Länderinformation über die Mongolei
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Mongolei ist ein gebirgiges Land. Der Westen des Landes wird von der Gebirgskette des Altai geprägt, die von ewigem Eis bedeckt ist. Hier befindet sich auch die höchste Erhebung des Landes, der Nyramadlin mit etwas mehr als 4.370 Metern Höhe.
Im Südosten des Landes liegt die Wüste Gobi, die etwa 33% der Landesfläche einnimmt. In diesem Teil der Mongolei gibt es kaum Vegetation. Die Hochebenen von Kerulen haben ebenfalls wüstenähnlichen Charakter. Der Norden ist wasserreicher, hier findet man Wälder und weitläufige Grassteppen. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind der Kerulen, der Selenga und der Ider.
Klima
Die extremen klimatischen Bedingungen in der Mongolei sind durch lange Winter mit subarktischen Temperaturen gekennzeichnet. Oft liegt noch im April Schnee in der Wüste Gobi, manche Seen bleiben bis Juni zugefroren. Zwischen Mitte Juli und September gibt es eine kurze Regenzeit mit allerdings nur leichten und kurzen Niederschlägen. Im Sommer klettern die Temperaturen auf bis zu 40°C. Aufgrund der Höhenlage sind jedoch auch die Sommerabende kühl. In den kältesten Wintermonaten Januar und Februar sinken die Temperaturen auf bis zu -50°C.
Fauna/Flora
Die Mongolei verfügt über unzählige Salz- und Süßwasserseen. Der größte See des Landes, der Chövsgöl Nuur, fasst rund 2% der Süßwasserreserven der Erde und ist Heimat zahlreicher Fischarten.
Trotz Trockenheit findet man in der Wüste Gobi einige verstreut wachsende Büsche und andere an diese Lebensbedingungen angepasste Pflanzen. Selbst in der kargen Landschaft bietet die natürliche Vegetation genug Nahrung für Schafe, Ziegen und Kamele. Im südwestlich gelegenen Grasland lebten früher die heute in der Natur ausgestorbenen Przewalski-Wildpferde.
Politik/Geschichte
Das Gebiet der heutigen Mongolei wurde vor rund 100.000 Jahren besiedelt, doch erst im 3. Jahrhundert vor Christus schlossen sich die Stämme zusammen und griffen China an. Diese Angriffe führten schließlich zur Errichtung der Chinesischen Mauer um 200 vor Christus.
Die Bezeichnung "Mongole" leitet sich vom Namen eines Klans ab, dessen Anführer Dschingis Kahn mit umfangreichen Eroberungen begann. Die Mongolei wurde zu einem riesigen Reich, das sich im 8. Jahrhundert von Asien bis nach Europa erstreckte und seine größte Ausdehnung unter Kublai Kahn, dem Enkel Dschingis Kahns, erreichte.
Im 14. Jahrhundert begann der Niedergang des Mongolenreiches, beschleunigt von immer heftiger werdenden Angriffen der Chinesen, welche die Mongolei schließlich 1689 unterwarfen. Nach der republikanischen Revolution in China von 1911 erklärten mongolische Nationalisten die Unabhängigkeit des Landes, 1921 bildete die Revolutionäre Mongolische Volkspartei eine unabhängige Übergangsregierung. 1924, nach dem Tod des Lebenden Buddha, der bis dahin an der Spitze des Staates stand, wurde die Volksrepublik Mongolei gegründet.
Doch erst 1946 erkannte China die Unabhängigkeit der Mongolei an. Die Beziehungen zwischen der Mongolei und Russland wurden im Laufe der Jahre immer enger, und 1966 wurde ein Freundschafts- und Kooperationsvertrag abgeschlossen, in dem der Mongolei im Falle einer Invasion für die nächsten 20 Jahre russische Militärhilfe zugesichert wurde.
Im Zuge der russischen Perestroika begann 1989 mit der demokratischen Revolution eine Ära der politischen und wirtschaftlichen Befreiung.
1992 wurde die Verfassung reformiert und das politische System der pluralistischen Demokratie eingeführt. In den ebenfalls 1992 abgehaltenen Parlamentswahlen errang die Revolutionäre Mongolische Volkspartei angesichts der wirtschaftlichen Probleme einen überwältigenden Sieg.
1996 gewann die Nationale Demokratische Partei die Parlamentswahlen, womit 75 Jahre kommunistischer Vorherrschaft in der Mongolei zu Ende gingen. Natsagiyn Bagabandi, Anführer der Revolutionären Mongolischen Volkspartei, wurde zum Präsidenten gewählt und im Mai 2001 in seinem Amt bestätigt. In diesem Jahr war der Winter besonders streng und führte zu einem Massensterben von sechs Millionen Stück Vieh. Daher musste der Staat die von der Viehzucht lebenden Familien auf dem Land unterstützen. Im Mai 2005 ging Nambaryn Enkhbayer siegreich aus den Präsidentenwahlen hervor.
Wirtschaft
Die Mongolei verfügt über reiche Vorkommen an Bodenschätzen, Rückgrat der Wirtschaft sind allerdings Ackerbau und Viehzucht, deren Erzeugnisse von einem spezialisierten Industriesektor weiterverarbeitet werden. Ab 1990 ergriff die mongolische Regierung wiederholt Maßnahmen zur Förderung ausländischer Investitionen. Dazu zählen insbesondere eine Reihe politischer und wirtschaftlicher Reformen wie die Privatisierung von staatlichen Unternehmen, z.B. der Gobi Corporation, einem Hersteller von Kaschmir. 2003 lag die Inflationsrate bei 4,7%, die Arbeitslosigkeit erreichte 3,8%.
Kultur
Mongolische Malerei, Musik und Literatur werden vom tibetanischen Buddhismus und vom Nomadentum beeinflusst. Von Nomadentum und Schamanismus geprägte rituelle Tsam-Tänze erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens und werden getanzt, um böse Geister auszutreiben und einen Reinigungsprozess zu erreichen. Beim Khoomi-Gesang bringen geschulte männliche Stimmen harmonische Obertöne aus tiefster Kehle hervor, wobei mehrere Töne gleichzeitig erklingen.
Seit 1944 wird eine modifizierte Version des kyrillischen Alphabets in der mongolischen Sprache verwendet. Erst seit kurzer Zeit liegt eine überarbeitete Niederschrift der in der großen Chronik der "Geheimen Geschichte der Mongolen" gesammelten epischen Lieder vor, die um das 13. Jahrhundert verfasst wurden.