Länderinformation über Pakistan
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Landschaft Pakistans ist sehr gebirgig und kann in sechs geographische Regionen gegliedert werden: die Ebene östlich des Flusses Indus, der von Nord nach Süd verläuft; das Hochland von Belutschistan im Südwesten des Landes; das Sulaiman-Gebirge im Westen; die Küstenebene des Südens; die Gebirgskette des Himalaja im Norden sowie die Wüste Tharr, auch Große Indische Wüste genannt, im äußersten Osten des Landes.
Höchster Berg des Landes ist der K2-Godwin Austen mit 8.607 Metern, wichtigster Fluss ist der Indus, der ins Arabische Meer mündet.
Klima
Pakistan ist vor allem durch heißes und trockenes Klima geprägt, wobei in vielen Landesteilen wüstenähnliche Bedingungen vorherrschen. Entlang der Westgrenze und in den nördlichen Landesteilen liegen halbtrockene Steppengebiete und Wüsten.
Im kleinen nordöstlichen Landesteil, der Hügellandschaft am Fuße des Himalajas, herrscht subtropisches Klima mit ausgeprägten Regenfällen im Sommer vor. Alpines Klima mit unterschiedlicher Ausprägung je nach Höhenlage kennzeichnet den Norden des Landes. Im Tiefland des Indus schwanken die Temperaturen zwischen 32 und 49°C im Sommer; die Wintertemperaturen liegen durchschnittlich um 13°C.
Fauna/Flora
Die Vegetation Pakistans variiert je nach Höhenlage. An den Hängen der Hochgebirge findet sich alpine Vegetation, in tieferen Lagen herrschen Wälder vor.
Zu den typischen Baumarten zählen Zeder, Kiefer, immergrüne Eiche und Fichte. Pakistan hat eine vielfältige Tierwelt, zu den häufigsten Arten gehören Wildschweine, Rothirsche und Wasservögel. In den Steppen kommen Schakale, Füchse, Wildkatzen, Schlangen und verschiedene Nagetierarten vor, im Indusdelta auch Krokodile. Im Gebirge finden Bären, Leoparden, Steinböcke, Wildschafe und Schneeleoparden geeigneten Lebensraum.
Politik/Geschichte
Die Anfänge Pakistans gehen auf das Jahr 3000 vor Christus zurück, als die Völker des Industales sich zu Staaten zusammenschlossen. Später drangen Dravidier gefolgt von indoeuropäischen Völkern in das Gebiet ein, ließen sich in der Region nieder und gründeten eine der am höchsten entwickelten Zivilisationen des Altertums.
Um das 6. Jahrhundert vor Christus fiel die Region an Persien und Mitte des 4. Jahrhunderts vor Christus entstand das Maurya-Reich, unter dem das Gebiet in seiner Entwicklung einen großen Sprung nach vorne machte. Nach dem Niedergang dieses Reiches um 180 vor Christus wurde die Region nacheinander von verschiedenen Völkern erobert, bis im 7. Jahrhundert nach Christus Mohammed Ibn Qasim die Herrschaft übernahm. Danach wurde das Land von verschiedenen islamischen Dynastien sowie ab Ende des 12. Jahrhunderts von den Türken und ab dem 16. Jahrhundert von den Mongolen beherrscht.
Nach dem Niedergang des Mongolenreiches im 18. Jahrhundert bildeten sich kleine islamische und hinduistische Staaten, deren Schwäche die Eroberung des indischen Subkontinents und angrenzender Regionen durch britische Streitkräfte erleichterte. Das Gebiet wurde unter britischer Krone unter der Bezeichnung Indien vereint; Handelsniederlassungen wurden gegründet.
Anfang des 20. Jahrhunderts strebten islamische Führer Indiens nach politischer Vereinigung unabhängig von den Hindus, was von den Briten gestattet wurde und 1909 zur Gründung der Muslim-Liga führte. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entstand die Idee eines eigenen pakistanischen Staates, ein Ziel, das von der Muslim-Liga mit größter Vehemenz angestrebt wurde, nachdem Indien 1947 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte.
Angesichts der entstandenen Spannungen und muslimischer Proteste akzeptierten die hinduistischen Führer Indiens schließlich die Abspaltung Pakistans (damals bestehend aus West- und Ostpakistan). Die folgenden Jahrzehnte waren gekennzeichnet durch politische Instabilität und Konflikte, die zur Umwandlung Pakistans in eine islamische Republik und 1971 zur Unabhängigkeit Bangladeshs, des ehemaligen Ostpakistans, führten.
1977 übernahm General Zia nach einem Putsch gegen Präsident Bhutto die politische Macht und trieb die Islamisierung des Landes voran. 1988, nach dem Tod Zias bei einem vermeintlichen Flugzeugunfall, wurden allgemeine Wahlen ausgeschrieben, aus denen die Pakistanische Volkspartei und deren Kandidatin Benazir Bhutto siegreich hervorgingen. Bhutto wurde zur ersten weiblichen Ministerpräsidentin eines islamischen Landes.
1990 wurde sie wegen Verdachts der Vetternwirtschaft und der Korruption ihres Amtes enthoben. Die daraufhin durchgeführten Wahlen wurden vom Kandidaten der Pakistanischen Muslim-Liga, Mian Nawaz Sharif, gewonnen, der in weiterer Folge zum Premierminister gewählt wurde. Die folgenden Jahre gestalteten sich politisch turbulent und waren von wiederholter Absetzung von Premierministern und neuen Wahlen sowie einem gescheiterten Putschversuch des Militärs 1995 geprägt.
1997 wurde Sharif wiedergewählt und führte einige politische Reformen durch, darunter die Einführung der Scharia (des islamischen Rechtskodex) als oberstes Gesetz des Staates. 1999 wurde Sharif von General Pervez Musharraf gestürzt; Letzterer ernannte sich nach der Machtergreifung selbst zum Präsidenten. Seine Amtszeit wurde durch ein Referendum im April 2002 um weitere fünf Jahre verlängert.
Das gegenseitige Signalisieren einer gewünschten Annäherung zwischen Pakistan und Indien führte 2005 dazu, dass trotz Opposition militanter Islamisten der erste Autobus seit 57 Jahren zwischen Indien und dem pakistanischen Teil der Region Kaschmir verkehren konnte. Mit diesem Bus fuhr die pakistanische Kricket-Mannschaft zu einem Spiel gegen ihre indischen Sportskollegen. In weiterer Folge wurde die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorangetrieben.
Wirtschaft
Pakistans Wirtschaft beruht hauptsächlich auf der Landwirtschaft. Die Wirtschaft wurde durch ständige kriegerische Auseinandersetzungen, politische Unruhen, ungünstige klimatische Bedingungen, das rasche Bevölkerungswachstum und die Last von drei Millionen afghanischen Flüchtlingen in Mitleidenschaft gezogen. 2001 wurde eine neue Wirtschaftspolitik eingeführt, die auf Reduktion des Budgetdefizits sowie der Staatsverschuldung ausgerichtet ist. Auch Strukturreformen zur Privatisierung der Wirtschaft und der Koordinierung von Steuer- und Finanzpolitik wurden in Angriff genommen. Die Inflationsrate lag 2003 bei 3,2%, die Arbeitslosenrate erreichte 7,3%.
Kultur
In Pakistan finden sich buddhistische Monumente, hinduistische Tempel, islamische Paläste und Herrschaftshäuser der Briten und Moguln. Die bildende Kunst wird von gräko-buddhistischen Friesen und Kunstgegenständen dominiert. Religiöse Gesänge und Tänze der Volkskultur sind traditionell wichtig, wobei die Tänze durch ihre Sinnlichkeit und Kraft hervorstechen. Der bedeutendste Schriftsteller des Landes ist Dr. Mohammad Iqbal. Er schrieb eine Reihe von Büchern über Dichtung und Philosophie und spielte zudem eine wichtige Rolle bei der Schaffung des pakistanischen Staates.