach dem 3. Jahrhundert vor Christus. Zunächst entwickelte sich eine eigenständige philippinische Zivilisation, frei von stärkeren ausländischen Einflüssen. Letztere machten sich erst zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert bemerkbar, als arabische, japanische und chinesische Kaufleute auf die Philippinen kamen.
Ende des 14. Jahrhunderts begann mit der Ankunft des arabischen Gelehrten Makdum auf dem Archipel Sulu die Islamisierung der Inseln. 1521 landete der in spanischen Diensten stehende portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan auf den Philippinen, die für die nächsten 350 Jahre zur spanischen Besitzung wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich eine Unabhängigkeitsbewegung, 1896 kam es zum Aufstand gegen die Kolonialmacht, und schließlich wurde 1898 die Unabhängigkeit erklärt. Diese währte allerdings nur kurze Zeit, da im Frieden von Paris die Philippinen an die Vereinigten Staaten von Amerika abgetreten wurden.
Bald darauf kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit Widerstandsgruppen.
Zwischen 1916 und 1935 setzte die amerikanische Regierung schrittweise eine autonome Zivilverwaltung ein, allerdings unter Beibehaltung eines Vetorechts für den Generalgouverneur der USA. Die endgültige Entlassung des Landes in die Unabhängigkeit wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die japanische Besatzung zwischen 1942 und 1945 verzögert.
Im Jahre 1946 erlangte die Inselgruppe schließlich doch die Unabhängigkeit, blieb aber unter starkem wirtschaftlichem Einfluss der USA. 1965 wurde Ferdinand Marcos zum Präsidenten gewählt. Er verhängte 1972 das Kriegsrecht und regierte bis 1986, als Corazon Aquino, die Witwe des Oppositionsführers Benigno Aquino, die Wahlen für sich entscheiden konnte und Marcos ins Exil gezwungen wurde. Im Januar 2001 wurde Gloria Macapagal-Arroyo zur Präsidentin gewählt. 2004 wurde sie auf weitere 6 Jahre in ihrem Amt bestätigt.
Wirtschaft
Während der 20 Jahre dauernden Regierung von Ferdinand Marcos (1965-1986) kam die Wirtschaft der Philippinen durch die Vergabe von Monopolen an seine engsten Mitstreiter fast zum Stillstand, nationale und ausländische Investitionen blieben aus. Nach Marcos' Absetzung musste die Wirtschaft erst wieder langsam in Gang gebracht werden, ein Vorhaben, das jedoch erst 1992 nach der Annahme eines Wirtschaftsplanes des Internationalen Währungsfonds (IWF) ernsthaft in Angriff genommen wurde.
Grundlage der Wirtschaft ist die Landwirtschaft, wobei auf 80% der nutzbaren Fläche Reis, Mais und Kokospalmen angepflanzt werden. Die Inseln zählen auch zu den weltweit größten Produzenten von Nutzholz, Bodenschätze wie Kalkstein, Marmor und Erdöl werden ebenfalls abgebaut.
Wichtige Bereiche der Industrie sind die Erzeugung von Textilien, von pharmazeutischen und chemischen Produkten sowie die Montage von Elektro-Teilen und Fahrzeugen. Im Jahre 2003 belief sich die Inflationsrate auf 3%, die Arbeitslosenrate lag bei 10,7%.
Kultur
Die Kultur der Philippinen ist durch die Verschmelzung fremder und traditioneller Elemente geprägt. Zu den bedeutenden Schriftstellern der Philippinen zählen José Rizal, Francisco Balagtas, José García Villa, Claro Recto und Nick Joaquín.
Zu den bekannten Malern gehören Juan Luna und Félix Resurrección Hidalgo mit romantischen und impressionistischen Arbeiten, Fernando Amorsolo mit Landschaftsbildern sowie Fabián de la Rosa mit Porträtarbeiten.